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SK Sturm Graz

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Vorlage:Fußballklub Infobox Der Sportklub Sturm Graz ist ein Fußballverein aus Graz, Steiermark in Österreich und spielt in der österreichischen Bundesliga. Die Vereinsfarben sind mit Schwarz-Weiß festgelegt. Der Verein ist zweimaliger Österreichischer Meister und hat vor allem in der Steiermark eine große Anhängerschaft. Internationale Bekanntheit erlangte man vor allem durch die Erfolge in der Champions League.

Werdegang

Der Verein wurde 1909 im Grazer Augarten gegründet. Im Gegensatz zum 1902 gegründeten Grazer AK galt der SK Sturm als der Arbeiterklub bzw. als Klub der unteren Schichten, daher avancierte der Verein schnell zum beliebtesten Klub in Graz und ist bis heute einer der populärsten Vereine Österreichs. 1919 pachtete Sturm die "Klosterwiese" des Bäckermeisters und Fuhrwerks-Unternehmers Höller, die berühmt berüchtigte Gruabn war geboren. Zwei Jahre später gewannen die Grazer die erste offizielle steirische Meisterschaft und wurden bis 1949 Rekordmeister. In diesem Jahr kam Sturm in die neu gegründete Staatsliga. Die internationale Premiere feierten die "Blackies" 1969, schieden im Mitropacup gegen Vasas Budapest aber schon in der ersten Runde wieder aus. Ein Jahr später gewann Sturm sensationell das Hinspiel gegen den englischen Traditionsklub Arsenal London im Messestädtecup. 1975 stieß Sturm ins Viertelfinale des Cups der Cupsieger vor. Im Jahr 1980 kam der Kroate Otto Baric als Trainer zu Sturm. Unter ihm stieg Sturm zu einem führenden Klub in der Liga auf. 1981 vergaben sie durch ein 1:4 gegen Rapid Wien in der letzten Runde den Meistertitel.

Es folgte der sensationelle Erfolg im UEFA-Cup 1983/1984. Unter dem Trainer-Duo Fraydl/Pflug stieß der Verein bis in das Viertelfinale vor. Nachdem Sturm Sportul Studenţesc, Hellas Verona und Lokomotive Leipzig aus dem Bewerb geworfen hatte, unterlag man dem englischen Traditionsverein Nottingham Forest in der Verlängerung durch einen umstrittenen Elfmeter.

Im Dezember 1992 übernahm Hannes Kartnig von "Eiskönig" Charly Temmel das Präsidentenamt. Sein Vertrauter Heinz Schilcher, selbst ehemaliger Sturm-Spieler, wurde zum neuen Manager ernannt. Sturm drückte eine enorme Schuldenlast, chronischer Geldmangel und die sportliche Bedeutungslosigkeit. Die Grazer schafften die Qualifikation für die neu geschaffene Zehnerliga. Kartnig und Schilcher beschlossen aus der Not eine Tugend zu machen und fassten den Entschluss auf große Namen zu verzichten und mit jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs einen Neustart zu wagen. 1993 war der Defensivkünstler Milan Djuricic Trainer und schaffte mit seinem "Kindergarten" den Klassenerhalt.

Die "Ära Osim"

1994 übernahm der Bosnier Ivica Osim die bis dahin chronisch erfolglosen Grazer. Dies bedeutete einen Wendepunkt in der Geschichte der Schwarz-Weißen. Osim gelang es, aus den jungen und unroutinierten Spielern eine funktionierende und schlagkräftige Mannschaft zu formen, die vor allem durch Offensivfußball und schönes Direktspiel überzeugen konnte. Geschickt wurden um die jungen Spieler einige routinierte Führungsspieler verpflichtet. Die Erfolge liesen nicht lange auf sich warten. Bereits in der ersten Saison unter Osim wurden die Steirer Vizemeister, nur das schlechtere Torverhältnis verhinderte den Gewinn der Meisterschaft, die der SV Salzburg für sich entscheiden konnte. Ein Jahr später, 1996, sackte man sogar schon den ersten Titel ein. Admira Mödling wurde im Cupfinale mit 3:1 besiegt. Auch in der Meisterschaft schlug sich Sturm erneut wacker und wurde wieder Vizemeister.

Im Sommer 1996 konnte das Duo Kartnig/Schilcher einen absoluten Superstar verpflichten. Der ehemalige italienische Nationalspieler und Mittelfeldregisseur von AS Roma Giuseppe Giannini kam zu Sturm. Jedoch konnte Giannini nur selten seine Qualitäten unter Beweis stellen. Die deutsche Sprache machte ihm Schwierigkeiten und seine Familie verspürte schnell Heimweh. Wie schon vor der Saison befürchtet, hatten auch die Abgänge der beiden Flügelspieler Markus Schopp und Arnold Wetl Sturm geschwächt, so dass die Grazer nur Dritter wurden. Giannini verlies Sturm während der Frühjahrssaison.

