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Knin

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Knin
Koordinaten fehlen
Basisdaten
Staat: Kroatien Kroatien
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Gespanschaft: Flagge der Gespanschaft Šibenik-Knin Šibenik-Knin
Höhe: 220 m. i. J.
Einwohner: 15.190
Telefonvorwahl: (+385) 022
Struktur und Verwaltung
Bürgermeisterin: Josipa Rimac (HDZ)

Knin [ˈkniːn] ist eine Stadt in Kroatien. Sie liegt 56 km von der Küste entfernt im Hinterland Norddalmatiens, in der Nähe der Quelle des Flusses Krka.

Die Stadt hat 15.190 Einwohner (Volkszählung von 2001). Die Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 76,45 % die Kroaten. Vor dem Krieg bildeten die Serben die absolute Mehrheit. Im August 1995 floh die Serbische Bevölkerung aus Knin. Knin gehört zur Gespanschaft Šibenik-Knin.

Die Hauptattraktion Knins ist eine große Festungsruine auf dem Berg Spas.

Geschichte

Im Mittelalter gehörte die Region um Knin zum Kerngebiet des Königreiches Kroatien, die Stadt war zeitweise einer der Sitze der kroatischen Könige, weshalb man die Stadt oft auch als Kroatische Königliche Stadt bezeichnet. Die kroatische Diözese wurde im Jahr 1040 gegründet und erstreckte sich bis zum Fluss Drau.

Am 29. Mai 1522 wurde Knin von den Osmanen erobert, und kam zum osmanischen Bosnien. Der Großteil der ansässigen Kroaten verlies die Stadt. Am 11. September 1688 wurde Knin von venezianischen Truppen erobert. Durch den Frieden von Karlowitz kam es unter die Herrschaft der Markusrepublik und wurde Teil der Provinz Dalmatien. Danach zogen Kroaten wieder verstärkt in die Stadt und der Franziskaner- Orden baute im Jahr 1708 ein Kloster und die Kirche.

Im Jahr 1797 kam Knin zusammen mit dem übrigen Dalmatien an die Habsburger.

Zur Zeit der osmanischen und venezianischen Herrschaft siedelten sich in der Region um Knin zahlreiche orthodoxe Siedler an. In zahlreichen Dörfern im Umland Knins sind serbisch-orthodoxe Gräber, Kirchen und Klöster 200-300 Jahre alt. Walachen und Serben leben seit dem 17. Jahrhundert ebenfalls dort.

Während des Kroatien-Krieges 1991 bis 1995 stand Knin unter serbischer Kontrolle und fungierte als Hauptstadt der nicht anerkannten „Republik Serbische Krajina“. Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Dragan Vasiljkovic (genannt "Kapetan Dragan") führte den Großteil der ortsansässigen Paramilitärs an. Milan Babic und die Serbische Demokratische Partei suggerierten den ortsansässigen Serben, dass ein Zusammenleben mit den Kroaten in einem Staat Kroatien nicht möglich sei. Der kroatische Teil der Bevölkerung der Stadt und der Umgebung wurde 1991/1992 fast vollständig vertrieben, deren Häuser geplündert und angezündet, sowie katholische Kirchen und Klöster verwüstet. Die zu jener Zeit um Knin stationierten Truppen der de facto serbischen JNA verhinderten unter dem Kommando von Ratko Mladic militärisch das Eingreifen der kroatischen Polizei.

Im Jahr 1995 wurde die Stadt während der Militäroperation Oluja durch die Kroatische Armee zurückerobert, wobei es laut Internationalem Strafgerichtshof ebenso zu schweren Verbrechen an der Zivilbevölkerung kam, nachdem der größte Teil der serbischen Bevölkerung bereits zuvor geflohen war. Nach der Eroberung kehrten die vertriebenen Kroaten teilweise zurück. Auch die Krajina-Serben sind seitdem zu einem Teil zurückgekehrt. Ein Teil der serbischen Bevölkerung verkaufte seinen Besitz an aus Bosnien-Herzegowina (insbesondere der Republika Srpska) vertriebene Kroaten oder tauschte seine Eigentümer mit Kroaten aus der Vojvodina.