Fernando Alonso

Fernando Alonso Díaz (* 29. Juli 1981 in Oviedo, Spanien) ist ein spanischer Motorsportler.
Alonso fährt in der Formel 1 für das Renault F1-Team, mit dem er im Jahr 2005 und 2006 die Fahrer-Weltmeisterschaft errang und auch jeweils großen Anteil am Sieg der Konstrukteurs-WM 2005 und 2006 für sein Team hatte. Er ist der jüngste und zugleich der erste spanische Formel-1-Weltmeister und gleichzeitig Doppelweltmeister der bisherigen Renngeschichte.
Karriere
Erste Schritte
Schon als Dreijähriger saß Fernando Alonso erstmals in einem Kart. Mit nur acht Jahren begann er diverse regionale Meisterschaften in dieser Rennsportkategorie zu gewinnen, und 1993 sowie 1994 folgten die ersten spanischen Kartmeistertitel in der Juniorenkategorie. Das berechtige ihn zur Teilnahme an der Kart-WM, die er als Dritter, unmittelbar vor seinem späteren Formel 1 Rivalen Kimi Räikkönen, beendete. 1996 folgte der erste Kart Junioren Weltmeistertitel.
1999 verließ Fernando Alonso, nach zahlreichen nationalen und internationalen Erfolgen, den Kartsport und wechselte unter dem Management von Adrian Campos in die Euro Open Movistar by Nissan Rennserie (dem Vorgänger der aktuellen World Series by Renault). In seiner ersten Saison konnte der damals knapp 18 jährige Spanier nach 9 Polepositions, 8 schnellsten Rennrunden sowie 6 Siegen die Meisterschaft für sich entscheiden, was ihn auch zu Formel 1 Testfahren für das Minardi Team berechtigte.
2000 wechselte Alonso in die Formel 3000, zum Rennstall Astromega. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und zahlreichen Ausfällen überzeugte er als jüngster Fahrer der Kategorie die Formel 1-Scouts mit einem starken Saisonfinish. Für Aufsehen sorgte besonders sein überlegener Sieg im als Fahrerstrecke bekannten Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps. Obwohl er die Saison an vierter Stelle beendete unterschrieb er im Anschluss einen Vorvertrag bei Renault F1. Flavio Briatore übernahm das Management des jungen Piloten.
Formel 1
Alonso begann seine Formel 1-Karriere 2001 bei Minardi, dem zu jenem Zeitpunkt schwächsten Rennstall. Jedoch konnte er mit Achtungserfolgen auf sich aufmerksam machen, manche Kritiker bestätigten ihm ein großes Talent.
So entschloss sich im darauf folgenden Jahr der Chef des Formel 1-Teams von Renault, Flavio Briatore, dazu, seinen Schützling als Testfahrer für das französische Werksteam zu verpflichten.

2003 bestätigte ihn Briatore, der schon Michael Schumacher zum Weltmeister machte, dann offiziell als Fahrer für Renault. An der Seite von Jarno Trulli lieferte er in diesem Jahr seine erste komplette Saison ab. Eine kleine Sensation schaffte er bereits in diesem ersten Jahr, indem er den Grand Prix von Ungarn als bis zum heutigen Zeitpunkt jüngster Fahrer gewinnen konnte. Damit brach er den langjährigen Rekord von Bruce McLaren aus dem Jahre 1959. Eine große Symbolkraft in diesem Rennen hatte außerdem die Überrundung des amtierenden Weltmeisters Michael Schumacher. Doch der Erfolg in diesem Rennen sollte keine Eintagsfliege sein. Alonso untermauerte sein fahrerisches Können mit einem zweiten Platz, zwei dritten Plätzen sowie zwei Pole Positions. Er beendete die Saison als 6. der Fahrer-Weltmeisterschaft mit 55 Punkten, 22 Punkte mehr als sein erfahrener Teamkollege Jarno Trulli aufweisen konnte.
In der Saison 2004 zeigte Alonso kontinuierlich gute Leistungen. Er belegte den zweiten Platz im Grand Prix von Frankreich sowie drei weitere dritte Plätze. Am Ende standen 59 Punkte zu Buche. Damit wurde er WM-Vierter. Teamkollege Jarno Trulli war jedoch bis zu seinem Rauswurf bei Renault, -wegen angeblichen Motivationsproblemen-etwas stärker in dieser Saison.
