Burg Hauneck
Die Burgruine Hauneck steht auf dem 524 m hohen Stoppelsberg in der Gemeinde Haunetal (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) oberhalb des Ortsteiles Neukirchen.

Beschreibung
Die Burg wurde aus Basaltstein errichtet und hat eine annähernd quadratische Grundform. Teilweise sind die Tor und Fensterstürze, Eck und Buckelquader aus weißem Standstein gefertigt. Sie stammen vom Naturdenkmal Lange Steine. Die etwa 1,5 Meter dicke Ringmauer umfasst den ganzen Gipfel des Stoppelsberges. Die Mauern der Gebäude sind noch bis zu 15 Meter hoch.
Die Torhalle mit dem Doppeltor befindet sich auf der südöstlichen Seite der Anlage. Von dem Gebäude über dem Tor existieren nur noch die Außenmauern, die noch etwas höher sind als die Torbogen. Die Torangelsteine sind noch erhalten.
Über die südliche Ecke der Burg schließt sich südwestlich der Pallas mit einem gotischen Tor an. Dach den Resten der Außenmauer zu urteilen, hatte dieser Bau mindestens zwei Stockwerke. Er hatte eine Länge von etwa 17,5 Metern und eine Breite von 3,5 Metern. Im Erdgeschoß befinden sich einige Schießscharten und Deckentragsteine. Im Nordwesten, neben der Treppe die zum Küchentrakt hinauf führt, befindet sich der Eingang zu dem Keller mit Tonnengewölbe. Es war ein Vorratskeller von dem man auch Zugang zur Zisterne hatte, die sich im Innenhof, neben dem Küchentrakt befindet. Zwischen diesem Kellerzugang und der Treppe zum Kückentrakt befand sich die zentrale Feuerstelle, die zu einem Kachelofen im zweiten Stock führte. Im zweiten Stock befand sich die Dürnitz (oft einziger heizbarer und größter Raum einer Burg, der aufwendig ausgestattet war), die über eine Außentreppe direkt neben der Torhalle erreichbar war.
In nordwestlicher Richtung ist dem Pallas der Küchentrakt angebaut worden. Auch zur Küche gibt es vom Burghof aus, ein gotisches Tor. Hier sind noch Originale des Herdsockels, des Ausgusssteins und des Pflasterbodens zu sehen. Des Weiteren sieht man noch das Säulenfundament des Kochkamins und Reste der Kaminführung. Außerdem erkennt man noch den Ansatz der Wendeltreppe, die von der Küche zur Dürnitz führte. Vom Küchentrakt aus führt die Ringmauer, mit noch teilweise erhaltenem unterem Wehrgang, wieder zurück zur Torhalle. Hier lassen sich keine weiteren Gebäudereste mehr erkennen. Es ist aber anzunehmen, dass es entlang dieser Mauer noch Holzgebäude (z.B. für Pferdeställe) gab.
In der Mitte des Burghofes erheben sich auf den hexagonalen Basaltsäulen noch die Reste des Bergfriedes. Von ihm hat man einen Rundblick über die Kuppenrhön, den Seulingswald und den Knüll.
Geschichte
Die Burg wurde im 14. Jahrhundert durch die Ritter von Haun erbaut. Sie diente vermutlich zur Kontrolle des Haunetales und der Altstraße Antsanvia, die unweit durch die Kuppenrhön führte. Es existiert ebenfalls eine direkte Sichtverbindung zur Stammburg derer von Haun, in Burghaun.
Im Jahre 1397 erfolgte die erste schriftliche Erwähnung der Burg, als der Landgraf von Hessen Heinrich I. die Burg eroberte und teilweise zerstörte. Heinrich von Haun schloss 1409 mit Johann von Hessen (der Halbbruder von Otto I. von Hessen) einen Kaufvertrag, womit die Burg vollständig in hessischen Besitz wechselte.
Die zweite Zerstörung erfolgte 1469 durch die Herren von Buchenau (der Ort Buchenau ist heute ein Ortsteil von Eiterfeld). Im Auftrag der Landgrafen von Hessen-Marburg wurde die Burg von 1483 bis 1490 vom Festungsbaumeister Hans Jakob von Ettlingen,wieder aufgebaut. Sie wurde der Sitz eines Amtmannes der durch das Haus Hessen-Marburg entsendet wurde. Dieser Amtssitz wurde 1560 nach Holzheim (heute ein Ortsteil von Haunetal) verlegt.
In den folgenden Jahrhunderten verfiel die Burg, bis die Ruine am 1. August 1981 wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste. Die gesicherte Ruine wurde mit begehbarem Bergfried am 20. Mai 1982 wiedereröffnet.
Weblinks
- Burg Hauneck bei burgenwelt.de