U2 (Band)
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U2 ist eine irische Rockmusikgruppe. Sie entstand 1976 in Dublin und besteht aus den Mitgliedern Bono (Paul David Hewson), The Edge (David Howell Evans), Adam Clayton und Larry Mullen Junior.
Markenzeichen

Die Besetzung der Band hat sich seit ihrer Umbenennung in U2 im Jahr 1978 nicht verändert. Große Skandale sind nie bekannt geworden. U2 setzen sich für wohltätige Zwecke ein und unterstützen Organisationen wie Amnesty International und Greenpeace. Sie treten für den Schuldenerlass und die Bekämpfung von Aids in Ländern der Dritten Welt ein. Ihre politischen und gesellschaftlichen Überzeugungen sind oftmals Themen in Liedern und auf Konzerten. Beispielsweise ist auf dem Album "Rattle and Hum" (1988) bei der Live-Aufnahme des Liedes Silver And Gold vor Beginn des Liedes eine Einführung von Bono zu hören, in der er das Apartheid-Regime in Südafrika kritisiert und Mitgefühl äußert für die unterdrückte schwarze Bevölkerung, die an einem Punkt angelangt sei, wo sie für sich keinen anderen Ausweg mehr fände, als zu Waffen zu greifen, um gegen die Unterdrücker aufzubegehren. Ein weiteres Beispiel für die Thematisierung von Politik in Konzerten war auch das Neujahrskonzert in Dublin am 1. Januar 1990, das U2 den Menschen in der DDR und in Rumänien widmeten, in deren Ländern wenige Wochen zuvor die Regime zusammengebrochen waren.
Auch der musikalische Stil ist zum Markenzeichen von U2 geworden. Immer wieder ließen sie verschiedene musikalische Stile in ihre Musik einfließen. Elemente von Punk, Gospelmusik, Country, Blues, Dance, Industrial, Trip Hop und anderer Richtungen prägten teilweise ganze Alben. Sie orientieren sich an Künstlern wie Elvis Presley, den Beatles, Van Morrison, The Clash und vielen anderen, erhielten jedoch eine konstante Unverkennbarkeit.
Schließlich entwickelten U2 eine eigene Spielweise. Aufbauend auf die Rhythmussektion um Schlagzeuger Larry Mullen Junior und Bassist Adam Clayton konnte Gitarrist The Edge seinen eigenen experimentellen Gitarrensound entwickeln, während Sänger Bono als charismatischer Frontmann der Band auftritt. Nach eigener Beschreibung der Band bilden Adam Clayton und Larry Mullen Junior das Rückgrat der Gruppe, The Edge den Kopf und Bono das Herz.
Geschichte
Gründung der Band (1976–1979)
Nachdem der damals 14-jährige Schlagzeuger Larry Mullen Junior eine Notiz am schwarzen Brett der Mount Temple Comprehensive School in Dublin, hinterließ, in der er Musiker suchte, um eine Band zu gründen, entstand am 25. September 1976 die fünfköpfige Band Feedback. Neben den heutigen Mitgliedern der Band U2 war damals noch Dik Evans, Bruder des Gitarristen The Edge Mitglied. Dieser stieg aber wieder aus der Gruppe aus. Die Band benannte sich um in The Hype und es kam zur heutigen Besetzung der Band. Bassist Adam Clayton war erster Manager der Band.
Im März 1978 trat die Band dann unter dem Namen U2 in einer Talent-Show in Limerick (Irland) auf. U2 gewannen diese Talent-Show und bekamen außer dem Preisgeld von 500 Pfund auch einen Plattenvertrag von CBS Records. Während der Aufnahme des Demos wurde Paul McGuinness Manager der Band, was er bis heute geblieben ist. Im September 1979 kam dann ihre erste Single, mit dem Titel U2:3, heraus und erreichte Platz 1 der irischen Charts.
Die ersten Alben (1980–1983)
Im März 1980 unterschrieb die Band einen Vertrag mit Island Records. Nach ihrer ersten größeren Tour erschien im Oktober ihr erstes Album Boy.
