Alkoholkrankheit
Alkoholismus auch Alkoholkrankheit genannt, zählt zu den stoffgebundenen Suchtkrankheiten. Der Stoff ist der Äthylalkohol, wie er bei der alkoholischen Gärung entsteht.
Problematisch ist dabei, dass Alkohol eine gesellschaftlich anerkannte Droge ist, die nicht wie die sog. "harten Drogen" (von Haschisch bis Heroin) verboten oder geächtet sind.
Grundlage des Missbrauchs scheinen Persönlichkeitsdefizite zu sein, die durch den Genuss von Alkohol teilweise kompensiert werden können. So sind viele Alkoholkranke kaum in der Lage in nüchternem Zustand eine Bitte abzuschlagen (sog. Ja-Sager), weil sie Angst vor Ablehnung haben. Dies gelingt erst mit Hilfe des Alkohols, dann jedoch häufig als Überreaktion.
Die Defizite eines Alkoholpatienten werden praktisch immer von dessen Lebenspartner (über-) kompensiert, wodurch der Erkrankte keine Möglichkeit/Notwendigkeit zur Entwicklung und Überwindung seiner Defizite hat. Meistens zieht der Lebenspartner aus den vermehrten Aufgaben mit dem Alkoholpatienten eine persönliche oder gesellschaftliche Anerkennung, weshalb er z.T. die Beziehung mit dem Alkoholiker für sein persönliches Selbstwertgefühl benötigt ("das Du das mit soeinem aushälst, finde ich toll"). Daher werden die Partner eines Alkoholikers als Co-Alkoholiker bezeichnet. Eine dauerhafte alkoholfreie Beziehung ist deshalb nur möglich, wenn beide dies erkennen und ändern.
Es gibt eine Klassifikation der Stadien der Alkoholkrankheit von Jelinek.
Alkoholpatienten werden z.T. der Gruppe der Borderline Störungen zugeordnet. Damit werden Patienten mit grenzwertigen, psychosoziale Defiziten beschrieben.
Ursachen
Die Hauptursache für die Erkrankung scheinen in der psychosozialen Entwicklung der Person zu liegen, auch wenn immer wieder eine genetische Komponente diskutiert wird. Sicherlich bestimmen auch Glück oder Unglück bei der Partnerwahl, ob die Krankheit auftritt oder nicht.
Behandlung
Nur der absolute Verzicht auf Alkohol, sowie eine sog. Nachreife zur Korrektur der psychosozialen Probleme und die Bereitschaft zur Änderung des Lebenspartners kann zu einem anderen Leben führen. Praktisch unverzichtbar ist (zumindest für einige Jahre) die Mitarbeit in einer der vielen Selbsthilfegruppe für Alkoholiker und/oder deren Angehörigen.
Da der Körper auf kleine Mengen ähnlich wie bei einer Allergie reagiert, sodass der Patient nicht mehr in der Lage ist, die Trinkmenge selbst zu bestimmen, bleibt nur der absolute Verzicht.