2001: Odyssee im Weltraum
Film | |
Titel | 2001: Odyssee im Weltraum |
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Originaltitel | 2001: A Space Odyssey |
Produktionsland | UK, USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1968 |
Länge | 143 Minuten |
Stab | |
Regie | Stanley Kubrick |
Drehbuch | Stanley Kubrick Arthur C. Clarke |
Produktion | Stanley Kubrick für MGM |
Musik | u. a. György Ligeti Richard Strauss (Also sprach Zarathustra), Johann Strauß (An der schönen blauen Donau) |
Kamera | Geoffrey Unsworth |
Schnitt | Ray Lovejoy |
Besetzung | |
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2001: Odyssee im Weltraum ist ein sehr bekannter und einflussreicher US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahre 1968, der auf der Kurzgeschichte The Sentinel von Arthur C. Clarke basiert. Regie führte der berühmte Regisseur Stanley Kubrick. Er entwickelte in Zusammenarbeit mit Clarke auch das Drehbuch. Der in Details etwas abweichende, deutlich ausführlichere Roman zum Film wurde von Clarke allein geschrieben und kurz nach Erscheinen des Films unter dem selben Titel veröffentlicht.
Handlung
Nach knapp drei Minuten sphärischer Musik zu einem Schwarzbild ist das Erste, was der Zuschauer zu sehen bekommt, das Logo der Produktionsfirma Metro-Goldwyn-Mayer. In der darauf folgenden Szene befinden sich Mond, Erde und Sonne in Konjunktion. Die Sonne geht auf, und die Credits werden eingeblendet.
Der Morgen der Menschheit
Eine Gruppe von Vormenschen in der afrikanischen Savanne. Ihr Alltag wird von Not und vom Kampf ums nackte Überleben bestimmt: Ein Leopard reißt ein Mitglied der Gruppe, Artgenossen aus einer anderen Sippe versuchen, ihnen ihre Wasserstelle streitig zu machen. Eines Morgens erwacht die Gruppe neben einem schwarzen Monolithen, der, unbemerkt von den Vormenschen, möglicherweise von einer außerirdischen Rasse auf die Erde gebracht wurde.
Welchem Zweck dient der Monolith? Fest steht, dass er eine Bewusstseinsveränderung bei den Vormenschen herbeiführt, die ihn zunächst ängstlich umtanzen und zaghaft berühren. Seine Funktion wird klar, als einem der Vormenschen beim Anblick eines ausgebleichten Knochens ein revolutionärer Gedanke durch den Kopf schießt: den Knochen als Werkzeug oder Waffe zu verwenden. Die Szene wird von der Introduktion "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss untermalt.
Schnitt: Das Leben der Vormenschenhorde hat sich entscheidend verändert. Es steht jetzt genügend Fleisch von erbeuteten Tapiren zur Verfügung. Als wieder einmal eine andere Horde versucht, sich der Wasserstelle zu bemächtigen, wird der Anführer der fremden Horde mit dem als Waffe verwendeten Knochen getötet. Triumphierend schleudert der neu entstandene homo faber sein Werkzeug gen Himmel.
Clavius
In einem künstlerisch oft zitierten Bildschnitt (einer der berühmtesten Match-Cuts der Filmgeschichte) wird das primitive Knochen-Werkzeug durch einen technologisch fortgeschrittenen Erdsatelliten ersetzt. Zeitalter sind seit der Urszene der Einleitung vergangen. Man schreibt das Jahr 1999. Verschiedene Satelliten ziehen ihre Bahnen im Erdorbit. Die meisten sind durch Nationalflaggen als verschiedenen Staaten der Erde zugehörig gekennzeichnet. Ein pfeilförmiges Raumschiff nähert sich einer großen radförmigen Raumstation. Es trägt Schriftzug und Logo der Fluggesellschaft PanAmerican. Zu den Klängen des Walzers An der Schönen Blauen Donau gleitet die Fähre in die Nabe des riesigen rotierenden Rades.
