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Stilfser Joch

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Stilfser Joch
Die Gebäude am Stilfser Joch
Die serpentinenreiche Nordostrampe
Höhe 2.757 m
Gebirge italienische Alpen, Ortler-Massiv
Nordostseite Südwestseite
Ausgangsort Spondinig Bormio
Unterschied 1.972 m 1.536 m
Länge 27,5 km 22 km
Steigung 7,8 % 7,0 %
Steilster km 15 % 12 %

Das Stilfser Joch (ital. Passo dello Stelvio) ist mit 2.757 m ü. Adria der zweithöchste asphaltierte Gebirgspass der Alpen (Als höchster Alpenpass gilt der Col de l'Iseran mit 2.770 m. Manchmal wird aber auch der Col de la Bonette in Frankreich mit 2.802 m ü. NN als höchster Alpenpass gezählt; diese Höhe ist jedoch die Scheitelhöhe der Straße, die nicht zwischen zwei Gipfeln hindurch, sondern westlich um die Cime de la Bonette herum führt, also keine Passstraße ist.) Er verbindet Bormio, Lombardei, mit dem Vinschgau bei Prad, Südtirol. Auf der Westseite mündet auf rund 2.500 m ü. NN die über den Umbrailpass kommende Straße von Santa Maria ein. Die Straße über das Stilfser Joch wurde 1820-26 angelegt und ist heute durchgängig asphaltiert und in der Regel zwischen Ende Juni und Ende Oktober für den Verkehr geöffnet.

Während dieser kurzen Öffnungszeit herrscht auf dieser Straße ein starkes Verkehrsaufkommen, vor allem durch Tourismus- und Freizeitfahrten, das den Naturpark stark belastet. So versammeln sich etwa bei einem "Internationalen Treffen" in der ersten Juliwoche jedes Jahr dort Hunderte Motorradfahrer. Die Provinzverwaltung Südtirols beabsichtigt deshalb, ab Juli 2006 für das Befahren des Stilfser Jochs eine Maut zu erheben. Für Pkw soll eine Gebühr von 10 bis 15 Euro fällig werden, für Motorräder eine Gebühr von 5 Euro. Mit dieser Maßnahme, die auch andere Alpenpässe in Südtirol betreffen soll, sollen zum einem der Verkehr reduziert, zum anderen Investitionen in die Verkehrssicherheit finanziert werden.

Das Gebiet des Stilfser Jochs ist seit 1935 Nationalpark.

Geschichte

Die etwa 50 km lange Straße über den Pass wurde 1826 vom österreichischen Kaiserreich fertig gestellt, um die Lombardei, die zum Kaiserreich Österreich gehörte, schnellstmöglich mit den anderen Reichsteilen zu verbinden. Die Trassenführung wurde seitdem kaum verändert. Noch heute besteht die kurvenreiche Nordost-Rampe von Trafoi aus 48 nummerierten Kehren.

Umgebung

Südlich des Stilfser Joches beginnt das Ortler-Massiv, mit dem Ortler-Hauptgipfel (3.905 m) als höchste Erhebung. Die ersten Gipfel dieses Massivs sind der 3.095 Meter hohe Scorluzzo und der 3.174 Meter hohe Monte Livrio. Nördlich des Stilfser Joches schließt sich die Dreisprachenspitze an. Dies ist der Punkt, an dem die drei Regionen Lombardei, Südtirol und der Kanton Graubünden (Schweiz) aufeinander treffen.

Sport

Radsport

Das Stilfser Joch zieht wegen seiner kurvenreichen Straßenführung jährlich tausende sportbegeisterte Radfahrer an. Radfahrern bietet sich eine Rundfahrt mit dem Ausgangspunkt in der Stadt Glurns an. Die übliche Route führt über das Stilfser Joch bis kurz nach Passhöhe, dann über den Umbrailpass und Santa Maria Val Müstair durch die Schweiz wieder zurück nach Glurns. Auch das berühmte Radrennen Giro d’Italia führt oft über das Stilfser Joch.

Seit einigen Jahren wird am ersten Samstag im September der Radtag Stilfserjoch veranstaltet, bei dem die Straße (von Trafoi bis Bormio) von morgens bis in den späten Nachmittag hinein für den motorisierten Verkehr gesperrt wird und allein den tausenden Fahrradfahrern und (einigen wenigen) Wanderern/Läufern vorbehalten ist.

Skisport

Am Stilfser Joch befindet sich eines der größten Sommerskigebiete der Alpen. Es ist zugleich das einzige Skigebiet der Alpen, das nur im Sommer geöffnet ist (Mit Ausnahme des relativ unbekannten Rifugio 3A mit nur einem Schlepplift, welches auch nur zu Fuss erreichbar ist), da die Passstraße selbst meist von Oktober bis Mai geschlossen ist (die kleine Siedlung ist zu dieser Zeit unbewohnt). Im Skigebiet Stilfser Joch trainieren regelmäßig viele Ski-Nationalmannschaften aus ganz Europa. Es beginnt ab einer Höhe von 2.760 Metern und erstreckt sich bis auf eine Höhe von 3.450 Meter ü. NN. Insgesamt gibt es sieben Bahnen und Lifte. Glanzstück ist der "Trincerone", mit dem man von der Passhöhe bis auf 3.050m befördert wird. Insgesamt drei Loipen stehen für Langläufer zur Verfügung.

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