Schon 1981 brachten sie ihr zweites Studio-Album October heraus, mit welchem sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Kritiker auf sich zogen. Bono, The Edge und Larry traten während dieser Zeit einer christlichen Gemeinschaft namens „Shalom“ bei, wodurch es beinahe zur Auflösung der Band kam: die Regeln jener Gemeinschaft ließen gleichzeitige Mitgliedschaft einer Rock-'n'-Roll-Band nicht zu. Schließlich entschied man sich zugunsten der Musik, in deren Texten immer wieder religiöse Motive auftauchen.
1983 erschien ihr drittes Album War. Die erste Singleauskopplung von diesem Album, New Year's Day, wurde ihr erster internationaler Hit. Aus War wurde außerdem Single Sunday, Bloody Sunday ausgekoppelt, in der sich U2 mit dem Nordirland-Konflikt auseinandersetzten. Dieses Lied ließ das politische Engagement der Band erkennen. Auf der folgenden Tournee gaben U2 erstmals ausverkaufte Konzerte. Aufnahmen dieser Tour kamen 1983 unter dem Namen Under a Blood Red Sky als erstes Live-Album der Band heraus.
Produziert wurden die ersten Alben von Steve Lillywhite, der auch später weitere Alben mit U2 produzierte.
Der Aufstieg (1984–1986)
Ihr viertes Studio-Album kam 1984 unter dem Namen The Unforgettable Fire (benannt nach einer Bilderserie über die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki) heraus. Das auf dem Album enthaltene Lied Pride (In the Name of Love) ist ein Tribut an Martin Luther King und wurde ein internationaler Hit. Es folgte eine Tour zu dem neuen Album. Während der Tour bezeichnete der Rolling Stone U2 als „Die Band der 80er“ und die einzige Band von Bedeutung ("The only band that matters"). Mit diesem Album wurde der erste große Stilwechsel vollzogen, der stark von den beiden neuen Produzenten Brian Eno und Daniel Lanois beeinflusst war, die noch öfter mit U2 zusammenarbeiten sollten.
Das Live-Aid-Konzert (zur Bekämpfung der Hungersnot in Äthiopien) im Juli 1985 wurde von mehreren hundert Millionen Menschen weltweit gesehen. U2 sollten eigentlich kein Haupt-Act auf diesem Konzert sein, begeisterten aber das Publikum mit einer Aufsehen erregenden 13-minütigen Version von Bad. 1986 verstärkten sie ihr politisches und soziales Engagement, indem sie an der Conspiracy of Hope-Tour für Amnesty International teilnahmen. U2 hatte maßgeblichen Anteil an der darauf folgenden Verdreifachung der Mitgliederzahl von Amnesty International.
Der Höhepunkt (1987–1989)
Das 1987 erschienene Album The Joshua Tree stieg in Großbritannien auf Platz 1 der Charts ein und kam in den USA und europaweit in die Top Ten. Die ausgekoppelten Singles With or Without You und I Still Haven't Found What I'm Looking For erreichten in den USA und in Deutschland Platz 1 der Single-Charts. Unter den Musikkritikern gilt The Joshua Tree als das beste Album der Band und als Meilenstein der Musikgeschichte. In Deutschland ist es unter den Top 50 der meistverkauften Alben aller Zeiten. U2 wurden zur dritten Rock-Band (nach den Beatles und The Who), die auf dem Titel des Time Magazine erschien. Die zum Album folgende Joshua-Tree-Tour war weltweit ausverkauft und auf den Konzerten traten Musiklegenden wie Bob Dylan und B. B. King auf.
Das Album Rattle and Hum (1988) erschien kurz darauf mit Livematerial der Tour und neuen Liedern, unter anderem unter Mitwirkung von Bob Dylan und B.B. King. Auch auf dieses Album folgte eine Tour zusammen mit B.B. King, diesmal jedoch nicht durch Amerika, da die neuen Singles dort keinen großen Anklang fanden. Der währenddessen entstandene gleichnamige Film Rattle and Hum gilt unter Kritikern als eines der besten Tour-Videos.