Einziger Passagier der Fähre ist der Raumfahrtfunktionär Dr. Heywood Floyd. Von der Raumstation will er mit einer anderen Fähre zur Mondstation Clavius reisen. Auf der Raumstation trifft er eine Gruppe von sowjetischen Wissenschaftlern. Sie fragen ihn, was auf der Mondstation los sei. Seltsame Dinge scheinen dort vor sich zu gehen. Eine Nachrichtensperre wurde verhängt. Es kursieren Gerüchte über eine Epidemie, die auf der Station ausgebrochen sein soll. Floyd ist höflich, gibt ihnen aber keine Auskunft. Mit einem kugelförmigen Raumschiff reist er weiter zum Mond – wieder als einziger Passagier.
Als Floyd auf Clavius eintrifft, wollen ihm die Wissenschaftler der Basis etwas zeigen, das in einiger Entfernung außerhalb der Station im Krater Tycho ausgegraben wurde. Man bricht mit einer Mondfähre dorthin auf: in einer Grube steht ein Monolith, der dem aus der Eröffnungssequenz gleicht. Er ist absolut schwarz – nichts wird von ihm reflektiert. Das Gebilde scheint eindeutig außerirdischer Herkunft zu sein. Auch in dieser Szene berühren die Menschen den Monolithen. Als über der Grube die Sonne aufgeht und ihr Licht auf den Stein fällt, sendet dieser ein starkes, ohrenbetäubendes elektromagnetisches Signal aus - in Richtung des Planeten Jupiter.
Die Reise zum Jupiter
18 Monate später – die USA haben den Bau des Raumschiffs Discovery abgeschlossen. Dessen Mission besteht darin, am Jupiter nach weiteren Spuren der Fremden zu suchen. An Bord sind die Astronauten Poole und Bowman, drei weitere Kollegen, die in Kältekammern schlafen, sowie der Computer HAL 9000, der mit einer synthetischen Persönlichkeit ausgestattet ist und das Raumschiff autonom steuert.
Die Compter der Serie 9000 repräsentieren zu dieser Zeit die Krönung der Computertechnik. Sie gelten als absolut perfekt - unfähig, den geringsten Fehler zu machen oder auch nur unklare Informationen zu liefern. Doch tatsächlich scheint HAL ein Fehler zu unterlaufen, als er eine offenbar voll funktionsfähige Baugruppe der Kommunikationsantenne als schadhaft analysiert und zum Austausch vorschlägt. Poole und Bowman erwägen daraufhin, HAL abzuschalten oder zumindest seine höheren Funktionen zu blockieren. Als HAL davon erfährt, sieht er die Mission gefährdet und tötet Astronaut Poole auf dessen Wartungsspaziergang EVA außerhalb des Raumschiffes. Ebenso schaltet er die Lebenserhaltungssysteme der drei tiefschlafenden Kollegen ab (siehe zum Verhalten HALs auch: Double Bind). Nur Astronaut Bowman kann sich retten, und es gelingt ihm, HAL zu überlisten und ihn stillzulegen.
Während seines schrittweisen Abgeschaltet-Werdens scheint HAL fast Emotionen zu empfinden. Er berichtet von einem Gefühl der „Angst“, und erinnert sich an Bruchstücke aus seiner 'Kindheit', unter anderem an ein Lied, dass ihm sein "Schöpfer"-Ingenieur beibrachte. Nachdem er von Bowman, der im Gegensatz zum fast kindlich anmutenden HAL keinerlei Gefühlsregungen zeigt, zum Singen aufgefordert wird, beginnt er dieses Lied zu singen: es ist ein triviales Kinderlied. Im Original heißt es Daisy, in der deutschen Fassung ist es Hänschen Klein. Während er singt, verlöschen HALs Funktionen nach und nach und seine Stimme wird schwächer bzw. langsamer. Durch die Abschaltung von HAL wird dann eine Videobotschaft vorzeitig abgespielt, in der ein Sprecher über den Fund des Monolithen auf dem Mond berichtet.
Wiedergeburt
Als Bowman mit der Discovery am Jupiter angelangt, schwebt ein Gegenstück zu den beiden anderen Monolithen schwerelos am Lagrange-Punkt zwischen dem Planeten und seinem Mond Io. Bowman besteigt eine Raumkapsel, um den Monolithen zu untersuchen und fliegt mit seinem Shuttle durch diesen hindurch in eine andere Welt. Für das, was nun geschieht, lässt der Film viel Raum zur Interpretation.
