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Norbert Tschirpke

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Norbert Tschirpke (* 19.09.1957 in Hamm) ist ein deutscher Künstler, Kulturtheoretiker und Kulturmanager.

Leben

Norbert Tschirpke studierte von 1981 bis 1986 an der Kunstakademie Münster bei Ulrich Erben "Freie Kunst" und schloss das Studium als Meisterschüler mit dem Akademiebrief mit Auszeichnung ab. Parallel studierte er von 1979 an Biologie, Pädagogik und Philosophie an der WWU Münster Westfälische-Wilhelms-Universität (Abschluss 1983). 1998 promovierte Norbert Tschirpke bei Bazon Brock mit einer kultursoziologischen Arbeit über das Kulturprojekt „Nachbar Amerika – Kultursommer Rheinland-Pfalz 1995“[1] zum Doktor der Philosophie. Norbert Tschirpke lebt in Soest, NRW und in der Türkei (Kusadasi).

Schaffen und Werk

Sein Hauptwerk - Zeichnung und Malerei - kombiniert im Sinne konzeptioneller Kunst verschiedene Ansätze zur Realität/Abbildfunktion.

Der Zyklus „Herrscher und Heilige“,[2] 1990 kombiniert Malerei und Denken in performativer Weise, indem sich z.B. der Demokrat als Betrachter entgegen dessen politischer Positionierung vor dem am unteren Bildrand befindlichen Herrscher verbeugt, um die Malerei zu betrachten – Ästhetik steht damit als Steuerungsfunktion prioritär über Strategien der Politik.

Die Düsseldorfer Kunstkritikerin Helga Meister beschreibt seinen künstlerischen Ansatz im Katalog zur Ausstellung im Kunstverein Greven 1991 so: "Eine Kunst mit Methode. Wie kann ich Monochromie und perfekte Illusionsmalerei mit Licht und Schatten zur Einheit bringen? Es ist wie mit dem Studium. Man kniet sich in die Biologie und in die Kunstgeschichte, um zu guter Letzt Maler zu werden. Da zieht jemand aus, um mit dem Pinsel in der Hand die verschiedenen Arten des Denkens zu verknüpfen.[3]"

Sein Werk ist im „Künstlerlexikon für Münster und Umgebung“ (Herausgegeben von Helmut Ebert, 1996)[4] dokumentiert.

Bereits 1991 hat sich Norbert Tschirpke der kulturtheoretischen Arbeit zugewendet und verschiedene Großprojekte u.a. den Kulturteil für den „West-Ost-Wirtschaftsgipfel 1992“ in Münster organisiert. Es folgten verschiedene Projekte (CULTEC 93, 1200 Jahre Stadtjubiläum der Stadt Münster) sowie der Versuch, das Projekt „Verhüllter Reichstag“ von Christo als Ausstellungsprojekt des Modells in Deutschland zu präsentieren. Es folgten mehrere Stationen im Bereich Marketing von Kulturveranstaltungen in Köln und Mainz (Kulturmarketing für den Kultursommer Rheinland-Pfalz).

Von 1997 bis 2007 hat Norbert Tschirpke ein Zentrum zur Förderung besonders benachteiligter, junger Menschen im nordrhein-westfälischen Werl aufgebaut und geleitet und hier verschiedene best-practice-Modellprojekte umgesetzt.[5][6] Anschließend führte er seine Konzepte als Geschäftsführer des Berufsbildungszentrums der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe in Soest weiter. Sein dort entwickeltes Projekt zur Fachkräftesicherung „Meister statt Master“, zur Integration von Studienabbrechern ins Handwerk,[7] wurde auch bundesweit umgesetzt. Parallel arbeitete er von 2007 – 2014 als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Südwestfalen im Studiengang „Business administration with informatics“.

Bereits 2015 hat Norbert Tschirpke Wasserstoff als Speichermedium im Geschosswohnungsbau verwendet, die Machbarkeit in einer Studie im Auftrag des Landes NRW [8] nachgewiesen und verschiedene Umsetzungsprojekte initiiert.[9]

Von 2017 bis 2020 arbeitete Norbert Tschirpke für eine transkontinentale NGO (Europa – Nigeria) und hat hier u.a. ein technisches Bildungszentrum zur Ausbildung von Solartechnikern in der Hauptstadt des nigerianischen Bundesstaates Bayelsa State (Africantide Technical Training & Education Center) in Yenagoa, Nigerdelta aufgebaut.[10][11]

Sein Interesse war und ist der Erhalt einer gesunden Umwelt und die Verbesserung der Lebensbedingungen durch die Verwendung verschiedenster Techniken. Als praktisch orientierter Theoretiker mit existential - philosphischem Ansatz basieren alle Aktivitäten auf dem humanistischen Ideal der Wirksamkeit menschlichen Handelns, in Abstimmung mit den jeweiligen natürlichen Gegebenheiten.

