Aby Warburg

Aby Moritz Warburg (* 13. Juni 1866 in Hamburg; † 26. Oktober 1929 ebd.) war ein Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler.
Werdegang
Er etablierte die Ikonologie als eigenständige Disziplin der Kunstwissenschaft. Er entstammt einer Hamburger Bankiersfamilie, die bis heute mit der Privatbank M. M. Warburg & CO aktiv ist.
Warburg, der sein Leben lang Privatgelehrter blieb, beschäftigte sich vor allem mit der Nachwirkung der antiken Bildersprache in der europäischen Kunst und Alltagsikonografie seit der Renaissance, die er mit literarischen, sozialgeschichtlichen, politischen, wissenschaftlichen und philosophischen Aspekten verband, womit er ein neues, bis heute wirksames kunstwissenschaftliches Konzept schuf.
Seine Bibliothek in Hamburg war seit den 1920er Jahren als Forschungsinstitut Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg öffentlich zugänglich, musste aber 1933 geschlossen werden. Seine ehemaligen Mitarbeiter konnten die Bibliothek nach London verschiffen, wo sie 1944 als Warburg Institute der Universität von London angegliedert wurde.
Mitarbeiter von Warburg waren unter anderem Gertrud Bing, Fritz Saxl, Walter Solmitz und Edgar Wind. Gelehrte wie Ernst Cassirer, Erwin Panofsky, Hellmut Ritter und Paul Ruben gehörten zum engeren Kreis um die Bibliothek Warburg.
Seit 1981 vergibt die Stadt Hamburg alle vier Jahre den Aby-Moritz-Warburg-Preis. Auch das Warburg-Haus, die ehemalige Bibliothek, wird heute wieder für akademische Zwecke genutzt.
Schriften
- Das Schlangenritual. Ein Reisebericht. Mit einem Nachwort von Ulrich Raulff. Berlin 1988.
- Die Erneuerung der heidnischen Antike. Beiträge zur Geschichte der europäischen Literatur. Hrsg. von Horst Bredekamp und M. Diers. Bände. [1932]. Berlin 1998.
- Der Bilderatlas MNEMOSYNE. Hrsg. von Marfred Warncke u. C. Brink. Berlin 2000.
- Gesammelte Schriften (Studienausgabe), Berlin: Akademie-Verlag, 1998-
Sekundärliteratur
- Horst Bredekamp (Hrsg.): Aby Warburg. Akten des internat. Symposiums Hamburg 1990. Weinheim 1991.
- Ernst H. Gombrich, Aby Warburg : eine intellektuelle Biographie [1970]. Hamburg : Europäische Verl.-Anst. 1992 (PDF, 2.014 KB)
- P. Schmidt: Aby Warburg und die Ikonographie. Mit e. Anhang unbekannter Quellen zur Geschichte der Internat. Gesellschaft für ikonographische Studien von D. Wuttke. 2. Aufl. Wiesbaden 1993.
- Bernd Roeck: Der junge Aby Warburg. München 1997.
- Dieter Wuttke: Aby M. Warburg. Bibliographie 1866 bis 1955. Baden-Baden 1998.
- Charlotte Schoell-Glass, Aby Warburg und der Antisemitismus. Kulturwissenschaftt als Geistespolitik, Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch, 1998
- Georges Didi-Huberman, L'image survivante: histoire de l'art et temps des fantômes selon Aby Warburg, Paris : les Éd. de Minuit, 2002.
- Hans-Michael Schäfer, Die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg, Berlin : Logos-Verlag, 2003
- Carl Georg Heise: Persönliche Erinnerungen an Aby Warburg. Hrsg. und kommentiert von Björn Biester und Hans-Michael Schäfer (Gratia. Bamberger Schriften zur Renaissanceforschung 43). Wiesbaden: Harrassowitz, 2005.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Warburg, Aby Moritz |
KURZBESCHREIBUNG | Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 13. Juni 1866 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 26. Oktober 1929 |
STERBEORT | Hamburg |