X-Men: Der letzte Widerstand
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X-Men: Der letzte Widerstand (auch unter dem Titel X-Men 3 bekannt) ist ein US-amerikanischer Sciencefiction-Film von Brett Ratner aus dem Jahr 2006. Der Film ist ein Sequel der Filme X-Men (2000) und X-Men 2 (2003).
Handlung
Die X-Men verbünden sich in diesem letzten Teil der Trilogie mit Dr. Henry „Hank“ McCoy, der einst – unter dem Codenamen „The Beast“ – ein Gründungsmitglied der X-Men war und nun als erster Mutant ein Regierungsamt bekleidet.
Die X-Men leben nach den Geschehnissen am Alkali Lake ihr Leben weiter. Einzig Cyclops zieht sich zurück, da er den Tod von Jean Grey nicht verkraften kann. Während die X-Men mit ihren neuen Teammitgliedern im Gefahrenraum eine holografische Übungssequenz bewältigen, erhält Cyclops urplötzlich einen telepathischen Ruf seiner totgeglaubten Freundin. Unmittelbar begibt er sich zum Alkali Lake, wo Jean tatsächlich wieder den Wassermassen, die sie einst begruben, entsteigt. Bei einem Kuss der beiden vollzieht sich jedoch eine finstere Wandlung in Jean, die in einer Art mentaler Explosion endet und in den Gedanken von Professor X alle Alarmglocken läuten lässt. Er schickt Storm und Wolverine zum Alkali Lake, diese finden jedoch nur die bewusstlose Jean und Cyclops’ schwebende Brille. Bis dato ist unklar, was mit Cyclops geschehen ist, und so bringen die X-Men Jean zurück ins Institut.
Derweil behauptet ein Pharmakonzern, ein Mittel gegen die Mutationen gefunden zu haben, das sie „die Heilung“ nennen. Quelle dieses Heilmittels ist der Mutant Jimmy (Codename: Leech), der in der Lage ist, das X-Gen, das für die Kräfte der Mutanten verantwortlich ist, bei anderen Mutanten zu unterdrücken. Nach der Verkündung dieses Heilmittels in den Medien gründet Eric Lensherr, besser bekannt als Magneto, eine Armee von Mutanten, zu denen auch Pyro, ein früherer Schüler am Xavier-Institut und einstiger Freund der X-Men, gehört. Die X-Men selbst haben ebenfalls zwei neue Mitglieder zu verzeichnen: den stählernen Colossus und die durch Wände gehende Kitty Pryde, die bereits in den vorherigen Filmen in Nebenrollen zu sehen waren.
In der Zwischenzeit stellt sich in einem Dialog zwischen Prof. Xavier und Wolverine heraus, dass Jean über eine Persönlichkeitsspaltung verfügt. Xavier erklärt, dass Jean Grey der einzige Mutant der Klasse 5 ist, der ihm je begegnet sei. Bereits in ihrer Kindheit war Jean so mächtig, dass Xavier sich gezwungen sah, sie mithilfe seiner telepathischen Kräfte zu therapieren. Während dieser Therapie spaltete sich Jeans Persönlichkeit in zwei Wesen. Das eine, Jean selbst, war rational und kontrolliert, das andere, das sich selbst als „Phoenix“ bezeichnete, agierte einzig instinktgesteuert – und war in Xaviers Augen eine Gefahr für die Allgemeinheit. So nutzte er damals seine Kräfte, um Teile von Jeans Bewusstsein wegzusperren und somit auch Phoenix zu bändigen. Nachdem Xavier und Wolverine nach einer heftigen Diskussion auseinandergehen, erwacht Jean und mit ihr auch Phoenix. Als Wolverine diese zurückweist, setzt Phoenix ihn außer Gefecht und Jean entkommt.
