Saint-Mesmin (Dordogne)
Saint-Mesmin Sent Maimin | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Isle-Loue-Auvézère | |
Gemeindeverband | Isle-Loue-Auvézère en Périgord | |
Koordinaten | 45° 21′ N, 1° 12′ O | |
Höhe | 182–415 m | |
Fläche | 29,58 km² | |
Einwohner | 334 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 11 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24270 | |
INSEE-Code | 24464 | |
Website | Saint-Mesmin | |
Saint-Mesmin – Ortsansicht |
Saint-Mesmin (okzitanisch Sent Maimin) ist eine südfranzösische Gemeinde mit 334 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitaine). Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Isle-Loue-Auvézère. Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes Isle-Loue-Auvézère en Périgord. Die Einwohner werden Saint-Mesminois bzw. Saint-Mesminoises genannt.
Etymologie
Das Toponym Saint-Mesmin leitet sich ab vom Heiligen Maximin von Trier (auch Maximinus von Trier), Bischof von Trier von 329 bis 346.
Geographie

Saint-Mesmin ist Grenzgemeinde zum Département Corrèze.
Der Ort Saint-Mesmin liegt gut 50 km (Fahrtstrecke) nordöstlich von Périgueux in einer Schleife der Auvézère im waldreichen Périgord vert in einer Höhe von ca. 290 m.[1] Er besteht aus dem Hauptort sowie mehreren Weilern (hameaux) und Einzelgehöften (fermes).
Saint-Mesmin wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:
Savignac-Lédrier | Payzac | Saint-Cyr-les-Champagnes |
Génis | ![]() |
Saint-Cyr-les-Champagnes |
Salagnac | Juillac (Département Corrèze) |
Der topographisch niedrigste Punkt der Gemeinde Saint-Mesmin liegt auf 182 Meter an der Auvézère im Südwesten – dort, wo der Fluss die Gemeinde verlässt. Der höchste Punkt nimmt 415 Meter ein und befindet sich an der Nordostgrenze am Puy des Âges. Die absolute Höhendifferenz beträgt 233 Meter, die durchschnittliche Meerhöhe 299 Meter. Das Rathaus kommt auf 289 Meter zu liegen.
Die Gemeinde nimmt eine Gesamtfläche von 29,58 Quadratkilometer ein.
Verkehrsanbindung
Der Ortskern liegt an der D 72 E5, die nach Nordwesten in das Gemeindegebiets von Savignac-Lédrier führt. Sie zieht dann weiter nach Südosten zur D 5 E3 von Saint-Cyr-les-Champagnes nach Génis, quert diese und endet im Südosten an der D 52 in Juillac. Die Nordost-Südwest verlaufende D 5 E3 stellt in der Gemeinde die wichtigste Verkehrsverbindung dar, sie berührt aber nicht den Ortskern, sondern läuft südlich an ihm vorbei. Kommunalstraßen stellen die Verbindung zu den einzelnen Weilern her.
Bodenbedeckung

Die Bodenbedeckung der Gemeinde Saint-Mesmin schlüsselt sich im Jahr 2018 gemäß der europäischen Datenbank CORINE Land Cover (CLC) wie folgt auf:
- heterogene landwirtschaftliche Nutzung – 31,0 %
- Wälder – 39,8 %
- Wiesen – 27,6 %
- Buschwerk – 1,0 %
- Kulturland – 0,6 %
- baulich beansprucht – 0,1 %.
Die landwirtschaftliche Nutzung steht eindeutig im Vordergrund. Der Anteil der landwirtschaftlichen Nutzflächen ist von 58,9 % im Jahr 1990 auf 59,2 % im Jahr 2018 leicht angestiegen.
Klima
Das Klima in Saint-Mesmin ist gemäßigt; Regen fällt übers Jahr verteilt.[2] Die Gemeinde besitzt ein abgeschwächtes ozeanisches Klima mit gemäßigtem Sommer (Cfb nach Köppen und Geiger), das sich durch folgende Parameter auszeichnet:
Klimaparameter im Zeitraum 1971–2000
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Durch den Klimawandel zeichnen sich Erhöhungen im Jahresmittel ab, die sich bereits auch bemerkbar machen. So ist beispielsweise an der 33 Kilometer entfernten Wetterstation in Brive das langjährige Jahresmittel von 12,7 °C für 1971–2000 über 12,7 °C für 1981–2010 auf 13,0 °C für 1991–2020 angestiegen – ein Zuwachs um 0,3 °C innerhalb von 20 Jahren.