Der Stilwechsel (1990–1997)
Nach der Lovetown-Tour zog sich die Band zunächst aus der Öffentlichkeit zurück, nachdem sie auf einem europaweit im Radio ausgestrahlten Neujahrskonzert in Dublin verkündeten, sie wollten eine neue musikalische Richtung einschlagen. Im November 1991 veröffentlichten sie das experimentelle Album Achtung Baby, das unter anderem in Berlin entstand und eine stilistische Kehrtwende darstellte. 1993 folgte das Studio-Album Zooropa, wofür U2 einen Grammy für das beste alternative Album bekamen. Im Gegensatz zu den durch den amerikanischen Blues beeinflussten Alben The Joshua Tree und Rattle and Hum standen die folgenden beiden Alben Achtung Baby und Zooropa unter dem Einfluss europäischer Musik und Kultur. Anleihen an die europäische Moderne wie den Expressionismus und insbesondere den Dadaismus sind zahlreich, u. a. in Wortschöpfungen wie „Zooropa“, dem Spiel mit aus ihrem eigentlichen Kontext entrissenen Textversatzstücken (Numb, Zooropa), oder aber Referenzen zum Berlin der 20er Jahre. 1992 begannen U2 ihre fast zweijährige Zoo-TV-Welttournee. Leitthema der Tour waren die Möglichkeiten und Gefahren der neuen Medien und der Informationsüberflutung. Wichtige Inspirationsquelle war hier die Rolle der Medien im Irak-Krieg. Während der Konzerte experimentierten sie mit völlig neuen Elementen; so wurden z. B. hunderte von Bildschirmen, fliegende Autos (Trabbis) und von Sänger Bono erfundene Alter Egos wie „The Mirrorballman“, „Mr. MacPhisto“ (visuell eng verwandt mit Gustaf Gründgens' Darstellung des Mephisto) und „The Fly“ in die Shows eingebaut. Zum Ritual eines jeden Konzerts wurde es, dass Bono von der Bühne aus versuchte, verschiedene prominente Persönlichkeiten anzurufen, wie z. B. den ehemaligen US-Präsidenten George Bush sr. oder Mitglieder der britischen Königsfamilie. Ebenso zeigten U2 wieder ihr starkes politisches Engagement, indem sie während einiger Konzerte in Europa eine Liveschaltung per Satellit in das Krisengebiet um Sarajevo während des Balkankonfliktes herstellten und Betroffene von ihrem Schicksal berichten ließen.
Nach Achtung Baby, Zooropa und der überaus erfolgreichen Zoo-TV-Tour spekulierten Musikkritiker auf eine baldige Rückkehr U2s zu ihrem traditionelleren Stil. U2 überraschten die Öffentlichkeit erneut, diesmal mit einem Konzeptalbum mit dem Titel Passengers - Original Soundtracks I 1995, welches in enger Kooperation mit Brian Eno entstand. Außer Miss Sarajevo, das zusammen mit Luciano Pavarotti aufgenommen wurde, enthält das Album keine traditionellen Popsongs, sondern vielmehr Soundtracks zu fiktiven Filmen.
Ihr nächstes Album Pop erschien im März 1997. Durch die Mitwirkung des DJs Howie B und Mark 'Spike' Stent weist das Album deutliche Einflüsse aus der europäischen Dancemusik auf. Obwohl das Album von Kritikern aufgrund der erneuten Experimentierfreudigkeit U2s positiv aufgenommen wurde, waren zahlreiche Fans eher enttäuscht. Die CD stieg in 27 Ländern (incl. Deutschland und GB) von 0 auf 1 in die Charts ein, verkaufte sich aber in den ersten drei Monaten nach Veröffentlichung nur ca. fünf Millionen mal (bis heute sind ca. acht Millionen Exemplare verkauft). U2 erklärten später, aufgrund der frühzeitigen Buchung der folgenden Popmart Tour hätte das Album halbfertig veröffentlicht werden müssen. Für die spätere Best of 1990–2000-Kompilation nahmen U2 in der Tat einige Songs neu auf. Im April 1997 starteten U2 die Popmart-Tour in Las Vegas. Es handelte sich ausschließlich um eine Stadiontour mit gigantischen Ausmaßen (zum Bühnenbild gehörten unter anderem der weltweit bisher größte LCD-Bildschirm und eine fünf Meter große zitronenförmige Diskokugel), die die Band erstmals auch in Städte wie Sarajevo, Tel Aviv, Santiago de Chile oder Kapstadt führte.