1998 wurde der SK Sturm Graz erstmals Meister der österreichischen Bundesliga. Die Defensive wurde durch die deutschen Ex-Nationalspieler Franco Foda und Markus Schupp und den Serben Ranko Popovic verstärkt. Die Grazer spielten konstant guten Fußball und setzten sich in Folge dessen früh von der Konkurrenz ab. Schon 7 Runden vor Saisonende sicherten sie sich, mit einem 5:0 Sieg gegen Austria Wien und 22 Punkten Vorsprung, den Titel. Sturm stellte in dieser Saison zwei Serien auf. In der ersten blieb man 12 Spiele (1-12. Runde) ohne Niederlage, in der zweiten 19 Spiele (14–32. Runde). Am Ende hatte Sturm 81 Punkte auf dem Konto (österreichischer Rekord). Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten SK Rapid Wien betrug 19 Zähler (bis heute Rekord). In dieser Saison entwickelte sich auch das "Magische Dreieck" um Mario Haas, Hannes Reinmayr und Ivica Vastic, das in Österreich oft für Furore sorgte.

Im Jahr darauf, 1999, gelang es dem SK Sturm Graz den Meistertitel zu verteidigen und sogar das Triple (Meister, Cupsieg und Supercupsieg) zu holen. Jedoch war der Gewinn der Meisterschaft nicht so einfach wie ein Jahr zuvor. Erst in der letzten Runde war der Kampf um den Titel entschieden. Sturm schlug den FC Tirol mit 3:0, Mario Haas schoss in seinem Abschiedsspiel, er wechselte nach Straßburg zu Racing, noch zwei Tore. Zusätzlich schaffte der Verein in dieser Saison die Qualifikation für die Champions League. Jedoch war ein torloses Remis bei Spartak Moskau in einer starken Gruppe mit den Spitzenklubs Inter Mailand und Real Madrid der einzige Erfolg. In der Saison 1999/2000 spielte Sturm zum zweiten mal in der Champions League und wurde Gruppendritter. Damit qualifizierten sie sich für den UEFA-Cup, schieden dort aber wegen eines dubiosen Gegentreffers im Rückspiel gegen den AC Parma schnell wieder aus. In der Liga mussten die Steirer, trotz Aufholjagd zum Schluss, den Titel an den FC Tirol abgeben, als Vizemeister qualifizierten sie sich aber zum dritten mal hintereinander für die "Meisterliga". Sensationell, wie schon zuvor die Qualifikationsspiele gegen Feyenoord Rotterdam, gewann Sturm die Champions League Gruppe D (gegen Galatasaray Istanbul, Glasgow Rangers und AS Monaco), womit Sturm erstmals die zweite Gruppenphase der Champions League erreichte. In der Bundesliga wurde allerdings nur Rang 4 erreicht, das schlechteste Abschneiden unter Osim.

Nach den Erfolgen in der Champions League wurden etliche Schlüsselspieler der in die Jahre gekommenen Mannschaft ausgetauscht (13 Spieler gingen, 13 neue kamen), ohne gleichwertig ersetzt werden zu können. Dieser rasch herbeigeführte Umbau verschlang beinahe die gesamten Finanzüberschüsse aus der CL-Zeit. Nur ein kleiner Teil dieses Guthabens wurde in die Jugendarbeit investiert um eine Jugendakademie zu errichten. Dennoch wurde 2002 mit der neu zusammengestellten Mannschaft abermals der Vizemeistertitel erreicht.

Die Entwicklung der letzten Jahre

Angesichts einiger Misserfolge und zunehmender Kritik durch den Vereinspräsidenten warf Startrainer Ivica Osim nach acht Jahren bei Sturm das Handtuch. Franco Foda (Platz 6) und Gilbert Gress (7 Niederlagen aus 9 Spielen) durften sich kurzfristig als Trainer versuchen. Im Herbst 2003 übernahm der ehemalige Sturmspieler Michael Petrović das Zepter des finanziell und sportlich schwer angeschlagenen Vereins. Er leitete einen langsamen Neuaufbau mit jungen Spielern ein und schaffte mit der Mannschaft 2004 den Klassenerhalt sowie im Jahr 2005 Rang 7. In der Saison 2005/06 war Sturm Graz im UI-Cup international vertreten, schied jedoch in der zweiten Runde gegen VfL Wolfsburg aus. Am Ende einer turbulenten Saison, in der sich die Öffentlichkeit oft eher für die Finanzen des Vereins als für die Leistungen der Mannschaft interessierte, konnte der 8. Platz erreicht werden. Erwähnenswert ist, dass im Laufe der Saison einige junge Eigenbauspieler ihre Chance bekamen und nun in der Stammelf einen festen Platz haben. Das Ende der Saison war trotzdem nicht ungetrübt: Trainer Michael Petrovic wechselte zu Sanfrecce Hiroshima nach Japan. Am 1. Juni 2006 wurde Franco Foda als neuer Trainer vorgestellt. Dieser soll (wie sein Vorgänger Michael Petrovic) das "Projekt 2008" - "Sturm lebt Zukunft" weiterführen, indem er viele junge Spieler in die Stammelf integriert. Erste Erfolge von diesem Projekt zeigten sich schon in der letzten Saison. Christoph Leitgeb, Johannes Ertl, Jürgen Säumel, sowie Klaus Salmutter schafften den Sprung ins Nationalteam. Ein weiterer der jungen Spieler, Ronald Gercaliu, schaffte ebenfalls den großen Sprung. Er wechselte jedoch zu Red Bull Salzburg, von denen er aber Ende August 2006 auf Leihbasis für ein Jahr wieder zurückkehrte. Dagegen wechselte am selben Tag Johannes Ertl zu Austria Wien.

