Zum Inhalt springen

Ralf Schumacher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Oktober 2006 um 01:30 Uhr durch 84.155.109.156 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ralf Schumacher (* 30. Juni 1975 in Hürth-Hermülheim, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Formel 1-Rennfahrer, auch als Porno-Ralle bekannt.

Ralf Schumacher, 2004
Datei:R schumacher 2002.jpg
Ralf Schumacher
Datei:Williams f1.jpg
Ralf Schumacher 2003 in Indianapolis

Kart- und ADAC-Formel-Junior-Pilot

Ralf Schumacher wurde bereits als 3-Jähriger von seinem Vater ins Kart gesetzt und fuhr die ersten Rennen auf der väterlichen Kart-Bahn. Ralf eiferte damit seinem älteren Bruder Michael Schumacher nach. 1989 wurde er deutscher Junioren-Kartmeister, zwei Jahre später gewann er den NRW-Cup, den Gold-Cup und die Junior Kart-Meisterschaft. 1992 wechselte er in die Formel Junior. Neben der Deutschen Kart-Meisterschaft bestritt Ralf Schumacher 1992 zum ersten Mal ein Rennen in einem Monoposto. Im ADAC-Formel-Junior erreichte er bei seinem Debüt einen sensationellen zweiten Platz. Genau auf dieser Position beendet er auch die Deutsche Kart-Meisterschaft.

Von der Formel 3 zur japanischen Formel 3000

1994 wechselte er in die Formel 3 auf Anraten seines damaligen Managers Willi Weber. Er fuhr seine erste komplette Saison in der ADAC-Formel-Junior-Meisterschaft. Er bewies auch hier eindeutig sein Talent und krönte den Verlauf der Saison mit einem Vize-Meistertitel. Manager Willi Weber war von Ralfs Leistungen beeindruckt und so fuhr Ralf Schumacher erste Tests und sein erstes Formel 3-Rennen im Team von Willi Weber (WTS). Sein erster Sieg 1994 verschaffte ihm den dritten Platz im Endklassement hinter Jörg Müller und Alexander Wurz. Hinter Norberto Fontana reichte es auch im Folgejahr "nur" zum zweiten Platz in der Endabrechnung.

Anstatt in die Formel 3000 zu gehen, riet ihm sein Manager in die japanische Formel 3000 zu gehen, wo er 1996 den ersten Platz und diesmal gegen Fontana im letzten Rennen den Titel errang.

Die Formel 1

Jordan

Dieser Erfolg brachte ihm einen Vertrag für die Formel 1. Nach ersten Tests bei McLaren-Mercedes debütierte er dennoch beim Team von Eddie Jordan, wo er im damals von Peugeot-Motoren angetriebenem Jordan von Anfang den erforderlichen Rennspeed, aber auch zum Leidwesen seines Teamchefs den Konfliktwillen gegenüber dem eigenen Teamkollegen zeigte. Bereits beim dritten Rennen in Argentinien kam es zu einem harten Manöver gegen Giancarlo Fisichella, der seinen zweiten Platz verteidigen wollte und sich dabei von der Strecke drehte. Doch Ralf Schumacher, der durch einen falsch getimten Boxenstopp auf den dritten Rang zurückfiel, konnte somit seinen ersten Podestplatz feiern. Jahre später bekundete Eddie Jordan, dass man den besagten Stopp besser hinausgezögert hätte, um doch noch eine Siegchance zu haben. Für die Formel-1-Saison 1997 war in jedem Fall die Harmonie im Team beendet. Das Team erreichte zwar mit 33 Punkten Platz Fünf der Konstrukteurswertung, aber der Italiener war mit 20 Punkten insgesamt der beständigere Fahrer gewesen. Für die Formel-1-Saison 1998 bekam Jordan mit dem Mugen-Honda ein neues Antriebsaggregat und Schumacher in der Person Damon Hills gleich einen neuen Teamkollegen und ehemaligen Weltmeister zur Konkurrenz. Beim Chaosrennen in Spa gewann zwar Hill vor dem jüngeren Schumacher, aber nach dem Rennen wurde publik, dass Jordan den Briten durch Stallregie zum ersten Sieg für sein Team verholfen hatte. Mit defekten Bremsen hätte er Ralf Schumacher wohl kaum aufhalten können. Doch auch in diesem Jahr hatte sein Teamkollege mit 20 WM-Zähler ihn selbst (14) hinter sich gelassen. Zwar hatte das Team mit 34 Punkten den vierten Rang in der Konstrukteurswertung erzielt, aber hinter den Kulissen war der Ire unzufrieden mit dem Deutschen, der offen Kritik an der technischen Zuverlässigkeit und den Sicherheitskriterien des Rennstalls gemacht hatte. Zur Überraschung vieler Journalisten (z.B. Achim Schlang) tauschten zum Ende der Saison Heinz-Harald Frentzen und er das Cockpit, was viele Beobachter zunächst als schlechten Tausch für beide Fahrer betrachtete, sollte sich im Nachhinein als der richtige Schritt erweisen. Beide Karrieren, die etwas in Stocken geraten waren, kamen nun endlich besser in Gang.

Williams

1999 wechselte er zu dem im Umbruch befindlichen Williams F1-Team und erhob den Anspruch mittel- bis langfristig Weltmeister zu werden. Doch das ehemalige Renault-Triebwerk, dass 1997 noch Jacques Villeneuve zum Weltmeister werden ließ, war als Kunden-Mecachrome-Motor allenfalls zweite Wahl. Dennoch fuhr Schumacher eine beherzte Saison und hatte auf dem Nürburgring durchaus Chancen auf den Sieg, als ein Reifendefekt ihn aus dem Rennen warf. Seinen Teamkollegen Alex Zanardi hatte er jedoch eindeutig im Griff.