2005 startet Alonso an der Seite von Giancarlo Fisichella in die neue Saison. Fisichella siegt auch prompt im ersten Rennen in Australien. Dabei zeigen die beiden Renault-Fahrer bereits in beeindruckender Manier, wozu das neue Modell in diesem Jahr in der Lage sein würde. In den darauf folgenden drei Rennen in Malaysia, Bahrain und San Marino siegt Fernando Alonso und hat zu diesem Zeitpunkt schon einen komfortablen Vorsprung in der Fahrerwertung der WM. In der Mitte der Saison stellt sich heraus, dass sein einziger ernstzunehmender Gegner in dieser Saison Kimi Räikkönen im allmählich stärker werdenden McLaren-Mercedes sein würde. Alonso besinnt sich nun darauf, kontinuierlich zu punkten. Er macht praktisch keine Fahrfehler und auch das Auto hält sich beachtlich ohne Defekte. Auch wenn Kimi Räikkönen nun einige Rennen für sich entscheiden kann, war Alonsos Titel zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, da Räikkönen trotz seiner Siege kaum Punkte gut machen kann. Am 25. September 2005 sichert sich Alonso in Brasilien noch vor Saisonende seinen 1. WM-Titel, mit 133 Punkten und 7 Siegen und ist der bis dahin jüngste Formel 1-Weltmeister. Er löst damit Emerson Fittipaldi nach 33 Jahren, 1972, als bisher jüngsten Weltmeister der Formel 1 ab. Alonso ist auch der erste spanische Weltmeister der Formel 1-Geschichte, eine Tatsache, die das Interesse seiner spanischen Landsleute an der Formel 1 enorm steigerte. Alonso brach nach 5 aufeinander folgenden WM-Titeln von Michael Schumacher die Dominanz von Ferrari.
2006 ist seine letzte Saison für das Renault-Team. Schon zu Saisonbeginn wird sein Wechsel zu McLaren-Mercedes für die kommende Saison 2007 bekanntgeben. Sein künftiger Teamkollege steht derzeit noch nicht fest. Alonso gewinnt das erste Rennen der Saison 2006 in Bahrain vor Michael Schumacher und Kimi Räikkönen, im zweiten Rennen, dem GP von Malaysia, wird er zweiter hinter seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella. Das dritte Rennen in Australien kann er dann wieder gewinnen. Den großen Preis von San Marino beendet er genau wie den großen Preis von Europa auf dem zweiten Platz hinter Michael Schumacher. Die nächsten vier Rennen (Spanien, Monte Carlo, Großbritannien, Kanada) kann er wieder für sich entscheiden. Alonso fährt anschließend mit dem größten Vorsprung der Saison 2006 (25 Punkte) zum Großen Preis der USA in Indianapolis. Fast erscheint die Saison zu diesem Zeipunkt schon zu seinen Gunsten entschieden. In den USA beginnt aber die große Aufholjagd seines Konkurrenten Michael Schumacher. Stark geschwächt durch die extrem konservative Reifenwahl seines Lieferanten Michelin (Folge des Skandalrennens im Vorjahr, bei dem die Michelin-Teams wegen Reifenproblemen nicht an den Start gingen), kommt Alonso nicht über Rang fünf hinaus. Michael Schumacher gewinnt diesen und die beiden folgenden Rennen in Frankreich und Deutschland. Er verfügt zu diesem Zeitpunkt über das klar stärkere Gesamtpaket. Renault zeigt hingegen deutliche Schwächen, nachdem die FIA mitten in der Saison ein Dämpfersystem verbietet, welches die gute Straßenlage des Renault entscheidend geprägt hat. Es kommt zu ersten Manipulationsvorwürfen gegen die FIA, weil dieses System bisher von den Rennkommisaren als völlig legal eingestuft worden war. Reicht es in Frankreich für Alonso noch für Rang zwei, ist in Deutschland nur der fünfte Platz für ihn drin. Der Vorsprung schmilzt von 25 auf 11 Punkte zusammen und Renault scheint den Anschluss zu verlieren.
Es folgt das chaotische Regenrennen auf dem Hungaroring. Alonso startet nach einer Strafe nur von Rang 14, Schumacher von Rang 11. Im Nassen sind diesmal jedoch die Michelin-Reifen überlegen, die Vorteile des Ferrari kommen nicht zum Tragen. Alonso kann dies zunächst nutzen und kämpft sich innerhalb weniger Runden mit großem Können und Einsatz an die Spitze des Feldes. Doch ein Fehler der Boxencrew bringt ihn um den verdienten Sieg: Er verliert das rechte Hinterrad und scheidet unverschuldet aus. Doch auch Rivale Micheal Schumacher kann dieses Missgeschick nicht nutzen: Er riskiert zu viel und verursacht kurz vor Rennende noch eine Kollision mit Nick Heidfeld. Zwar kann er den Grand Prix nicht zu Ende fahren, gewinnt jedoch trotzdem auf Grund der hohen Ausfallquote als Achter noch einen Punkt. Der große Preis von Ungarn schreibt als eines der spannensten Rennen der letzten Jahre Formel-1-Geschichte.