Hydrographie

Bedeutendster Fluss in Saint-Mesmin ist die Auvézère. Sie fließt generell von Nordost nach Südwest und bildet auf rund 2 Kilometer die Nordwestgrenze zu Savignac-Lédrier. Sodann wechselt sie auf Gemeindegebiet von Savignac-Lédrier, um noch vor Erreichen des Ortskerns, den sie in einer nördlichen Schleife passiert, wieder nach Saint-Mesmin zurückzukehren. Auf gut 3 Kilometer traversiert sie den Nordwesten des Gemeindegebietes und verlässt Saint-Mesmin schließlich nach Génis. Die Auvézère hat zwei bedeutendere linke Seitenarme und einen rechten Seitenarm. Ein linker Seitenarm ist der Ruisseau de la Forge, der im Osten der Gemeinde an der Grenze zu Saint-Cyr-les-Champagnes entspringt und dann auf 8,5 Kilometer nach Westen zur Auvézère hin abfließt. Ähnlich der 6,5 Kilometer lange Ruisseau de Porte-Étoupe, der nordöstlich oberhalb des Ortskerns in die Auvézère mündet. Der Ruisseau de Gabourat ist ein rechter Seitenarm und bildet auf 2 Kilometer die Gemeindegrenze zu Génis.
Die Auvézère und ihre Seitenarme gehören zum Flusssystem Isle-Dronne, jedoch verläuft entlang der Südostgrenze zu Juillac bereits die Wasserscheide zum Flusssystem Vézère-Corrèze.
Das Entwässerungsnetz in der Gemeinde Saint-Mesmin besitzt eine Gesamtlänge von 39 Kilometer.
Geologie

Die Gemeinde Saint-Mesmin liegt vollständig auf dem metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Die Gesteine des Anstehenden gehören überwiegend zur Thiviers-Payzac-Einheit, nur am äußersten Südrand erscheint auch noch die Génis-Einheit.
Thiviers-Payzac-Einheit
Im äußersten Nordosten steht der Payzac-Quarzit (tfρ3Χ) an – eine höher metamorphe Fazies des rhyodazitischen Thiviers-Sandsteins. Weiter südwärts folgen sodann die Serizitschiefer des Donzenac-Schiefers (S1-2), die aus Peliten und Areniten hervorgegangen sein dürften und auch Grauwackenlagen enthalten. Eingefaltet in den Donzenac-Schiefer sind zwei Züge des Engastine-Mafits (nördlich von Linard und nordöstlich von Frageas) – Grünschiefer (S11δθ oder δS11), die aus ehemaligen Doleriten und basaltischen Tuffen entstanden sind. Im Donzenac-Schiefer finden sich auch zwei Graphitzüge (gra oder Sgr) (bei Fargeas und bei Linard).
Geschichte
Aus dem Früh- und Hochmittelalter fehlen Nachrichten; die örtliche Kirche wurde erst im 15. Jahrhundert erbaut. Während der Französischen Revolution, d. h. von 1792 bis 1795 wurde der Ort in Mont Mesmin umbenannt.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Saint-Mesmin | ||||
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Jahr | Einwohner |
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1962 | 607 | |||
1968 | 534 | |||
1975 | 455 | |||
1982 | 393 | |||
1990 | 324 | |||
1999 | 284 | |||
2004 | 278 | |||
2006 | 280 | |||
2009 | 264 | |||
2014 | 311 | |||
2019 | 325 | |||
2020 | 326 |
Quelle: INSEE[3]
Die Bevölkerungszahlen von Saint-Mesmin waren von 1962 bis 2009 generell rückläufig, zeigten aber sodann einen leichten Anstieg.
Im Jahr 2020 betrug die Bevölkerungsdichte 11,0 Einwohner pro Quadratkilometer.
Der Bevölkerungsrückgang im 20. Jahrhundert – Saint-Mesmin hatte im Jahr 1901 noch 1106 Einwohner – ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe von bäuerlichen Kleinbetrieben zurückzuführen.
Verwaltung
Bürgermeister in Saint-Mesmin ist seit März 2008 der parteilose Armeegeneral im Ruhestand Guy Bouchaud, der im Mai 2020 wiedergewählt wurde.
