Wilhelm Leberecht Herbrig
Wilhelm Leberecht Herbrig (*1810; † ?) ist der jüngste Sohn des Orgelbauers Christian Gottfried Herbrig (*1772; † 1850). Beide bauten ein- und zweimanualige Orgeln in Dorfkirchen zwischen Bautzen und Dresden, bestimmt vor allem für Liturgie und Gottesdienst. Bei entsprechender Anschlagtechnik und ausgewählter Literatur können sie aber auch in Konzerten erklingen.
Von 19 (20) Orgelwerken (Stand der Forschung September 2006) sind 9 in unserem Raum erhalten geblieben: in Stolpen-Altstadt, Langenwolmsdorf, Dorf Wehlen, Papstdorf, Langenhennersdorf (früher in Helmsdorf), Markersbach in der Sächsischen Schweiz und in Eschdorf, Schmiedefeld und Großdrebnitz im Raum Dresden und Bischofswerda. Die letzte Orgel W. L. Herbrigs war 1861 für die Friedenskirche in Kötzschenbroda erbaut worden. Das Instrument wurde bereits 1884 nach Lohma im Altenburger Land (Thüringen) umgesetzt.
Die Wilhelm-Leberecht-Herbrig-Orgel in der St.-Lorenz-Kirche zu Stolpen-Altstadt (1856)
Die 150 Jahre alte Orgel in der St.-Lorenz-Kirche zu Stolpen-Altstadt, eine einmanualige mechanische Schleifladenorgel mit 9 Manual- und 2 Pedalregistern, stellt durch ihren beinahe originalen Zustand in technischer wie auch in klanglicher Hinsicht ein wichtiges Zeugnis der Orgelbaukunst Sachsens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Sie ist für eine "Dorforgel" eine besondere Kostbarkeit der Region. Das Orgelwerk wurde 2006 im denkmalpflegerischen Sinn von der Orgelrestaurierungswerkstatt Johannes Lindner, Radebeul, das Orgelgehäuse vom Atelier Schirmer & Ander, Dresden, restauriert. Die Restaurierung der Orgel war Teil eines Projektes der Kulturwerkstatt Stolpen e. V. und der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Stolpener Land. Der zweite Teil des Projektes betrifft die Errichtung einer Herbrig-Orgel-Strasse. Sie soll Heimat- und Orgelfreunde an die anderen noch erhaltenen Orgeln von Christian Gottfried Herbrig und Wilhelm Leberecht Herbrig in der Landschaft der Lausitz und Sächsischen Schweiz heranführen.
Quellen, Literatur
- Wolfram Hackel. Acta organologica. Bd. 14. Merseburger 1980; persönliche Mitteilungen.
- Klaus Mann. Auf den Spuren der Herbrigs und ihrer Orgeln. Stolpner Hefte (Heft 12), Hg. Kulturwerkstatt Stolpen e. V., September 2006.
- Klaus Mann. Die Wilhelm-Leberecht-Herbrig-Orgel in der St.-Lorenz-Kirche zu Stolpen-Altstadt. Eine Dokumentation zur Geschichte und Restaurierung des Instruments. Selbstverlag. Oktober 2006.
Weblinks
- Herbrig-Orgeln http://www.herbrig-orgeln.de
- Kulturwerkstatt Stolpen e. V. http://www.kulturwerkstatt-stolpen.de
Personendaten | |
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NAME | Herbrig,Wilhelm Leberecht |
KURZBESCHREIBUNG | Orgelbauer |
GEBURTSDATUM | 1810 |
GEBURTSORT | Taubenheim a. d. Spree |
STERBEDATUM | nicht bekannt |
STERBEORT | nicht bekannt |