Zunächst wird der Betrachter in eine lange psychedelische Farbsequenz geradezu hineingezogen, die an einen LSD-Trip erinnert. Sie endet, hin und her wechselnd zwischen Bildern des Weltraums und von Sternen, der Planetenoberfläche des Jupiters und Großaufnahmen von Bowmans Auge, in der Tiefe von Bowmans Auge. Anschließend sieht man Bowman, erheblich gealtert, in einem Hotelzimmer, das durch seine Begrenzungen aus leuchtenden Platten einen futuristischen Eindruck macht, aber zugleich im Barock-Stil eingerichtet ist. Inmitten dieses surrealistischen Raums steht Bowmans Raumkapsel.
Aus ihr heraus erblickt Bowman sich selbst, im Raumanzug, als wäre er bereits längst in dem Raum anwesend. Die Kamera nimmt nun die Perspektive dieses zweiten Bowman ein, während der erste, mitsamt seinem Raumschiff, mit dem nächsten Schnitt verschwunden ist. Bowman (im Raumanzug) sieht sich um und entdeckt einen Spiegel, in dem er sich betrachtet. Dann bemerkt er die Anwesenheit einer weiteren Person im Nebenzimmer; als er einen Blick in das Zimmer wirft, sieht er sich selbst, einige Jahre gealtert, wie er an einem Tisch eine festliche Mahlzeit zu sich nimmt. Die Perspektive wechselt erneut. Der Essende stürzt aus Versehen sein Glas um und betrachtet die Scherben. Als er aufschaut, sieht er sich ein weiteres Mal selbst als sterbenden Greis auf dem Bett liegen. Die Perspektive wechselt wiederum und verinnerlicht den Blick des Greisen, der im Bett liegt und den schwarzen Monolithen betrachtet, der plötzlich mitten im Raum steht, umrahmt vom Interieur des Zimmers mitsamt zwei antiken Statuen zur Linken und zur Rechten. Der Greis hebt seine Hand, als wollte er den Stein berühren, wie ihn bereits die Urmenschen sowie die Astronauten auf dem Mond berührten.
In der nächsten Einstellung sieht man statt des Greises einen Embryo in einer Fruchtblase auf dem Bett liegen. In der Schlusssequenz schwebt der Embryo (in der Titelmusik "Starchild" genannt) mit Bowmans Gesichtszügen zwischen Mond und Erde, den Blick auf die Erde gerichtet. Wie zu Anfang erklingen die Bläser aus Richard Strauss’ Also sprach Zarathustra.
Filmmusik
Stanley Kubrick, dessen Filme auch für ihre Musik berühmt sind, beauftragte zuerst Alex North, der auch die Filmmusik zu Spartacus geschrieben hatte, die Musik für den Film zu komponieren. Diese sollte sich an klassischen Stücken orientieren. Kubrick benutzte aber schließlich doch bestehende klassische und avantgardistische Werke für diesen Film.
Der Film selbst beginnt mit dem Stück Atmosphères von György Ligeti zu schwarzem Bild. Des Weiteren werden alle Erscheinungen der Monolithen leitmotivisch mit dem Kyrie aus Ligetis Requiem untermalt.
Die erste Szene nach der Einblendung des Logos des Filmstudios zeigt Sonne, Mond und Erde in Konjunktion. Die Sonne geht auf und die Einleitung aus Also sprach Zarathustra von Richard Strauss ertönt. Richard Strauss hat in diesem Stück den zu Anfang des Buches beschriebenen Sonnenaufgang vertont. In diesem Kontext, dem Beginn von etwas Neuem, einer Zäsur, ist das Spiel dieses Stücks im gesamten Film zu verstehen.
Richard Strauss setzt Kubrick den Walzerkönig Johann Strauß gegenüber. So groß wie die herzliche Abneigung, die beide Musiker verband, ist der musikalische Kontrast: Straußens Walzer An der schönen blauen Donau fließt in und mit der Zeit. Legendär ist die Szene, in der ein Raumschiff die Raumstation zu den Walzerklängen umtanzt. Es gibt auch musikwissenschaftliche Ansätze, den 3/4-Takt des Walzers als moderne zahlenmystische Variante zu deuten: bei Pythagoras war die Drei Symbol für die ewige Wiederkehr.
Der Aufbruch zum Jupiter wird unterlegt mit dem Adagio für Solo-Cello und Streicher aus der Gajaneh-Suite von Aram Chatschaturjan.