Zurück zum Rock (1998–2006)


1998 brachten U2 dann ihr erstes Greatest-Hits-Album heraus, The Best of 1980–1990.
1999 gingen sie zurück ins Studio und produzierten das Album All That You Can't Leave Behind. Nach der großen Kritik der Fans an Pop hatte sich die Band wieder einem ursprünglicheren Stil aus der Zeit von The Joshua Tree zugewandt. Im Vordergrund sollte wieder mehr das simple Zusammenspiel dieser vier Musiker stehen. All That You Can't Leave Behind erschien im Oktober 2000 und wurde von den Kritikern als „ein Schritt weder vorwärts noch rückwärts“ der Band beschrieben; das Album kam in 22 Ländern aus dem Stand auf Platz 1 der Charts. Das Album erhielt vier Grammys, der ausgekoppelte Titel Beautiful Day erhielt noch weitere drei Grammys. Die in Großbritannien verkaufte Version der CD enthielt einen zusätzlichen Song, The Ground Beneath Her Feet, dessen Text in dem gleichnamigen Buch von Autor Salman Rushdie vorkommt.
Zusätzlich schrieben einige Mitglieder der Band zwischenzeitlich den Soundtrack zu dem im März 2000 erschienenen Film The Million Dollar Hotel von Wim Wenders, der auf einer Geschichte von Bono basiert.
Im Frühjahr 2001 startete die Band die Elevation-Tour in Miami. Nach den Terroranschlägen vom 11. September überlegte die Band zunächst, ihre Tour zu unterbrechen, entschied sich dann aber dafür, sie fortzusetzen. Die Elevation-Tour wurde zur (kommerziell) zweiterfolgreichsten Tour der Musikgeschichte (nach der Voodoo-Lounge-Tour der Rolling Stones). Nach dem Ende der Tour 2001 traten U2 während der Halbzeitpause des Super Bowl XXXVI auf.
2002 erschien dann der zweite Teil ihrer Greatest Hits, The Best of 1990–2000.
Das neueste Album der Band wurde am 22. November 2004 veröffentlicht und trägt den Titel How To Dismantle An Atomic Bomb. Das Album wurde als Album des Jahres 2005 und als bestes Rock Album 2005 mit zwei Grammys ausgezeichnet. Die Stücke Vertigo, Sometimes You Can’t Make It On Your Own und City of Blinding Lights gewannen insgesamt fünf weitere Grammys.
Die erste Singleauskopplung Vertigo sorgte weltweit für Download-Rekorde beim iTunes Music Store, da der Song zuerst nur dort online erhältlich war. Im Januar 2005 präsentierten U2 ihr Video zu All Because of You während der US College American Football Orange Bowl.
Die drei Konzerte der Vertigo Tour 2005 in Deutschland (Gelsenkirchen, München, Berlin), mit einer Ticketkapazität von etwa 190.000 Stück, waren innerhalb von 2,5 Stunden ausverkauft. Auch in Österreich wurde bei der Vertigo Tour am 2. Juli 2005 ein neuer Rekord aufgestellt – innerhalb 74 Minuten war das Konzert (55.000 Plätze) vollständig ausverkauft. Das Konzert in der Schweiz (Zürich) vor 45.000 Zuschauern war sogar bereits nach 40 Minuten ausverkauft.
Am 2. Juli 2005 eröffneten U2 zusammen mit Paul McCartney mit dem Beatles-Klassiker Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band das Live 8-Konzert in London. Im Anschluss spielten U2 mit Beautiful Day/Blackbird, Vertigo und One/Unchained Melody drei eigene Songs.
Die Vertigo Tour wurde im März 2006 nach einer Reihe von Konzerten in Südamerika wegen eines Krankheitsfalls in der Familie eines Band-Mitglieds unterbrochen. Die noch ausstehenden Konzerte in Neuseeland, Australien, Japan und auf Hawaii werden von November bis Dezember 2006 nachgeholt.
Im September 2006 wurden Songs für ein Best Of Album zum 30 Jährigen bestehen der Band, und für ein neues Album mit dem Produzenten Rick Rubin aufgenommen. In einem Interview mit dem bosnischen Fernsehen stellte Bono die Veröffentlichung eines Albums für das Jahr 2007 in Aussicht.