Als Williams dann im Jahre 2000 durch den Einstieg von BMW zum Werksteam wurde und über einen wesentlich konkurrenzfähigeren Motor verfügte, wurde die Situation für Schumacher deutlich besser. In jenem Jahr erreichte er drei Podiumsplatzierungen, ein Jahr später konnte Schumacher beim GP von Imola seinen ersten Sieg erringen. Diesem Erfolg folgen im gleichen Jahr noch zwei weitere Rennsiege in Montreal und Hockenheim. Während bis zum Ende des Saison 2000 Jenson Button Ralfs Teamkollege war, stiess ab 2001 Juan Pablo Montoya zu Williams und bildete mit Schumacher nach Ansicht der Fachpresse das stärkste Fahrerteam innerhalb der Formel Eins. Im Jahr 2002 konnte Schumacher den GP von Malaysia für sich entscheiden und wurde am Ende des Jahres - wie schon 2001 - als WM-Vierter gewertet. Ein Jahr später gelangen ihm zwei Siege, sowohl beim GP vom Europa als auch beim GP von Frankreich stand er ganz oben auf dem Treppchen. Bereits während der Saison wurde in der Presse über einen Wechsel Schumachers zu einem anderem Team gemutmaßt, aufgrund der Unzufriedenheit mit seinen bisherigen Arbeitgeber (Zitat: "Williams war mal ein Topteam!") und der Aussichtslosigkeit auf dem WM-Fahrertitel entschloss sich Schumacher zu einem Wechsel zu dem in Köln beheimateten Team Toyota. Diese Entscheidung war zunächst umstritten, da sich das japanische Team zu dieser Zeit bestenfalls im Mittelfeld der Wettbewerber befand; Schumacher selbst verstand seine Unterschrift bei Toyota als "sportlich langfristige Aktion". Das große Budget, über das der Rennstall verfügt, und die damit verbundenen intensiven Entwicklungsmöglichkeiten sowie die daraus resultierenden ermunternden Ergebnisse lassen seine Entscheidung im Nachhinein als richtig erscheinen.

Toyota

2005 wechselte Ralf Schumacher zu Toyota F1. Im Gegensatz zu seinem Bruder war er bei der Sportpresse zunächst umstritten. Man sah in ihm mehr den jugendlichen Sonnyboy, der mehr den Luxus genoss als ernsthaft zu trainieren. Seine sportlichen Erfolge ließen die Kritiker aber bald verstummen.

Das erste Jahr bei dem japanischen Rennstall lief für Schumacher deutlich besser als erwartet. Der Toyota erwies sich als konkurrenzfähiger als im Jahr davor, in Ungarn und China konnte Ralf auf das Podium fahren und jeweils einen dritten Platz erringen, beim GP von Japan erreichte er in einem ereignisreichen Qualifying gar die Pole Position. Sein Teamkollege Jarno Trulli schien zunächst - insbesondere durch sehr gute Qualifiktations-Ergebnisse - besser bei Toyota zurechtzukommen, gegen Ende des Jahres wurde der Wagen aber mehr den fahrerischen Ansprüchen Schumachers gerecht, so dass dieser seinen Teamkollegen punktemäßig übertreffen konnte.

Privates

Ralf Schumacher ist seit Oktober 2001 mit Cora-Caroline Brinkmann verheiratet. Ralf und Cora Schumacher haben einen Sohn namens David (* 23. Oktober 2001). Die Familie lebt in Hallwang bei Salzburg. Seine Frau ist ebenfalls im Rennsport tätig, 2005 fuhr sie in der Mini-Cup-Serie. Für 2006 hat sie einen Vertrag bei Seat.

Nach der Saison 2005 trennte Schumacher sich von seinem langjährigen Manager Willi Weber in "beiderseitigem Einverständnis".

In einer 2006 vom Automobilweltverband FIA durchgeführten Umfrage unter zehntausenden Formel-1-Fans belegte Ralf Schumacher bei der Frage nach der Beliebtheit der aktuellen F1-Fahrer den letzten Platz.

Platzierungen

Seine Formel-1-Karriere in Zahlen

Formel-1-Debüt 9. März 1997 GP von Australien (Ausfall: Lockere Antriebswelle)
Teams Jordan (1997–1998), Williams (1999–2004), Toyota (seit 2005)
Aktuelles Team Toyota
Anzahl der Grand Prix 153 (seit 1997)
Starts 153
Bestes WM-Resultat WM-Vierter mit 49 Punkten (2001), mit 42 Punkten (2002)
WM-Punkte insgesamt 305
Erste Punkte 13. April 1997 GP von Argentinien, 3. Platz
Punkte pro Start 2,07
Führungsrunden 399
Führungskilometer 1928
Siege 6
Erster Sieg 15. April 2001 GP von San Marino im 70. Rennen
Letzter Sieg 6. Juli 2003 GP von Frankreich
Zweite Plätze 6
Dritte Plätze 14
Podiumsplätze 26
Erster Podiumsplatz 13. April 1997 GP von Argentinien, 3. Platz
Letzter Podiumsplatz 2. April 2006 GP von Australien, 3. Platz
Pole-Positions 6
Erste Pole-Position 1. Juli 2001 GP von Frankreich
Letzte Pole-Position 8. Oktober 2005 GP von Japan
Schnellste Runden 8
Beendete Rennen 96
Beendete Rennen in den Punkten 78
Ausfälle 48
Momentane WM-Platzierung 10. mit 13 Punkten
Stand 30. Juli 2006 Großer Preis von Deutschland
Commons: Ralf Schumacher – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Offizielle Homepage

Fanseiten

Vorlage:Übersicht aktuelle Formel-1-Teams