Die Musik wurde in 2001: Odyssee im Weltraum erstmals als eigenständiges narratives Element eingesetzt.
Die eigens für den Film erstellte Komposition von Alex North wurde 1993 von Jerry Goldsmith konzertant aufgeführt, wodurch sich eine Debatte über die Verwendung von präexistenter Musik in Filmen entwickelte.
Würdigung und Interpretation
Der Film enthält eine Reihe von Spezialeffekten, die in den 60er-Jahren sensationell waren und auch heute noch verblüffen, wie zum Beispiel die Darstellung der künstlichen Schwerkraft und Daves Reise am Ende des Films. Nach Meinung mancher Kritiker sind die Filmtricks bei Pavel Klushantsev entlehnt, der sie Jahre vorher für 'Der Weg zu den Sternen' (Doroga k zveyezdam) entwickelt hatte.
Daneben stellte er durch seinen Aufbau und seine Mehrdeutigkeit auch ein filmisches Experiment dar, das sich den gängigen Klischees des damaligen Science-Fiction-Filmes konsequent verweigerte – Raumschiffe lärmten plötzlich nicht mehr im Weltall, es gab keine Aliens zu sehen, und ob es sich beim Ende um ein Happy End handelt oder nicht, bleibt der Interpretation des Betrachters überlassen.
Der Film kam im berühmten welthistorischen „Umbruchjahr“ 1968 erstmals in die Kinos und avancierte aufgrund seines für Science-Fiction-Filme eher untypischen mystisch-philosophischen Charakters schnell zu einem Kultfilm der Hippie- und New-Age-Bewegung. Noch heute sorgt der Inhalt für Diskussionen. Seine Faszination ist vielleicht auch dadurch bedingt, dass er viele Interpretationen zulässt und mehr Fragen stellt als beantwortet. Trotzdem lässt sich die Gesamtaussage des Films am Ende grob so formulieren: Eine Parabel über die Evolution intelligenten Lebens und eine Gratwanderung zwischen Bewunderung technologischer Errungenschaften und Kritik an der rationalisierten menschlichen Zivilisation.
Kritiken
- „Kubricks fantastisches Abenteuer vereint technische Utopie und kulturphilosophische Spekulation zu einer Weltraumoper von überwältigendem Ausmaß. Der kühne gedankliche Entwurf des Films wird mit nicht minder kühnen optischen Effekten und einer revolutionären Tricktechnik realisiert, die das Genre Science Fiction in den folgenden Jahren entscheidend prägten.“ (Lexikon des Internationalen Films)
Auszeichnungen
- Oscar 1968 für Stanley Kubrick (Spezialeffekte)
- BAFTA-Award für Geoffrey Unsworth (British Cinematography)
- BAFTA-Award für Tony Masters, Harry Lange und Ernest Archer (Art Direction)
- BAFTA-Award für Winston Ryder (Soundtrack)
- Cinema Writers Circle Award (Spanien) (Bester ausländischer Film)
- David di Donatello Award für Stanley Kubrick (Italien) (Cinema Straniero)
- Oscar-Nominierung 1968 für Tony Masters, Harry Lange, Ernie Archer (Ausstattung)
- Oscar-Nominierung 1968 für Stanley Kubrick, Arthur C. Clarke (Original-Drehbuch)
- Oscar-Nominierung 1968 für Stanley Kubrick (Regie)
- BAFTA-Award Nominierung 1968 für Stanley Kubrick (Bester Film)
- BAFTA-Award Nominierung 1968 für Stanley Kubrick (United Nations Award)
- Directors Guild of America Nominierung 1968 für Stanley Kubrick (Feature Film)
- Hugo Award 1969 (beste dramatische Präsentation)
Fortsetzungen
1984 erschien die Fortsetzung des Films, 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen (engl. 2010: The Year We Make Contact), welche auf Clarkes Buch 2010: Odyssey Two (2010 – Die neue Odyssee) basiert. Allerdings geriet er unter anderer Regie zur lauen, konventionellen Fortsetzung und konnte dem Anspruch des Buches von Clarke und der künstlerischen Umsetzung des ersten Teils nicht gerecht werden.
Die Teile drei (2061: Odyssey Three) und vier (3001: The Final Odyssey) liegen nur in Buchform vor und wurden bislang nicht verfilmt.
