Hatsukaze
Darstellung der Hatsukaze.
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Die Hatsukaze (japanisch 初風 ‚Erster Wind‘) war das 7. Schiff, das für die 19 Schiffe umfassende Kagerō Zerstörerklasse für die Kaiserlich Japanische Marine in den späten 1930er Jahren unter dem 3. Marinerüstungs-Ergänzungsprogramm (Japan, 1937) ((マル3計画, 第三次海軍軍備補充計画, Maru 3 Keikaku, Dai-San-Ji Kaigun Gunbi Hojū Keikaku)) in Auftrag gegeben wurde. Sie nahm an Operationen während der japanischen Invasionen im Südpazifik teil, eskortierte einen Konvoi, der Truppen für die Invasion Midways transportierte und wurde schließlich in den Kämpfen bei den Salomonen eingesetzt, wo sie im November 1943 während der Seeschlacht bei der Kaiserin-Augusta-Bucht versenkt wurde, nachdem sie durch eine Kollision mit dem Schweren Kreuzer Myōkō beschädigt worden war.
Hintergrund
Die Zerstörer der Kagero Klasse waren äußerlich fast mit ihren Vorgängern der Asashio-Klasse identisch, allerdings mit Verbesserungen, um die Stabilität der Schiffe zu verbessern und den Vorteil der japanischen Führung in der Torpedotechnologie auszunutzen. Sie waren dafür entworfen worden, die japanische Hauptflotte zu begleiten und gemäß der japanischen Marinestrategie zu unterstützen.[1] Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung gehörten sie zu den stärksten Zerstörern der Welt. Die Schiffe der Kagero Klasse wurden häufig eingesetzt und nur ein Schiff der Klasse überstand den Pazifikkrieg.[2] Die Hatsukaze wurde vom Kawasaki Schiffbaukonzern in Kōbe gebaut. Am 3. Dezember 1937 wurde sie aufgelegt, am 24. Januar 1939 lief sie vom Stapel und am 15. Februar 1940 wurde sie in Dienst gestellt.[3]
Einsatzgeschichte
Invasionen in Südostasien
Zur Zeit des Angriffs auf Pearl Harbor gehörte die Hatsukaze zur Zerstörerdivision 16, die Teil des 2. Zerstörergeschwaders war, welches wiederum zur 2. Japanischen Flotte gehörte. Sie wurde von Palau aus als Teil der Eskorte für den Flugzeugträger Ryūjō und den Minenleger Yaeyama während der Schlacht um die Philippinen eingesetzt.[4]
Im Frühjahr 1942 nahm die Hatsukaze an der japanischen Invasion Südostasiens teil. Sie eskortierte Invasionsstreitkräfte nach Menado, Kendari und Ambon im Januar und im Februar geleitete sie Streitkräfte für die Invasionen von Makassar, Timor und dem östlichen Java.[4] Am 27. und 28. Februar nahm die Hatsukaze mit dem 2. Zerstörergeschwader an der Schlacht in der Javasee mit einem Torpedoangriff auf die alliierten Seestreitkräfte teil. Im März war das 2. Zerstörergeschwader bei der U-Bootabwehr eingesetzt und begleitete am Ende des Monats die Invasionsstreitkräfte zur Eroberung der Weihnachtsinsel, bevor sie nach Makassar zurückkehrte. Ende April fuhr die Hatsukaze zur Marinewerft Kure wo sie bis zum 3. Mai gewartet wurde.[4]
Am 21. Mai 1942 fuhr das 2. Zerstörergeschwader mit der Hatsukaze von Kure nach Saipan und geleitete einen Truppenkonvoi in Richtung der Midwayinseln. Wegen des Ausgangs der Schlacht um Midway mit dem Verlust von 4 Flottenträgern wurde die Invasion abgesagt und der Konvoi kehrte um, ohne in Kämpfe verwickelt gewesen zu sein. Die 16. Zerstörerdivision wurde nach Kure zurückbefohlen.[4]
Kämpfe um die Salomonen
