Zum Inhalt springen

Konsum (Unternehmen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Oktober 2006 um 01:28 Uhr durch Aths (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Konsum-Logo in der DDR:
Ein Fabrikschornstein und eine Sichel formen ein K
Konsum-Kaufhaus Friesack in der Berliner Straße, 1969
Konsum-Kaufhaus Friesack mit Blick auf die Kasse, 1969
Ehemaliges Konsument-Warenhaus Leipzig

Konsum war in der DDR-Umgangssprache die Bezeichnung für ein Lebensmittelgeschäft der Konsumgenossenschaft. Diese Handelskette war die größte in der DDR neben der HO (Handelsorganisation). Ursprünglich und offiziell galt dieser Name nur für die Verkaufsstellen dieser Genossenschaft, gelegentlich wurde dieser Begriff vor allem auf dem Lande auch auf andere kleine Geschäfte dieser Art ("Dorf-Konsum") übertragen. Zur DDR-Konsumgenossenschaft gehörten jedoch auch größere Geschäfte in den Städten, vor allem Kaufhallen (Supermärkte) sowie die Kaufhausketten konsument und kontakt. Darüber hinaus wurden Gastätten (Konsumgastätten) betrieben, die z.T. auch als sogenannte "Kommissionsgastätten" an private Wirtsleute verpachtet wurden.

Die Konsum-Geschäfte gaben zu jedem Kauf Rabattmarken aus, für die zum Jahresende eine Vergütung gezahlt wurde. Da die Rabattmarken nur Mitglieder der Konsumgenossenschaft erhielten, hatte die überwiegende Mehrheit der DDR-Privathaushalte mindestens ein Konsum-Mitglied.

Der Name wurde auch verächtlich als "Kauft Ohne Nachzudenken Schnell Unseren Mist" interpretiert, was jedoch nicht unbedingt als direkten Angriff auf die Konsum-Einrichtungen zu werten ist, sondern sich eher allgemein gegen die Qualität des Warenangebotes richtete, welches sich im Konsum mangels Diversifikation nicht grundsätzlich von dem anderer DDR-Handelseinrichtungen unterschied.

Nach der Wende existiert Konsum als Markenname weiter. In den ostdeutschen Ländern gibt es mehrere regionale Genossenschaften, die Konsum als Kette von Lebensmittelmärkten betreiben.

Aussprache

"Konsum" als der hier besprochene Begriff wurde in der DDR üblicherweise mit Betonung auf der ersten Silbe und kurzem "u" ausgesprochen.