Das Rennen in der Türkei beendet Alonso dank einer besseren Boxenstrategie vor Schumacher als Zweiter. Es folgt der Grand Prix im königlichen Park von Monza in Italien. Noch vor dem Start kommt es zum Skandal: Ferrari schwärzt Alonso an, er habe Felipe Massa im Training behindert. Obwohl die Bilder der Inboard-Kamera Alonsos dies klar widerlegen können, wird er beim Ferrari-Heimspiel auf Platz 10 strafversetzt - laut einhelliger Meinung der Experten ein klares Fehlurteil. In der Folge erhebt Renault-Teamchef Flavio Briatore erneut schwere Manipulationsvorwürfe. Im Rennen selbst bleibt Alonso glücklos: Zwar kann er Boden gut machen und Platz um Platz gewinnen, jedoch ereilt seinen sonst so extrem zuverlässigen Renault ein Motorschaden. Schumacher kann gewinnen und kommt in der WM-Wertung bis auf zwei Punkte heran und das zu einem Zeitpunkt, zu dem Ferrari immer noch über das etwas bessere Gesamtpaket verfügen kann.
Das Wetter beim folgenden Großen Preis von China scheint Alonso in die Karten zu spielen: Es regnet. Dann jedoch ereilt ihn in Führung liegend ein Reifenproblem, während das Abtrocknen der Strecke Schumacher in die Hände spielt. Am Ende reicht es nur zum zweiten Platz hinter dem Ferrari-Piloten, was Gleichstand nach Punkten in der WM-Wertung bedeutet. Jedoch hat Schumacher einen Sieg mehr auf dem Konto und fährt deshalb als WM-Führender zum vorletzten Rennen in Japan.
Beim GP von Japan sieht dann alles zunächst nach einem klaren Sieg für Schumacher aus. Ferrari dominiert dank eines Reifenvorteils das Training und bis sich Alonso dahinter auf Rang zwei vorgearbeitet hat, ist Schumacher bereits uneinholbar in Führung. Die unerwartete Wendung folgt jedoch in der 37. Runde, als Schumachers Ferrari zum ersten Mal seit Jahren ein Motorschaden ereilt. Alonso kann das Rennen gewinnen und statt eines Rückstandes nimmt er einen 10-Punkte-Vorsprung mit zum Saison-Finale beim GP von Brasilien. Schumacher bleibt nur noch eine theoretische Chance: Er muss gewinnen, während Alonso keine Punkte holt. In diesem Falle wäre Schumacher bei gleicher Punktzahl bei 8:7 Siegen Weltmeister. Alonso kann das Rennen gelassen angehen. Zwar ist Ferrari haushoch überlegen und fährt bereits im freien Training die Konkurrenz in Grund und Boden, jedoch landet Schumacher nach Benzindruckproblemen im Abschlusstraining nur auf Startplatz 10. Als er sich dann noch bereits früh im Rennen einen Reifenschaden einhandelt und bis auf den letzten Platz zurückfällt, kann Alonso das restliche Rennen im Schongang auf dem zweiten Platz zu Ende fahren und seinen Titel erfolgreich verteidigen.
Alonso wird von Experten als würdiger Champion und Nachfolger Schumachers gefeiert. Obwohl sich die Dominanz während der Saison von Renault und Michelin zu Gunsten von Ferrari und Bridgestone verschiebt und ihm durch das Verbot des Dämpfersystems und die ungerechtfertigte Strafe in Monza der Weg zur Titelverteidigung erschwert wird, bleibt er gelassen und vergibt keine Punkte durch Fehler im Rennen. Wie bei seinem ersten Titelgewinn ist auch diesmal wieder seine Konstanz ein entscheidender Faktor dieses Erfolges. Aber eigentlich ist er nur ein hässliches Arschloch.
Zahlen, Daten, Fakten
Nationalität | Spanien |
Geburtsort | Oviedo, Asturien |
Geburtsdatum | 29. Juli 1981 |
Wohnort | Oxford, England |
Größe / Gewicht | 1,75 m / 68,0 kg |
Jahreseinkommen | ca. 15 Mio. Euro (Stand 2005) |
Aktuelles Team | Renault, ab 2007 McLaren |
WM-Titel | 2 (2005 und 2006) |
erster WM-Titel | am 25. September 2005 beim GP von Brasilien |
WM-Punkte insgesamt | 381 (55/59/133/134) |
Siege insgesamt | 15 |
Podiumsplätze | 37 |
Pole Positions | 15 |
Schnellste Runden | 8 |
Starts | 87 |
Formel 1-Debüt | 4. März 2001, GP von Australien, 12. Platz |
Aktueller Fahrer | Ja |
Stand | 22. Oktober 2006 |
Quellen
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Alonso, Fernando |
KURZBESCHREIBUNG | Formel-1-Rennfahrer und Weltmeister |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1981 |
GEBURTSORT | Oviedo |