Als das Heilmittel bei Magnetos Versuch, seine Verbündete Mystique aus der Gewalt der Regierung zu befreien, auch als Waffe gegen die Mutanten eingesetzt wird und Mystique dadurch ihre Kräfte verliert, treten Magneto und seine Bruderschaft böser Mutanten an, um die Quelle des Heilmittels zu zerstören: die Pharmafirma von Warren Worthington II, dem Vater des Mutanten Warren Worthington III, Codename: Angel. An Magnetos Seite kämpfen nun der unaufhaltsame Juggernaut, die blitzschnelle, mit einem Mutanten-Radar ausgestattete Callisto sowie der sich duplizierende Multiple Man.
Mit Callistos Hilfe spürt Magneto Phoenix im Haus ihrer Eltern auf, wo er mit seinen Vertrauten auf Xavier, Storm und Wolverine trifft. Magneto und Charles betreten das Haus nun. Jeder versucht, Jean auf seine Seite zu bringen. Das Ganze endet in einem telepathischen Duell zwischen Phoenix und Xavier. Als Jeans telekinetische Kräfte selbst das Haus aus den Grundfesten reißen, versuchen Storm und Wolverine, ins Haus zu gelangen, liefern sich dabei jedoch eine Schlacht mit Juggernaut und Callisto, die dies zu verhindern wissen. Sekunden später wird Wolverine Zeuge davon, wie Phoenix’ telekinetischen Superkräfte Xavier regelrecht in Luft auflösen. Magneto nimmt sich Phoenix’ an und bringt diese dazu, ihm zu folgen, während wenig später im X-Institut eine Trauerfeier zu Ehren von Professor Xavier stattfindet. Kurze Zeit später jedoch folgt auch Wolverine einem mentalen Ruf von Jean und findet sich in Magnetos Camp im Wald wieder. Als er nach einem vergeblichen Versuch, Jean zu überzeugen, auf Magneto trifft, setzt dieser ihn außer Gefecht.
Schließlich ziehen Magneto und seine „Bruderschaft der Mutanten“ zur Insel Alcatraz, San Francisco, um das frühere, mittlerweile zu einem Labor umgebaute Gefängnis, in dem sich Leech befindet und „die Heilung“ produziert wird, zu zerstören. Höhepunkt dieses Feldzuges ist die Verlegung der Golden Gate Bridge nach Alcatraz, die Magneto unter Aufbietung all seiner Kräfte vornimmt. Es kommt zu einem Aufeinandertreffen von Magnetos Mutanten-Armee und der mit der „Heilung“ bewaffneten Soldaten der Regierung. Kurz nach Beginn der Schlacht erreichen auch die X-Men Alcatraz und stehen den Soldaten der Regierung zur Seite. Während der Kampf tobt, entsendet Magneto Juggernaut, in den Forschungstrakt einzudringen und Leech zu töten. Juggernaut wird jedoch von Kitty Pryde aufgehalten, die ihn austrickst und Leech befreien kann. Durch die vereinten Kräfte und eine Täuschung gelingt es den X-Men schließlich, Magneto aufzuhalten, und Wolverine schafft es schließlich, ihn abzulenken, sodass Hank McCoy ihm eine große Menge des Heilungsmittels injizieren kann, mit dem Ergebnis, dass Eric Lensherr all seine magnetischen Kräfte verliert. Doch als ein letzter Versuch, Jean Grey wieder zur Besinnung zu bringen, durch das Eingreifen der Soldaten scheitert, geraten Phoenix’ Kräfte immer mehr außer Kontrolle. Während Jean alles und jeden, der sich nicht schnell genug in Sicherheit bringt, im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auflöst, helfen die X-Men bei der Evakuierung der Einrichtung. Nur Wolverine ist, dank seiner Regenerationskräfte, dazu fähig, bis zu Phoenix durchzudringen. Als deren altes Ich Jean sich schließlich für einen kurzen Moment durchsetzen kann, bittet sie Wolverine, sich und damit Phoenix zu töten. Und so gesteht Wolverine Jean, dass er sie liebt, bevor er sie schließlich mit seinen Adamantiumklauen tötet.