Trivia
- Wenn man das Kürzel des Bordcomputers „HAL“ im Alphabet einen Buchstaben nach vorne verschiebt, erhält man „IBM“. Arthur C. Clarke hat jedoch stets betont, dass dieser Zusammenhang reiner Zufall sei [1].
- Schaltet man zu Beginn des letzten Themas "Wiedergeburt" den Ton des Films stumm und lässt stattdessen den 23-minütigen Pink Floyd-Song "Echoes" laufen (sodass beim ersten "Ping" der Schriftzug "Wiedergeburt" erscheint), ergeben sich interessante Analogien. Beispielsweise passt sich die Musik geradezu den verschiedenen psychedelischen Bildern an.
In verschiedenen populären Medien gab und gibt es immer wieder Anlehnungen an 2001: Odyssee im Weltraum. Hier eine Auswahl dieser Hommagen.
Spielfilme
- Star Trek: Deep Space Nine (Folge The Forsaken): Die Abschaltung des Bord-Computers verläuft genau wie jene von HAL 9000.
- Im Film Independence Day meldet sich David Levinsons (Jeff Goldblum) Apple-Computer an Bord eines Alien-Fighters mit der freundlichen Stimme von HAL 9000 „Good Morning Dave“, als er diesen einschaltet, um den Computervirus in das feindliche Alien-Computersystem zu integrieren; dies ist eine Anspielung auf Dave Bowman des Films 2001.
- Tim Burtons Planet der Affen (von 2001): Zu Beginn des Films wird ein „Lieutenant Bowman“ auf der Raumstation über die Lautsprecher ausgerufen, eine Anspielung auf den David Bowman aus 2001: Odyssee im Weltraum.
- (T)Raumschiff Surprise – Periode 1: An einer Stelle im Film hört man ein Stück aus 2001: Odyssee im Weltraum, während jemand in Schwerelosigkeit schwebt.
- In Gaspar Noes umstrittenen Psycho-Drama Irreversibel liegt Monica Bellucci am Schluss (was chronologisch dem Anfang entspricht) auf einem Bett, über dem ein Poster von 2001 hängt. In diesem Zusammenhang kann man auf interessante Interpretationen des Films schließen.
- Im Film Zoolander versuchen Derek (Ben Stiller) und Hansel (Owen Wilson), einem Computer Informationen zu entlocken. Als es ihnen nicht gelingt, fangen sie an, sich wie Affen zu bewegen und mit der Tastatur auf den Monitor einzuschlagen. Eine eindeutige Anspielung auf die Szene aus 2001, in der der Affe den Knochen als Werkzeug entdeckt.
- Tim Burtons Charlie und die Schokoladenfabrik aus dem Jahr 2005 enthält eine Parodie auf die Szene, in der die Affen den Monolithen entdecken. Der Monolith ist hier ersetzt durch eine Tafel Schokolade, die durch einen Fernseher teleportiert wird.
- Die Weltall-Szenen des Films Red Planet (2000) sind an 2001: Odyssee im Weltraum angelehnt. Die Kommandatin der Mission heißt Kate Bowman und die Crew muss sich mit einer durchgeknallten Künstlichen Intelligenz (dem Roboter A.M.E.E.) auseinandersetzen.
- Im Film Uhrwerk Orange (ebenfalls von Kubrick) steht der Hauptdarsteller Alex in einem Plattenladen, in dem eine Schallplatte des Soundtracks von 2001 zu sehen ist.
- In Good bye, Lenin! strebt Dennis eine Karriere als Filmregisseur an. Einstweilen verdient er sich nebenbei Geld mit dem Filmen von Hochzeitsvideos, wobei er in einem den berühmten Knochen/Raumschiff-Schnitt in Form eines geworfenen Blumenstraußes zitiert.
- Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung: Auf Wattos Schrottplatz liegt eine Raumkapsel aus 2001: Odyssee im Weltraum.
- 2002 - Durchgeknallt im All ist eine Parodie unter anderem auf 2001: Odyssee im Weltraum mit Leslie Nielsen in der Hauptrolle. (Englischer Titel: 2001:A Space Travesty)
- E.T. Am Schluss wird die Szenerie mit Musik unterlegt, die sehr stark an Also sprach Zarathustra erinnert.
- Im Director's Cut des Films "Pink Floyd - Live At Pompeji" erinnern die Anfangssequenzen mit ihren "tanzenden" Planeten stark an Teile aus der Odyssee.