Am 14. Juli 1942 wurde die 16. Zerstörerdivision mit der Hatsukaze dem 10. Zerstörergeschwader in der 3. Flotte zugeteilt. Am 16. August 1942 lief das 10. Zerstörergeschwader aus Kure aus und begleitete die 3. Flotte nach Truk. Am 24. August 1942 war das 10. Zerstörergeschwader der Geleitschutz für Admiral Nagumos Trägerflotte in der Schlacht bei den Ost-Salomonen. Im September und Oktober 1942 eskortierte das Geschwader Patrouillen nördlich der Salomonen. Am 26. Oktober war es wieder der Geleit für Admiral Nagumos Träger während der Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln und das Geschwader begleitete dann am 28. Oktober die beschädigten Träger Shōkaku und Zuihō nach Truk. Am 4. November wurde dann der Träger Zuikaku von Truk nach Kure eskortiert. Dann war das Geschwader mit Training in der Seto-Inlandsee befasst, bis es die Zuikaku im Januar 1943 zu den Shortland-Inseln begleitete.[4]
Am 10. Januar 1943 deckte die Hatsukaze einen Versorgungstransport zu der umkämpften Insel Guadalcanal, einen der sogenannten Tokyo-Express-Fahrten. Dabei wurde sie während der Versenkung von zwei amerikanischen PT-Schnellbooten, der PT-43 und PT-112 von einem Torpedo (höchstwahrscheinlich von der PT112) an Steuerbord getroffen. Als sie zur einer Notreparatur nach Truk fuhr, war ihre Höchstgeschwindigkeit 18 Knoten. Im April fuhr sie nach Kure um gründlich repariert zu werden. Im September eskortierte die Hatsukaze mit dem 10. Zerstörergeschwader das Schlachtschiff Yamato von Kure nach Truk. Ende September und Ende Oktober geleitete das 10. Zerstörergeschwader die Vereinigte Japanische Flotte von Truk nach Eniwetok und zurück, als Antwort auf amerikanische Luftschläge von Trägern im Zentralpazifik. Zwischen den Missionen unterstützte die Hatsukaze den Tanker Hazakaya, der von einem amerikanischen U-Boot torpediert worden war.[4]
Untergang
Am 2. November 1943 kollidierte die Hatsukaze während der Seeschlacht bei der Kaiserin-Augusta-Bucht mit dem japanischen Kreuzer Myōkō. Die Kollision riss der Hatsukaze den Bug ab und sie blieb manövrierunfähig liegen. Die Hatsukaze und der leichte japanische Kreuzer Sendai wurden von amerikanischen Zerstörern durch Artilleriefeuer versenkt. Von der Besatzung wurden 164 Mann getötet, darunter der Kommandant, Korvettenkapitän Ashida Buichi.[5] Am 5. Januar 1944 wurde die Hatsukaze von der Schiffsliste gestrichen.
Literatur
- Brown David: Warship Losses of World War Two. Naval Institute Press, 1990, ISBN 1-55750-914-X.
- D'Albas Andrieu: Death of a Navy: Japanese Naval Action in World War II. Devin-Adair Pub, 1965, ISBN 0-8159-5302-X.
- Evans David: Kaigun: Strategy, Tactics, and Technology in the Imperial Japanese Navy, 1887-1941. US Naval Institute Press, 1979, ISBN 0-87021-192-7.
- Roger Chesneau: Conway's All the World's Fighting Ships 1922-1946. Conway Maritime Press, Greenwich 1980, ISBN 0-85177-146-7.
- Howarth Stephen: The Fighting Ships of the Rising Sun: The Drama of the Imperial Japanese Navy, 1895–1945. Atheneum, 1983, ISBN 0-689-11402-8.
- Jentschura Hans Georg: Warships of the Imperial Japanese Navy, 1869–1945. US Naval Institute Press, 1976, ISBN 0-87021-893-X.
- Watts A.J.: Japanese warships of World War II. Ian Allan, 1966, ISBN 0-7110-0215-0.
- Whitley M. J.: Destroyers of World War 2. Cassell Publishing, 1988, ISBN 1-85409-521-8.
- Brown David: Warship Losses of World War Two. Naval Institute Press, 1990, ISBN 1-55750-914-X.
Weblinks
- CombinedFleet.com: Kagero-class destroyers.
- CombinedFleet.com: Tabular Record of Movement of Hatsukaze.
- Globalsecurity.org: IJN Kagero class destroyers.
