Spaß
Spaß ist eine im Deutschen seit dem 16/17 Jh. belegte Substantivbildung aus dem italienischen spasso (Zertreuung, Zeitvertreib, Vergnügen). Das Wort wurde, angelehnt an das italienische Original, zunächst auch Spasso geschrieben. Heute wird ein Spaß als eine Tätigkeit betrachtet, über die gelacht werden kann, ja soll. Der Spaß gilt als unverzichtbarer Bestandteil des Humors und das Wort wird auch synonym zu Jux, Scherz und Witz verwendet. Als Gegenbegriff gilt der Ernst.
Der Spaßvogel als lustiger und witziger Mitbürger ist seit dem 18. Jh. überliefert. Die Spaßgesellschaft entstand als sprachliches Konstrukt erst in den letzten Jahren.
In Johann Georg Krünitz Oeconomischer Encyclopädie (1773 bis 1858) wird der Spaß sorgfältig von der Posse geschieden:
- [...] ein nur im gemeinen Leben, und in der vertraulichen Sprechart übliches Wort, einen jeden Scherz zu bezeichnen, und in so fern ist dieses Wort auch mit Posse, verwandt, nur daß Spaß sich mehr auf einen vertrauten Kreis beschränkt, mehr in engen Zirkeln sein Wesen treibt, und Posse mehr dem öffentlichen Leben angehört. [...]
und sich danach ausführlich über Spaßmacher, Lustigmacher, Possenreißer, Possenmacher, Spaßmeister, Schalknarr geäußert.
Ein häufiger Begleiter des Spaßes ist die Forderung, ihn zu vermeiden. So Fritz Mauthner in Sprache und Logik (1913) wenn er den Satz vom Widerspruch und den Satz vom ausgeschlossenen Dritten als tiefsinnigen Unsinn betrachtet und verlangt: Lassen wir aber die logischen Kunststücke und anderen Spaß beiseite, [...]