Im Oktober 2006 wurde bekanntgegeben, dass U2 das Plattenlabel Island Records nach 27-jähriger Zusammenarbeit verlassen um Jason Iley zu Mercury Records zu folgen. Dieser war am 16. Mai 2005 dorthin gewechselt und ist vorher bei Island Records für U2 zuständig gewesen.
U2 sind mittlerweile die kommerziell erfolgreichste Band Irlands; ihr geschätztes Vermögen beläuft sich auf 469 Millionen Pfund (690 Millionen Euro).
Andere Projekte

Neben der Tätigkeit in ihrer Band arbeiteten die Mitglieder von U2 auch mit anderen Musikern und außerhalb von U2 zusammen.
Sänger Bono trat beispielsweise 1985 als Gastsänger der irischen Band Clannad bei dem Titel In A Lifetime auf, später im Jahr beteiligte er sich mit anderen Musikern am Album Sun City - Artists Against Apartheid.
The Edge produzierte derweil zusammen mit Komponist und Arrangeur Michael Brook den Soundtrack zum Film The Captive. Titellied wurde Heroine, welches The Edge zusammen mit der irischen Sängerin Sinéad O'Connor schrieb, die auch den Gesangspart lieferte.
Während der Aufnahmen zu The Joshua Tree brachte Produzent Daniel Lanois U2 mit dem ehemaligen The Band Mitglied Robie Robertson zusammen und mit ihm schrieben sie und nahmen sie die beiden Titel Testimony und Sweet Fire Of Love auf. Bono und The Edge schrieben außerdem das Lied She's A Mystery To Me für Roy Orbison, welches auf dessen Album Mystery Girl erschien.
Auf dem Album Duets von Frank Sinatra sang dieser 1993 zusammen mit Bono den Song I've Got You Under My Skin. Die Aufnahme erschien auch als B-Seite der U2-Single Stay (Faraway, So Close).
1994 wiederum arbeitete Sänger Bono zusammen mit seinem langjährigen Freund Gavin Friday und dessen Partner Maurice Seezer am Soundtrack für den Film In the Name of the Father, der das auf Tatsachen beruhende Schicksal mehrerer Iren beleuchtet, die zu unrecht eine jahrelange Haft wegen angeblicher Beteiligung an einem Bombenattentat der IRA verbüßten.
Ein während der Aufnahmesessions zu Achtung Baby entstandenes Stück wurde 1995 zusammen mit Christy Moore vervollständigt und erschien unter dem Namen North And South Of The River als Tribut an U2s Heimatstadt Dublin.
Es folgte weitere Arbeit an verschiedenen Soundtracks. Bono und The Edge schreiben das Titellied Goldeneye für den gleichnamigen James-Bond-Streifen. Gesungen wurde der Titel von Musiklegende Tina Turner. Ein während der Aufnahmen für Zooropa entstandenes Stück namens Hold Me, Thrill Me, Kiss Me, Kill Me wiederum wurde als Titellied für den Film Batman Forever fertiggestellt. Danach wurde U2 gebeten, einen Titelsong für den Streifen Mission:Impossible beizusteuern. Adam Clayton und Larry Mullen Junior nahmen sich dieser Aufgabe an und mischten die Titelmelodie der gleichnamigen Serie neu ab.
Der Spielfilm Entropy mit Stephen Dorff, Judith Godrèche und Kelly Macdonald aus dem Jahre 1999 spielt während U2s Popmart-Tour und enthält neben vielen Konzertausschnitten auch Szenen mit der Band in Nebenrollen.
Bono trat 2002 während eines für den Sender VH-1 aufgezeichneten Konzerts zusammen mit der irischen Band The Corrs auf und interpretierte zusammen mit ihnen die Titel Summer Wine (im Original von Lee Hazelwood und Nancy Sinatra) und When The Stars Go Blue (im Original von Ryan Adams). Diese Aufzeichnung wurde später auch auf dem Album VH-1 Presents the Corrs: Live in Dublin veröffentlicht.