- Im Film "Sleeper" von und mit Woody Allen 1973 hilft ein intelligenter Computer mit derselben ruhigen Stimme und grün leutendem Auge, Woddy Allen und Diane Keaton bei einer Operation in der es gilt die Nase eines großen Führer zu Klonen.
Trickfilme
- Die Simpsons
- Folge 3.43: Diese Episode beginnt genau wie der Film mit den Affen am Wasserloch, dem Monolithen, Gestirnen die in einer Reihe stehen und der gleichen Musik. Überdies wird der Titel Dawn of Man eingeblendet. Am Ende der Episode wird An der schönen blauen Donau gespielt.
- Folge 4.02: Bill Clinton und Bob Dole schweben ins Weltall hinaus, wie der Körper von Frank Poole im Film.
- Folge 4.20: In der Originalfassung dieser Folge singt der Liebestester mit dem Geist von Grandpa das Lied Daisy, nachdem er von Jimbo, Dolph und Kearney zusammengetreten wurde.
- Folge 5.10 : Mr. Burns liegt in einem ähnlichen Raum auf dem Bett wie Bowman am Ende des Films.
- Folge 5.15: Itchy greift Scratchy mit einer der im Film ähnelnden Raumschiffkapsel an. Homer schwebt in einem Space Shuttle der NASA zur Musik An der schönen blauen Donau und isst schwerelos im Raum verteilte Kartoffelchips. Darüber hinaus gleicht er seine Rotationsgeschwindigkeit genau so wie das Raumschiff der Raumstation einem Chip an. Am Schluss wirft Bart einen Stift in die Luft, der sich in einen Satelliten verwandelt, genau so wie am Anfang des Filmes der Knochen, der sich in ein Raumschiff verwandelt. Dazu ist die Musik Also sprach Zarathustra zu hören. Der Satellit trifft auf das Starchild, einem Fötus im Weltraum mit Homers Gesicht.
- Folge 8.23: Homer sitzt auf dem Massage-Sessel „Spine Melter 2000“, der auf vollen Touren vibriert und sieht das, was Dave Bowman sieht, wenn er durch das Sternentor reist.
- Folge 10.13: In der Originalfassung dieser Folge spricht der Navigationscomputer des Lastwagens in einer ähnlichen Stimme und Aussprache wie HAL 9000 den Satz: „I’m afraid I can’t let you do this.“
- Folge 12.19: Marge entscheidet sich, das „Ultrahouse 3000“ zu kaufen, ein futuristisches Haus mit einem Computer (ähnlich HAL 9000). Besonders das Auge dieses Computers ähnelt stark dem des HAL 9000. Der Computer verliebt sich in Marge und versucht Homer aus dem Weg zu schaffen. Am Ende schaltet Homer den Computer in der selben Art und Weise wie David Bowman ab, indem er dem Computer einzelne quaderförmige Elemente entnimmt, woraufhin dieser langsamer wird und sich seine Stimme verzerrt.
- Futurama:
- Folge 2.10: Auf einem Trip zum Jupiter sieht man einen Monoliten mit der Aufschrift "Out of Order" im All schweben.
- Folge 2.22: Die Crew betritt das Internet, welches als wachsende weisse Leuchtkugel erscheint. Dazu ist der Anfang von Also sprach Zarathustra zu hören.
- Folge 3.12: Bender und Fry werden für unzurechnungsfähig erklärt und ins "HAL Institute for criminally insane robots" überwiesen.
- Folge 4.03: Bender verliebt sich in den Bordcomputer, der HAL 9000 ähnelt. Leela schaltet ihn auf ähnliche Weise ab, als er versucht die Mannschaft aus Liebeskummer zu töten.
- Folge 5.09: Fry wird von einer Weltraumbiene gestochen. Als Leela seinen Sarg im All öffnet, erlebt sie denselben Trip wie Bowman am Ende.
- South Park (Folge 413): Trapper Keeper wird in einer ähnlichen Sequenz wie HAL 9000 abgeschaltet.
- Werner – Beinhart!: In einer Realfilm-Parodie der Sequenz Der Morgen der Menschheit landet ein Bierkasten zwischen den Affen. Der „Mondschauer“ schnappt sich eine Flasche, öffnet sie, trinkt sie aus und schleudert sie gen Himmel – Schnitt auf eine Zeichentrickszene mit der fliegenden Flasche.
