Pößneck
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Pößneck hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | Saale-Orla-Kreis |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 220 m ü. NN |
Fläche: | 24,45 km² |
Einwohner: | 13.446 (31. Dezemeber 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 550 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 07371 - 07381 |
Vorwahl: | 03647 |
Kfz-Kennzeichen: | SOK |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 75 085 |
Stadtgliederung: | Kernstadt; 5 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Neustädter Straße 1 07381 Pößneck |
Website: | www.poessneck.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Michael Modde |
Pößneck ist die größte Stadt im Saale-Orla-Kreis im östlichen Thüringen.
Geographie
Geographische Lage
Pößneck befindet sich in der Orlasenke, einem Tal zwischen dem Thüringer Holzland im Norden und dem Oberland mit den Saalestauseen in Süden. Im Osten berührt die Orla von Neustadt kommend das Stadtgebiet, um von dort nach Norden zu fließen und in Orlamünde in die Saale zu münden. Die Stadt liegt an der B 281 zwischen Neustadt an der Orla im Osten und Saalfeld im Westen.
Nachbargemeinden
Direkt angrenzende Gemeinden sind Bodelwitz, Döbritz, Krölpa, Langenorla, Oppurg, Ranis und Wernburg.
Stadtgliederung
Ortsteile sind Jüdewein, Köstitz, Schlettwein, Öpitz und Schweinitz.
Geschichte
Die erste Erwähnung fand Pößneck 1252 in einer Saalfelder Klosterurkunde. Als Stadt wurde es zum ersten Mal 1324 bezeichnet. In diesem Jahr wurde Pößneck von Friedrich, dem wettinischen Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen dem Grafen von Schwarzburg als Lehen übergeben. Vor 1348 wurde ein Karmeliterkloster gegründet. 1424 fiel Pößneck wieder an das Haus Wettin zurück.
1485 wurde Pößneck durch die Leipziger Teilung der wettinischen Lande der ernestinischen Linie zugeschlagen. 1525 beteiligten sich die Bürger am Bauernkrieg. Seit 1572 gehörte die Stadt zu Sachsen-Coburg, seit 1640 zu Sachsen-Altenburg, seit 1672 zu Sachsen-Gotha und seit 1682 zu Sachsen-Saalfeld. 1826 kam Pößneck zum Herzogtum Sachsen-Meiningen, bei dem es bis zur Gründung Thüringens verblieb.
Ab 1862 begann in Pößneck durch die Einführung der Gewerbefreiheit der industrielle Aufschwung. Tuchmacher und Gerber gründen Fabriken, und Pößneck entwickelte sich bald zur bedeutendsten Industriestadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen. Diese Entwicklung wurde durch den Bau Eisenbahnstrecken durch die Stadt 1871 (Strecke Gera–Saalfeld) und 1889 (Strecke Pößneck–Jena) zusätzlich gefördert. 1924 streikten die Pößnecker Textilarbeiter um den Achtstundentag.
1952 wurde Pößneck Kreisstadt des neu gegründeten Kreises Pößneck und blieb es bis zur Eingliederung in den neu gebildeten Saale-Orla-Kreis im Jahre 1994.
Am 16. September 1979 flogen die Familien Strelzyk und Wetzel aus Pößneck mit einem selbstgenähten Heißluftballon nachts über die innerdeutsche Grenze und landeten nach 28 Flugminuten und 22 Kilometern (Luftlinie) in einem Feld bei Naila. An Bord befanden sich vier Erwachsene und vier Kinder. Der Original-Ballon ist im Nailaer Museum ausgestellt. 1981 wurde in Großbritannien der Film "Night Crossing" (deutscher Titel: Mit dem Wind nach Westen) gedreht, der auf den Ereignissen basiert.
Im Jahr 2000 war Pößneck Austragungsort der ersten Thüringer Landesgartenschau.