In Planung ist ein weltweites Projekt zum Recycling von Altmaterialien in Rohstoffe als „cradle to cradle - Konzept“.[12]


Ausstellungen

Einzelausstellungen:

  • 1989 Kunstverein Greven (mit Wölk und Bause)[13]
Galerie Hake, Wiesbaden
  • 1991 Galerie Ilverich, Düsseldorf
  • 1992 „für Viktoria“, Kunstverein Greven[3]
  • 2002 „für Vinzent“, Städtisches Museum und Kunstverein der Stadt Werl


Ausstellungsbeteiligungen:

  • 1987 „Klasse“-Ausstellung im Künstlerhaus, Dortmund

Förderpreisausstellung des Fördervereins der Kunstakademie Münster

Sickinger-Kunstpreisausstellung in der Pfalzgalerie Kaiserslautern

  • 1989 Förderpreisausstellung für junge Kunst des Landkreises Miltenberg

„Summertime“, Hachmeister Galerie, Münster „Zeichnungen und Druckgrafik von Paladino bis Picasso“, Galerie Siegert, Basel

  • 1990 Edition 1/90, Basel, Hachmeister Galerie

Karl-Schwesig-Preisausstellung im Städtischen Museum Gelsenkirchen [15]

  • 1991 „Das Wesen des Schönen“, the Ginza Art Space and Shiseido Gallery, Tokio [16]

Hachmeister Galerie, Münster [17]

Karl-Schwesig-Preisausstellung in der Städtischen Galerie Bergkamen [18] Edition 2/91, Basel, Hachmeister Galerie,

Wilhelm-Morgner-Preisausstellung, Soest (Katalog)

  • 1996 „Der Weg zum Kreuz“, Kunstverein Greven
  • 2008 „Wertpapiere“, Kunstverein Drensteinfurt
  • 2015 „Der Trip“, Hachmeister Galerie, Münster
  • 2021 „Exit 2021“, Hachmeister Galerie, Münster[19]

Arbeiten in Sammlungen

Stipendien und Preise

  • 1987 Förderpreis des Fördervereins der Kunstakademie Münster
  • 1989 – 1991 Atelierstipendium der Stadt Münster


Publikationen

  1. Sickingen-Kunstpreis, Herausgegeben von der Kreisverwaltung Kaiserslautern, 1988
  2. „Klasse“ –Ausstellung im Kunstverein Gelsenkirchen, 1988
  3. Norbert Tschirpke, Bilder, Städtisches Gustav-Lübcke-Museum Hamm, 1990
  4. Editionen `91, Hachmeister Galerie Münster, 1991
  5. Wilhelm-Morgner-Preis für junge Künstler, Herausgegeben von der Stadt Soest, 1991
  6. Ausstellungskatalog Karl-Schwesig-Preis, Städtisches Museum Gelsenkirchen und Städtische Galerie Bergkamen, 1991
  7. Das Wesen des Schönen, The Ginza Art Space and Shiseido Gallery in Tokio, 1991
  8. Editionen `92, Jahresgaben des Kunstvereins Greven, 1992
  9. „für Viktoria“ – Ausstellungskatalog Kunstverein Greven, 1992
  10. Dissertation an der Bergischen Universität – Gesamthochschule Wuppertal "Nachbar Amerika" Kultursommer Rheinland-Pfalz 1995, Vollständige Dokumentation eines Kulturprojektes mit wertender Analyse, 1998

Einzelnachweise

  1. Norbert Tschirpke: Kultursommer Rheinland-Pfalz 1995 "Nachbar Amerika" : vollständige Dokumentation eines Kulturprojektes mit wertender Analyse. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  2. Norbert Tschirpke, Bilder : 20. Mai bis 17. Juni 1990, Städtisches Gustav-Lübcke-Museum Hamm (1990). Stadt Hamm, Gustav-Lübcke-Museum, abgerufen am 6. Januar 2023.
  3. a b Helga Meister: Ausstellungskatalog Kunstverein Greven "für Viktoria". Greven 1991.
  4. Ebert, Helmut: Ebert, Helmut: Künstlerlexikon für Münster und Umgebung. Helmut Ebert, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  5. Kreis Soest Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Pressereferent Wilhelm Müschenborn: Presseinfo - Perspektiven für jugendliche Alg-II-Empfänger. Kreis Soest 2005.
  6. Grußwort - Total-lokal.de. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  7. Kreishandwerkerschaft bietet Projekt für Studienabbrecher. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  8. Institut Haus & Technologie AG: Projektstudie Solarhaus 100, Erarbeitung einer Studie zur Machbarkeit eines energieautarken Gebäudes im Geschosswohnungsbau. Geseke 30. Dezember 2016.
  9. Intelligente Energietechnik macht Solarhaus der UKBS in ... Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  10. attec. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  11. AfricanTide Union e.V. unterstützt migrantische Unternehmern. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  12. Recycling Tires and Producing Carbon Black for the Tire and Rubber Industry (GERMAN). Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  13. künstler – Kunstverein Greven e.V. Abgerufen am 7. Januar 2023.
  14. Dr. Ellen Schwinzer: NORBERT TSCHIRPKE, BILDER. Hamm 1990.
  15. KSP Karl-Schwesig-Preis. Gelsenkirchen 1990/19911.
  16. Shiseido Co.Ltd.: Das Wesen des Schönen. Tokyo 1991.
  17. EDITIONEN `91. Münster 1991.
  18. KSP Karl-Schwesig-Preis. Gelsenkirchen 1990/19911.
  19. Rückblick - Hachmeister Galerie. Abgerufen am 19. Dezember 2022.