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Giftinformationszentrum

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Der Giftnotruf (in Österreich: VergiftungsInformationsZentrale, in der Schweiz: Toxzentrum) ist eine, zumeist an Unikliniken angesiedelte, Einrichtung, bei der zu den unterschiedlichsten Vergiftungsnotfällen Informationen eingeholt werden können.

Der Giftnotruf ist in der Regel 24 Stunden besetzt. Fachleute der Toxikologie bieten sowohl Privatpersonen als auch dem Rettungsdienst konkrete Therapieanweisungen. Der Rettungsdienst lässt die benötigten Informationen unter Umständen (Zeitmangel, fehlende Kommunikationsmittel) über die Rettungsleitstelle anfragen. Im Allgemeinen bestehen diese Informationen aus:

  • Antidottherapie
  • Überwachungspflichtigkeit
  • Maßnahmen zur Elimination bzw. Entfernung aus dem Blutkreislauf des Patienten
  • gegebenenfalls Transportziel, z.B. Facheinrichtungen (unter Umständen mit Dialysemöglichkeit)


In Deutschland gibt es Giftzentralen bzw. Vergiftungsberatungsstellen in den Städten Berlin, Bonn, Erfurt, Freiburg, Göttingen, Homburg/Saar, Mainz, München und Nürnberg. Die Telefonnummern der nachfolgenden Informationszentren für Vergiftungen sowie weitere Informationen können über eine zentrale Homepage abgerufen werden.

Giftzentrale
  • Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen in Berlin beim Berliner Betrieb für gesundheitliche Aufgaben (BBGes)
  • Charité-Campus-Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Informationszentrale gegen Vergiftungen des Landes NRW bei der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen (GGIZ) in Erfurt
  • Informationszentrale für Vergiftungen der Universitätskinderklinik Freiburg
  • Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein,Universität Göttingen (GIZ-Nord)
  • Informations- und Behandlungszentrum für Vergiftungen der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Homburg/Saar
  • Beratungsstelle für Vergiftungen bei der Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Mainz
  • Giftnotruf München der Technischen Universität München
  • Giftinformationszentrale Nürnberg, Klinikum Nürnberg / Universität Erlangen-Nürnberg


Angestrebt wird in Deutschland eine bundeseinheitliche Rufnummer:

Ortsvorwahl + 19240


In Österreich ist die Giftinformationszentrale unter der Rufnummer (01) 406 43 43 zu erreichen, für die Schweiz gilt die Rufnummer 145.

Ebenso wie beim Notruf gibt es auch beim Telefonat mit der GIZ sieben W-Fragen:

  1. Um welches Gift handelt es sich?
  2. Wer und wie viele haben das Gift aufgenommen bzw. sind mit dem Gift in Berührung gekommen?
  3. Wie lang liegt die Giftaufnahme zurück?
  4. Wie wurde das Gift aufgenommen?
  5. Um welche Menge handelt es sich?
  6. Gibt es Gründe für die Giftaufnahme?
  7. In welchem klinischen Zustand ist der Betroffene / sind die Betroffenen?

Falls die Substanz, welche die Vergiftung ausgelöst hat, nicht genau bekannt ist, sollten möglichst Proben (z. B. auch von Erbrochenem) aufbewahrt werden. Diese können bei einer späteren Diagnose hilfreich sein

Siehe auch

*

Hinweise

Vorlage:Erste Hilfe Hinweis auf