Am Ende des Films ist der „geheilte“ Magneto schließlich nur noch ein alter, verbitterter Mann, der um den Tod seines besten Freundes Professor Charles Xavier trauert. Doch dann offenbart sich, dass Magnetos Kräfte scheinbar zurückkehren. Storm und Wolverine halten es währenddessen für ihre Pflicht, die Schule von Professor Xavier weiterzuführen.
Nach dem Abspann folgt noch eine weitere Szene. Man sieht den zu Filmbeginn von Prof. Xavier in einem Lehrvideo erwähnten hirntoten Mann in einem Krankenhauszimmer liegen. Eine alte Freundin von Charles, Dr. Moira MacTaggart, kommt herein, um nach dem Patienten zu sehen, als dieser plötzlich seinen Kopf bewegt und mit Charles’ Stimme sagt: „Hallo, Moira!“, diese antwortet verdutzt: „Charles?“ Mit dieser Szene endet der Film.
Kritiken
James Berardinelli schrieb auf ReelViews: Wer die ersten zwei X-Men-Filme mochte, werde auch den dritten mögen. Er kritisierte, dass zu viele Charaktere sich die Filmzeit teilen.
Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 26. Mai 2006, dass er die Action und die Absurdität (absurdity) des Films genoss.
Die deutsche Kinozeitschrift CINEMA schrieb: „Widerstand zwecklos! Teil drei der düsteren ,X-Men’-Saga überzeugt mit einer brisanten Story und dem wohl spektakulärsten Showdown des Jahres.“
Hintergründe
Produktion
Bryan Singer, Regisseur der beiden vorherigen Verfilmungen, konnte nicht wieder verpflichtet werden, da er die Regiearbeit am Film Superman Returns übernahm. Aus dem gleichen Grund hat James Marsden (Cyclops) im dritten Teil nur einen Kurzauftritt. Als Singers Nachfolger wurde Matthew Vaughn (Snatch – Schweine und Diamanten) angeworben, der auch für einige Zeit an dem Projekt arbeitete, es schließlich aber noch vor Drehbeginn wieder verließ. So wurde Brett Ratner (Rush Hour) mit der etwa 210 Mio. US-Dollar teuren Produktion beauftragt.
Die Dreharbeiten begannen schließlich im August 2005 und dauerten bis zum Dezember desselben Jahres. Sie beinhalteten unter anderem den Bau eines gewaltigen Modells der Golden Gate Bridge, auch hatte Angel-Darsteller Ben Foster Probleme mit den künstlichen Flügeln, die er in fast allen Szenen tragen musste; sie erwiesen sich als zu schwer und mussten zu einem komplett neuen, leichteren Modell umgearbeitet werden.
Der erste Trailer zum Film wurde in den USA im Dezember 2005 veröffentlicht, der zweite am 4. April 2006. Der Film startete weltweit am 25. Mai 2006. Bis Juli 2006 hatte er bereits 425 Mio. US-Dollar eingespielt.
Trivia
Zahlreiche Schauspieler, darunter Mike Vogel, Jed Bernard und Nick Stahl (Sin City), bewarben sich für die Rolle des Angel. Die Rolle ging schließlich an Ben Foster, der in mehreren Spielfilmen und der Serie Six Feet Under – Gestorben wird immer auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Halle Berry hatte nach dem Drehende von X-Men 2 angekündigt, nicht an einer weiteren X-Men-Verfilmung mitarbeiten zu wollen. Als Grund gab sie persönliche Probleme mit Regisseur Bryan Singer an. Außerdem bemängelte sie, dass der Charakter Storm sich nicht weiterentwickelte, und wollte sich auf die Hauptrolle in Catwoman konzentrieren. Als dieser Film dann jedoch katastrophal floppte und Singer sich von X-Men 3 abwandte, schloss sich Berry dem Projekt wieder an, allerdings unter der Voraussetzung, dass Storm eine größere Rolle spielte.
Sonstiges
Am 16. Mai 2006 wurde von Activision ein Videospiel zum Film veröffentlicht. Liste der X-Men