Benutzer:JEW/Oghaminschriften in Cornwall und Devon
Die Oghaminschriften in Cornwall und Devon in England befinden sich auf einer Linie, die von Nordost-Cornwall nach Südwest-Devon verläuft. Eventuell zeigt dies die Verbreitung irischer aus Südwales eingewandeter Siedler an, insbesondere aus dem Königreich Dyfed (heute Pembrokeshire), wo eine große Zahl Oghamsteine errichtet wurden. Sechs Inschriften gelten als gesichert, vier als vage.

Drei Ogham-Inschriften fanden sich in Kirchen oder auf Friedhöfen. Zwei der anderen Steine stehen in Verbindung zu Gewässern. Der Oghamstein von St. Kew (Cornwall) wurde in einem Bach entdeckt. Der Oghamstein von Worthyvale liegt am Ufer der River Came, der Fardelstone[1], ursprünglich als Steinplattenbrücke (englisch Clapper bridge) verwendet, befindet er sich seit 1861 im Britischen Museum.
Das etwa 13 × 8 cm große Fragment eines Oghamsteins, das 2009 in der Nähe einer Kirche auf der Halbinsel Penwith gefunden wurde, ist das westlichste, weitab der Linie gelegene Exemplar eines Oghamsteins. Seine Inschrift ist, abweichend zu anderen Oghamsteinen (in der Region und in Irland an der Kante des Steins), auf zwei künstlichen Linien auf der Vorderseite des Steins geschnitzt. Im Unterschied zu den meisten irischen und zu fast allen walisischen Inschriften sind die kornischen und devonischen nahezu komplett zweisprachig verfasst. Es gibt hier keine Hinweise auf eine lateinische Inschrift; was wohl der geringen Größe des Fragments zuzuschreiben ist.
Die lateinische Fassung steht auf der Vorderseite und der von unten nach oben zu lesende Oghamtext entlang der Kanten. Der lateinische Text bildet ganze Sätze, während der Oghamtext lediglich den Namen jener Person angibt, an die der Stein erinnern soll. Es wird untergestellt, dass die Steine an irische Kolonisten erinnern und die Schriftsprache ein primitives Irisch gewesen sei. Aber nur ein Stein ist im Stil der irischen Inschriften mit der signifikanten Formel X maqi Y (X, Sohn von Y) beschriftet. Ein Stein hat die sprachlich mehrdeutige Inschrift IGENAVI MEMOR. Es kann sich um eine Ogham-Transkription der lateinischen Inschrift handeln, INGENVI MEMORIA "the memoria of Ingenuus".
Die anderen vier Steine geben in der Ogham-Schrift nur den Namen der Person an. Das macht es schwierig zu beurteilen in welcher Sprache die Inschrift verfasst wurde, da einige Namen unkeltisch sind. Nur die Namen auf drei der sechs Steine in primitivem Irisch (d.h. „goidelic“) verfasst, während die anderen Namen lateinisch sind. Ein Stein ist interessant, da seine Inschriften an einen Vater und einen Sohn erinnern, wobei an den Vater eine kurzee Ogham-Inschrift und an den Sohn eine viel längere lateinische Inschrift erinnert.
Die Ogham-Inschrift auf dem Penwith-Stein ist zu kurz, um den Namen herauszulesen, aber der in irischen Inschriften nicht verwendet Buchstabe P deutet auf einen lateinischen Namen.
Einzelnachweise
- ↑ "Der Stein mit der Inschrift "Safaqqucus, Sohn von Qicus" bedeutet, auf Latein "FANNONI MAQUT RINI" "Fannon Sohn von Utrin" - die Buchstabenanzahl ist gleich, was darauf deutet, dass sie gleichsinnig sein könnten.