Nicht nur für und mit anderen Künstlern arbeiteten U2, es erschienen ebenfalls Coverversionen als B-Seiten ihrer eigenen Singles. Unter anderem nahmen sie eigene Versionen von Titeln wie Unchained Melody von den Righteous Brothers, I've Got You Under My Skin von Frank Sinatra, Night And Day von Cole Porter, Can't Help Falling In Love von Elvis Presley, oder Satellite Of Love von Lou Reed auf. Auf ihren Konzerten coverten sie ebenfalls wiederholt Titel anderer Künstler.
U2 arbeiteten auch immer wieder mit anderen Künstlern zusammen – genannt seien hier der US-Autor William S. Burroughs, der kurz vor seinem Tod im Video Last Night On Earth einen Gastauftritt hatte und dessen Gedicht A Thanksgiving Prayer als Videomaterial für die Zoo-TV-Tour eingespielt wurde, sowie der Fotograf Anton Corbijn, der u. a. eine Videoversion des U2-Hits One in Berlin drehte.
Aber auch andere Künstler wurden immer wieder von der Musik U2s beeinflusst: Neben zahlreichen Coverversionen von U2-Songs durch Bands wie die Pet Shop Boys und Sepultura oder Musikern wie George Michael oder Johnny Cash, hinterließen die Songs der Band auch bei Arbeiten von Künstlern anderer Kunstrichtungen ihre Spuren.
Diskografie
Alben
- Boy (Oktober 1980)
- October (Oktober 1981)
- War (März 1983)
- Under a Blood Red Sky (November 1983)
- The Unforgettable Fire (Oktober 1984)
- Wide Awake in America (EP) (Mai 1985)
- The Joshua Tree (März 1987)
- Rattle and Hum (Oktober 1988)
- Achtung Baby (November 1991)
- Zooropa (Juli 1993)
- Pop (März 1997)
- All That You Can't Leave Behind (Dezember 2000)
- How To Dismantle An Atomic Bomb (November 2004)
Kompilationen
- The Best of 1980–1990 (November 1998)
- The Best of 1990–2000 (November 2002)
- U2 18 Singles (November 2006)
Weitere Veröffentlichungen
- Melon (Februar 1995)
(Enthält neun Remixes. Nur für Fan-Club Mitglieder.) - Passengers - Original Soundtracks 1 (November 1995)
(Experimentelle Filmmusik unter anderem Namen.) - The B-Sides 1980-1990 (1998)
(Wurde in limitierter Auflage zusammen mit der Best Of 1980-1990 veröffentlicht.) - The Million Dollar Hotel Soundtrack (März 2000)
(Filmmusik zum gleichnamigen Film.) - Hasta La Vista Baby! (August 2000)
(Enthält 14 Live-Aufnahmen der Auftritte im Dezember 1997 in Mexico City. Nur für Fan-Club Mitglieder.) - 7 (EP) (2002)
(Nur in den USA veröffentlicht. Enthält sieben B-Seiten der Singles vom Album All That You Can't Leave Behind, da diese in den USA nicht in den Handel kamen.) - The B-Sides 1990-2000 (2002)
(Wurde in limitierter Auflage zusammen mit der Best Of 1990-2000 veröffentlicht) - The Complete U2 (Digital Box Set) (November 2004)
(Nur online über einen Musik-Store zu beziehen.) - U2.Communication (November 2005)
(Enthält acht Live-Aufnahmen. Nur für Fan-Club Mitglieder.) - U2 18 - Limited Edition (November 2006)
(Enthält neben der Best of eine live DVD mit 10 Live-Aufnahmen der Auftritte im Sommer 2006 in Mailand.)