Präsidentschaftswahlen 2022
Kandidaten | Parteien | 1. Wahlgang | 2. Wahlgang | ||||
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Stimmen | % | Stimmen | % | ||||
Emmanuel Macron | En marche ! | EM | 42 | 23,86 % | 74 | 50,00 % | |
Marine Le Pen | Front national | FN | 53 | 30,11 % | 74 | 50,00 % | |
Jean-Luc Mélenchon | Front de gauche | FDG | 22 | 12,50 % | |||
Éric Zemmour | Reconquête | 4 | 2,27 % | ||||
Valérie Pécresse | Les Républicains | LR | 15 | 8,52 % | |||
Jean Lassalle | Résistons ! | R | 18 | 10,23 % | |||
Anne Hidalgo | Parti socialiste | PS | 1 | 0,57 % | |||
Fabien Roussel | Parti communiste français | PC | 9 | 5,12 % | |||
Nicolas Dupont-Aignan | Debout la République | DLR | 2 | 1,14 % | |||
Yannick Jadot | Europe Écologie-Les Verts | EELV | 5 | 2,84 % | |||
Nathalie Arthaud | Lutte Ouvrière | LO | 0 | 0,00 % | |||
Philippe Poutou | Nouveau Parti anticapitaliste | NPA | 5 | 2,84 % | |||
Gesamt | 176 | 100 % | 148 | 100 % | |||
Gültige Stimmen | 176 | 95,14 % | 148 | 83,15 % | |||
Ungültige Stimmen | 9 | 4,86 % | 30 | 16,85 % | |||
Wahlbeteiligung | 185 | 84,09 % | 178 |
80,91 % | |||
Enthaltungen | 35 | 15,91 % | 42 | 19,09 % | |||
Registrierte Wähler | 220 | 220 | |||||
Quelle: Ministère de l'Intérieur[4] |
Die Präsidentschaftswahlen 2022 in Saint-Mesmin endeten im zweiten Wahlgang in einer sehr seltenen Pattsituation zwischen Marine Le Pen und Emmanuel Macron.
Wirtschaft
Die Gemeinde war und ist immer noch in hohem Maße land- und forstwirtschaftlich orientiert, wobei auch die Viehzucht eine beträchtliche Rolle spielt. Im Ort selbst haben sich Handwerker und Kleindienstleister angesiedelt. Seit den 1960er Jahren werden einige leerstehende Häuser als Ferienwohnungen (gîtes) vermietet.
Beschäftigung
Im Jahr 2015 betrug die erwerbsfähige Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren 130 Personen bzw. 41,4 % der Gesamtbevölkerung. Im Vergleich zu 2010 hat sich die Zahl der Arbeitslosen von 14 auf 21 erhöht, die Arbeitslosenquote liegt somit jetzt bei 16,2 %.
Unternehmen
Am 31. Dezember 2015 waren 37 Unternehmen in Saint-Mesmin ansässig, davon 16 im Sektor Handel, Transport oder Dienstleistungen, 15 in Landwirtschaft, Forsten und Fischerei, 3 in der Industrie, 2 im Baugewerbe und 1 im Sektor Verwaltung, Bildung, Gesundheit oder Soziales.
Sehenswürdigkeiten
- Die dem hl. Maximinus von Trier geweihte Église Saint-Maximin ist eine spätmittelalterliche, nahezu fensterlose Wehrkirche mit flachem Chorschluss. Strebepfeiler stabilisieren die Seiten und die Fassade des weitgehend schmucklosen Bauwerks, welches von einem zweigeteilten Glockengiebel (clocher mur) überhöht wird. Das kleine Südportal zeigt einen in der Spätgotik weit verbreiteten Kielbogen.
- Die Colline des Ages ist die höchste Erhebung auf dem Gemeindegebiet. An ihrer Flanke entstand im 19. Jahrhundert die Wallfahrtskapelle Notre Dame de Partout.
Photogalerie
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Stromschnellen des Saut Ruban in den Schluchten der Auvézère
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Ortskirche Saint-Maximin mit angebauter Sakristei
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Kaskaden im Ruisseau de Porte-Étoupe
Einzelnachweise
- ↑ Saint-Mesmin – Karte mit Höhenangaben
- ↑ Saint-Mesmin – Klimadiagramme
- ↑ Saint-Mesmin auf der Website des Insee
- ↑ Ministère de l'Intérieur - Dordogne (Nouvelle-Aquitaine): Résultats de l'élection présidentielle de 2022 à Saint-Mesmin. 7. Mai 2022 (gouv.fr).
Weblinks