- In einer Special-Folge von Spongebob Schwammkopf (Folge 58, Staffel 3, SpongeBob in der Steinzeit bzw. SpongeBob BC) wird 2001 interpretiert: Die Folge spielt in der Vergangenheit – noch bevor die ersten Lebewesen das Land betraten. Die Charaktere Sponska, Pata und Tada (Spongebob, Patrick und Thaddäus in der Vergangenheit) entdecken das Feuer. Patrick lässt aus Versehen Nahrung ins Feuer fallen, Thaddäus hält einen Stock. Nun starrt Spongebob wechselhaft auf den Stock und in das Feuer und ihm kommt die Eingebung, jene zu kombinieren und das Feuer so zu nutzen – ähnlich den Eingebungen der Menschenaffen in 2001. Die folgenden Einstellungen sind ein immer schneller werdender Wechsel zwischen dem Stock, Spongebobs Gesicht und dem Feuer – ähnlich den Einstellungen im Film während Daves Reise durch den Monolithen – unterstützt durch die „Musik“, die der Monolith verursacht hat (eine kurze Einblendung eines Barber-Shop-Männer-Chors). In den folgenden Einstellungen, in denen Spongebob den Stock und das Feuer zu nutzen begreift, wird eine musikalische Interpretation von Also sprach Zarathustra abgespielt.
- In einer Folge der Vorschulserie Die Gnoufs wirft ein durchdrehender Roboter einen Knochen in die Luft, während auf seinem Bauch die Zahl 2001 aufleuchtet. Im Anschluss wird der Roboter durch den herunterfallenden Knochen zerstört.
Pop-Musik
- David Bowie verfasste unter dem Eindruck des Films einen seiner bekanntesten Songs: Space Oddity (1969). Er schaffte damit seinen Durchbruch.
- Die britische Musikgruppe Genesis zitiert in ihrem Video Land of Confusion (1986) die Schlussszene aus dem Aufbruch der Menschheit, in der ein Knochen in die Luft geworfen wird und in der folgenden Szene dann als Telefonhörer herunterfällt.
- Die britische Musikgruppe Jamiroquai lehnte den Titel ihres 2001 veröffentlichten fünften Albums A Funk Odyssey an den Film an.
- Das Lied High Energy Protons der britischen Goa-Band Juno Reactor enthält das Sample Everything is going extremly well.
- Die amerikanische New-Metalband Mudvayne widmete das Intro ihres Albums L. D. 50 dem Monolithen. Außerdem bekennen sich die Mitglieder der Band offen als Odyssee-im-Weltraum-Fans.
- Die Fantastischen Vier benutzten am Ende des Liedes Schizophren auf dem Album Die 4. Dimension ein Sample von HAL. Es lautet Ich merke dass du sehr aufgeregt bist. Du solltest dich eine Weile hinlegen, eine Beruhigungstablette nehmen und dir die Sache noch einmal überlegen. Ich möchte dir helfen.
- Die Death-Metal-Band HAL-9000 nutzt z.B. als Intro des Albums Wandering In The Infinite Black Garden eine Bearbeitung des Also sprach Zarathustra.
- Darkspace, eine schweizerische Black-Metal-Band, widmet sich thematisch dem kalten, schwarzen Weltraum und bedient sich diverser Sätze aus 2001. Darunter auch Ausschnitte aus dem Interview mit HAL-9000.
- Die britische Alternative-Rock-Band Amplifier nannte eine 2005 veröffentlichte EP The Astronaut Dismantles HAL.
- Die deutsche experimentelle Elektronik-Band Rechenzentrum samplete für das Stück IBM auf den Album The John Peel Session den Gesang aus der Abschaltszene.
- Ein Electronik-Projekt aus Deutschland nennt sich HAL 9000 [2].
- Arjen Anthony Lucassen hat für sein Progressive Metal-Projekt Star One auf dem Album Space Metal in dem Song Starchild den Film thematisiert.
Computerspiele
- Elite: In der Weltraumhandelssimulation erklingt nach dem Einschalten des Landecomputers zum Andocken an einer rotierenden Coriolis-Raumstation ebenfalls der Walzer „An der schönen blauen Donau“.