Am 23. Oktober stellte Sturm Graz selbst einen Konkursantrag . Somit ist der Antrag der Finanz hinfällig. Kartnig hofft laut Medien auf einen Zwangsausgleich. Der Spielbetrieb soll zumindest bis Weihnachten gesichert sein. Weiters will eine Investorengruppe um einen Transportunternehmer und einen Finanzdienstleistungsunternehmer eine Kaution von 750.000 Euro stellen, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten und den Zwangsausgleich zu ermöglichen. Seit 23. Oktober ist ein Masseverwalter neuer Präsident des Vereins. Am 7. Dezember 2006 entscheidet dieser über die Weiterführung des Vereins.

Stadion

Choreographie des Fanblock im Grazer Derby am 18. Februar 2006

Traditionelle Heimstätte des SK Sturm Graz war über lange Jahre die Gruabn, mitten im Grazer Stadtzentrum. Das über 12.000 Zuschauer fassende Stadion, das fast ausschließlich aus Stehplätzen besteht, avancierte für viele Fans zur Kultstätte. Charakteristisch für das Stadion ist der enge Platz und die Nähe des Publikums zu den Spielern. Von 1997 bis 2005 wurde die Gruabn als Trainingsplatz und für Spiele der Jugend- und Amateurmannschaft verwendet. 2005 wurde sie an die Stadt Graz verkauft, um die angespannte finanzielle Situation zu überbrücken. Im Sommer 1997 erfolgte der Umzug in das frühere Arnold Schwarzenegger Stadion, welches am 18. Februar 2006 zur UPC-Arena umbenannt wurde. Dieses Stadion teilt sich Sturm mit dem Lokalrivalen Grazer AK. Die drei großen Fanklubs Brigata Graz, Grazer Sturmflut und Jewels Sturm sind in den Südsektoren 24 - 26 beheimatet.

Organigramm

Aktueller Kader

Mannschaft des SK Sturm 2006/2007

Name Rückennummer Nationalität
Torwart
Grzegorz Szamotulski 1 Pole
Christian Gratzei 22 Österreicher
Uwe Kropfhofer 30 Österreicher
Abwehr
Ronald Gercaliu 2 Österreicher
Mitja Mörec 4 Slowene
Thomas Friess 6 Österreicher
Ernst Dospel 13 Österreicher
Sebastian Prödl 15 Österreicher
Sandro Lindschinger 20 Österreicher
Gernot Suppan 23 Österreicher
Frank Verlaat (C) 38 Holländer
Mark Prettenthaler 31 Österreicher
Alexander Pöllhuber 33 Österreicher
Mittelfeld
Adam Ledwon 5 Pole
Christoph Leitgeb 7 Österreicher
Thomas Krammer 14 Österreicher
Dragan Sarac 16 Serbe
Mario Kienzl 19 Österreicher
Klaus Salmutter 21 Österreicher
Jürgen Säumel 24 Österreicher
Gerald Säumel 25 Österreicher
Bojan Filipovic 26 Serbe
Angriff
Herbert Rauter 8 Österreicher
Diego Rottensteiner 9 Österreicher
Ozren Peric 10 Bosnier
Mario Kreimer 11 Österreicher
Olivier Nzuzi Niati Polo 12 Kongolese
Amadou Rabihou 17 Kameruner
Cedric Tsimba 27 Schweizer

Transfers 2006/2007

Zugänge:

Abgänge:

Titel

Erfolge

Torschützenkönige

1981  Österreicher Gernot Jurtin     20 Tore
1982  Serbe Bozo Bakota       24 Tore
1996  Österreicher Ivica Vastic      20 Tore
2000  Österreicher Ivica Vastic      32 Tore

Bekannte Trainer

Bekannte Spieler

Österreichische Nationalspieler

Erklärung: Angeführt werden Nationalspieler die zumindest ein A-Länderspiel als Spieler von Sturm Graz bestritten haben.

Weitere bekannte Österreicher

Bekannte Legionäre

Derby-Bilanz gegen Grazer AK

  • 40 Sturm-Siege
  • 42 Remis
  • 45 GAK-Siege

(Torverhältnis: 164:170)