In der jüngeren Vergangenheit machte Pößneck immerwieder Schlagzeilen durch rechte Aktivitäten in der Stadt. So wurde durch Rechtsextremisten z.B. eine Immobilie angekauft, die jetzt für Veranstaltungen der Szene genutzt wird.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1833 bis 1984 |
1994 bis 1999 |
2000 bis 2004 |
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
1 29. Oktober
2 31. August
Politik
Stadtrat
Seit der Kommunalwahl vom 27. Juni 2004 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
- CDU - 6 Sitze (24,1 %)
- PDS - 5 Sitze (22,2 %)
- BIRSO - 4 Sitze (16,1 %)
- SPD - 4 Sitze (16,0 %)
- FDP - 5 Sitze (21,5 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 43,0 %.
Wappen
Wappenbeschreibung: "In Blau ein rotgekrönter goldener Löwe mit roter Zunge und Bewehrung."
Städtepartnerschaften
- Mosbach in Baden-Württemberg
- Forchheim in Bayern
- Château-Thierry in Frankreich
- Bytom Odrzański in Polen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sport
Erfolgreichster Fußballverein der Stadt ist der VfB Pößneck, Fußballoberliga.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Pößneck liegt an den Bahnstrecken Gera Hbf - Weida - Pößneck oberer Bahnhof - Saalfeld (Saale) und Jena - Orlamünde - Pößneck unterer Bahnhof.
Der Ort liegt an der B 281 (Saalfeld - Gera) sowie den Landesstraßen nach Jena, Bad Lobenstein und Ranis. In der Nähe führen die A4 (bei Jena) und die A9 (bei Triptis) vorbei.
Persönlichkeiten
- Bartholomäus Rosinus (* um 1520 in Pößneck; † 17. Dezember 1586 in Regensburg), deutscher Theologe (evangelisch-lutherisch)
- Robert Diez (* 20. April 1844 in Pößneck; † 7. Oktober 1922 in Dresden), deutscher Bildhauer, schuf unter anderem die Brunnenanlagen auf dem Albertplatz in Dresden
- Rudolf Koch (* 19. Oktober 1856 in Pößneck; † 27. Oktober 1921 in Frankfurt am Main), deutscher Pressezeichner
- Gustav Richard Fischer (* 28. August 1862 in Pößneck; † 13. Mai 1921 in Ilmenau), deutscher Unternehmer, Glashüttenbesitzer in Ilmenau
- Franz Huth (* 19. November 1876 in Pößneck; † 7. Juni 1970 in Weimar), deutscher Maler, bekannt für seine warmen, von Pastelltönen bestimmten Bilder
- Franz Ronneberger (* 15. März 1913 in Auma; † 30. März 1999 in Nürnberg), deutscher Sozialwissenschaftler, ging in Pößneck zur Schule und legte hier sein Abitur ab
- Roland Matthes (* 17. November 1950 in Pößneck), deutscher Schwimmer, erfolgreichster Rückenschwimmer aller Zeiten
- Nico Herzig (* 10. Dezember 1983 in Pößneck), deutscher Fußballer, derzeit bei Alemania Aachen unter Vertrag
- Andreas Gaebler (* 17. April 1984 in Pößneck), deutscher Fußballer, derzeit beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag
- Denny Herzig (* 13. November 1984 in Pößneck), deutscher Fußballer, derzeit beim SV Elversberg unter Vertrag
Personen aus der rechten Szene, die in Pößneck aktiv sind oder waren
- Jürgen Rieger (* 1946 in Blexen), deutscher Rechtsanwalt und NPD-Politiker, kaufte 2003 das Schützenhaus in Pößneck für 360.000 Euro, um dort eine Tagungsstätte für Neonazis einzurichten
- Michael Regener (* 1966), deutscher Musiker (rechtes Spektrum) und Sänger der Neonazi-Band „Landser“, gab am 11. April 2005 auf dem Landesparteitag der NPD in Pößneck sein Abschiedskonzert vor dem Verbüßen einer mehrjährigen Haftstrafe
- Sascha Wagner (* 1972), NPD-Politiker, organisierte den Landesparteitag und das Neonazi-Konzert 2005 in Pößneck
- Sascha Jörg Schüler, Neonazi-Kader, seit 2005 wohnhaft in Pößneck, versucht dort die organisatorischen Strukturen der NPD zu verfestigen
Weblinks