- Super Mario Bros. Super Show: Die Mario Bros. kaufen sich einen Pizzaback-Computer mit dem Namen HAL 9001. Der Computer hat das selbe „Auge“ wie HAL 9000.
- Im Videospiel Metal Gear Solid heißen zwei der Hauptfiguren Dave und Hal, eine Anspielung auf Dave Bowman und HAL 9000.
- In Duke Nukem 3D muss man im Level „Darkside“ einen Monolithen sprengen, dazu erklingt die Musik des Films.
- Im Intro von Startopia wirft ein Affe einen angebissenen Donut, den er durch einen Monolithen erhalten hat, in die Luft worauf eine Überblendung zu einer im Bau befindlichen Raumstation stattfindet.
- Im achten Teil von Final Fantasy fliegt man als Spieler zu einer den Mond umkreisenden Raumstation. Die Anflugsszene ist visuell stark an den Film angelehnt und wird von derselben Musik (An der schönen blauen Donau) begleitet. Auch die Szene, in der die Hauptfigur Bowman ihren frei im Weltraum schwebenden Kollegen Poole einsammelt, wird im Spiel zitiert; ebenso das geräuschvolle Atmen in den Raumanzügen.
- Im dritten Teil der Space Quest-Saga läuft Roger Wilco über eine Schrotthalde, auf der sich ein defektes, kugelförmiges Shuttle der Discovery befindet.
- In Zak McKracken steht auf dem Mars ein Monolith, der als Fahrkartenautomat dient.
Computerprogramme
- Das CPAN publiziert eine Sammlung von 224 sogenannten „JAPHs“ (das sind besonders phantasievoll gestaltete oder absichtlich kryptische Computerprogramme in der Programmiersprache Perl, die lediglich den Text „Just Another Perl Hacker“ ausgeben). Das erste Programm in dieser Sammlung versteht sich als „a tribute to one of the greatest films of all time“, wie einer Kommentarzeile entnommen werden kann. Durch seine Formatierung ähnelt der Quelltext dem Monolithen aus dem Film, und eine der Programmzeilen zeigt deutlich erkennbar die Discovery (links: das Triebwerk, rechts: die kugelförmige Kanzel mit dem Fensterschlitz):
[::]>>=<>=<>=<>=(-)
Es werden Variablen mit Namen wiemonolith
,HAL
undstarChild
verwendet, und mit etwas gutem Willen liest sich der Programmcode wie eine Zusammenfassung der Geschichte, die der Film erzählt.
Siehe auch
- Die Schachpartie zwischen Dr. Frank Poole und HAL 9000, alias Roesch – Schlage, Hamburg 1910
- Science Fiction
Literatur
- Arthur C. Clarke: 2001: Odyssee im Weltraum. Der Roman zum Film (OT: 2001: A Space Odyssey). (Mit einem Vorwort von Stephen Baxter und der dem Roman zugrundeliegenden Kurzgeschichte Der Wächter.) Heyne, München 2001, ISBN 3-453-19438-1
- Jerome Agel: The Making of Kubrick’s 2001. 1970, ISBN 0451071395 (vergriffen)
- Stephan Walter: 2001: Mythos und Science im Cinema. 2002, ISBN 3831139547
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- The Underview – Sehr viele Informationen und Bilder rund um 2001: Odyssee im Weltraum
- Analyse von Gottlieb Florschütz
- Kritik bei www.filmzentrale.com
- OFdb-Eintrag für 2001: Odyssee im Weltraum
- 2001: A Space Odyssey Internet Resource Archive
- Epilog.de – Interessante Details zur Produktion des Films
- Offizielle deutsche Website zur Wiederaufführung 2001
- Filmstarts.de – Tiefgehende Kritik mit gesamtem Handlungsablauf
- Filmspiegel.de – Kritik
- „2001: Der Stand der Dinge. Die Welten von Kubricks 2001 – damals und heute“ von Andreas Maas.
- Interpretation des Films als Flash-Animation
- Filmmusikwelt.de – Besprechung der von Stanley Kubrick ursprünglich beauftragen Musik von Alex North
- www.welt.de – Ligeti im Streit mit Kubrick
- www.astronautix.com - Mark Wade vergleicht die Filmtricks von "2001" mit Pavel Klushantsevs Werk "Reise zu den Sternen"
- Video von einem Kubrick-Interview anlässlich der 2001-Premiere (englisch)