Schloss Oberwerries
Das Schloss Oberwerries ist ein Wasserschloss in Hamm-Uentrop. Es umfasst mehrere Gebäude, die innerhalb verschiedener Jahrhunderte zur heutigen Schlossanlage zusammengewachsen sind.
Ältester Teil ist das Torhaus, das zwar die Jahreszahl 1667 zeigt, aber vielleicht doch noch älteren Ursprungs ist.
Das Herrenhaus, bestehend aus Hauptbau und Südflügel mit vorgestelltem Pavillonturm, nennt 1692 als Jahr der Vollendung. Es ist aber durchaus möglich, dass sich die Fertigstellung des Hauptgebäudes noch bis 1714 hingezogen hat; so könnte diese Jahreszahl am Gitter der Freitreppe gedeutet werden. Als Baumeister der breitgelagerten barocken Schlossanlage aus schwerem, massivem Backsteinmauerwerk ist Ambrosius von Oelde zu nennen. Er baute das Schloss von 1684 bis 1692 für Ida Freifrau von Beverförde-Werries, geborene von Plettenberg.
Der langgestreckte Marstall mit dem kleinen ehemaligen Hundestall am Ostende wurde erst in den Jahren 1730-1735 auf dem Gelände der Vorburg erbaut und ist ein Werk Johann Conrad Schlauns, des bedeutendsten münsterischen Baummeisters des 18. Jahrhunderts.
Oberwerries war im 18. Jahrhundert durch Erbfolge in den Besitz derer von Elverfeld gelangt. Nachdem 1781 der letzte Bewohner gestorben war, wurde das Schloss innerhalb von 160 Jahren zur Ruine. 1942 verkauften die Eigentümer Schloss Oberwerries an die Zeche Sachsen in Heessen, die noch im gleichen Jahre die verfallene Schlossanlage an die Stadt Hamm weiterverkaufte. Nach zehn Jahren, 1952, begann der Wiederaufbau des Herrenhauses als Berufsschullandheim, und seit 1951 hat im wiederhergestellten Marstallgebäude die Turnschule des westfälischen Turnerbundes ihrer Unterkunft gefunden.
Die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen des Jahres 1975 waren in erster Linie durch den Einbau eines neuen Treppenhauses und der Wiederherstellung des alten Schlosskellers geprägt. Heute dient das Wasserschloss für repräsentative Empfänge der Stadt Hamm.