Singles
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Prä-Album- Veröffentlichungen. |
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Vom Album Boy. |
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Vom Album October. |
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Nur Singles. |
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Vom Album War. |
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Vom Album Under a Blood Red Sky. |
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Vom Album The Unforgettable Fire. |
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Vom Album The Joshua Tree. |
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Vom Album Rattle and Hum. |
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Vom Album Achtung Baby. |
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Vom Album Zooropa. |
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Vom Soundtrack zu Batman Forever. |
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Vom Album Pop. |
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Vom Album The Best of 1980–1990. |
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Vom Album All That You Can't Leave Behind. |
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Vom Album The Best of 1990–2000. |
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Vom Album How To Dismantle An Atomic Bomb. |
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Vom Mary-J.-Blige-Album The Breakthrough. |
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Vom Album U218 Singles. |
VHS
- Under A Blood Red Sky - 1983 -
- The Unforgettable Fire Collection - 1985 -
- Rattle and Hum - 1989 -
- Achtung Baby - The Videos - Mai 1992 -
- Numb - Video Single - Jun 1993 -
- Zoo TV Live From Sydney - Mai 1994 -
- Popmart Live From Mexico City Nov 1998 -
- The Best of 1980–1990 - Apr 1999 -
- Elevation 2001 - U2 Live From Boston - Nov 2001 -
- The Best of 1990–2000 - Dez 2002 -
DVD
- Elevation 2001 - U2 Live From Boston - Nov 2001 -
- Rattle and Hum - 2002 -
- The Best of 1990–2000 - Dez 2002 -
- U2 Go Home - Live From Slane Castle - Nov 2003 -
- Vertigo 2005 - Live From Chicago - Nov 2005 -
- Zoo TV Live From Sydney - Sep 2006 -
- U2 18 - Best of DVD - Nov 2006 -
Dokumentationen
- U2-The Joshua Tree (Dokumentation über die Entstehungsgeschichte dieses Albums; TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums)
- U2-The Unforgettable Fire (auf der DVD "U2 Go Home - Live from Slane Castle Ireland" enthalten, über Aufnahmen in Slane Castle)
Auszeichnungen
Zu den bedeutendsten Auszeichnungen in der Karriere von U2 gehören:
- 22 Grammys
- 1987 - Best Rock Group Performance und Album Of The Year (The Joshua Tree)
- 1988 - Best Rock Group Performance ("Desire"), Best Performance Music Video ("Where The Streets Have No Name")
- 1992 - Best Rock Group Performance (Achtung Baby)
- 1993 - Best Alternative Music Album (Zooropa)
- 1994 - Best Music Video Long Form (Zoo TV - Live From Sidney)
- 2000 - Record Of The Year, Song Of The Year und Best Rock Group Performance ("Beautiful Day")
- 2001 - Record Of the Year (Walk On), Best Pop Group Performance ("Stuck In A Moment You Can't Get Out Of"), Best Rock Group Performance ("Elevation"), Best Rock Album (All That You Can't Leave Behind)
- 2004 - Best Rock Group Performance, Best Rock Song und Best Short Form Music Video ("Vertigo")
- 2005 - Best Rock Group Performance und Song Of The Year ("Sometimes You Can't Make It On Your Own"), Best Rock Song ("City Of Blinding Lights"), Best Rock Album und Album Of The Year (How To Dismantle An Atomic Bomb)
- 7 Brit Awards
- 1988, 1989 und 1990 (International Group), 1993 (Most Successful Live Act), 1998 (International Group), 2001 (International Group, Outstanding Contribution).
- Golden Globe Award
- 2003 Best Original Song ("The Hands That Built America")
- 5 MTV Video Music Awards
- 1987 (Viewer's Choice - "With Or Without You"), 1988 (Best Video From a Film - "When Love Comes to Town"), 1992 (Best Group Video - "Even Better Than the Real Thing"), 1995 (Viewer's Choice Europe - "Hold Me, Thrill Me, Kiss Me, Kill Me"), 2001 (Video Vanguard Award)
- 2 MTV Europe Music Awards
- 1995 (Best Group), 1997 (Best Live Act)
- 14 Meteor Ireland Music Awards (in den Jahren 2001 (3), 2002 (7), 2003 (1), 2006 (3))
- Amadeus Austrian Music Award 2001 + drei Nominierungen (2004, 2005, 2006)
- Nominierung für den Oscar in der Kategorie Music - Original Song für "The Hands That Built America", 2003
- Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame, 2005
- Portugiesischer Freiheitsorden für ihr humanitäres Engagement, 2005
- Auszeichnung Botschafter des Gewissens von Amnesty International, 2005
Weblinks
- U2.com – Offizielle Webseite der Band (englisch)
- U2tour.de – Größtes deutschsprachiges Fan-Portal: Nachrichten, Forum, Liedtexte uvm.
- U2wanderer.org – Vollständige Diskografie und Videografie (englisch)
- Guitar Chords & Tabs (englisch)