Zum Inhalt springen

Templerorden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. August 2003 um 18:03 Uhr durch Johannes von Salem und Seborga (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Im September des Jahres 1118 wurden 9 Adelige von Abt Eduard, dem regierenden Fürsten von Seborga einem kleinen (14 km²) Fürstentum in der Nähe von San Remo an der Ligurischen Küste zu Rittern St. Bernhards geschlagen (benannt nach Bernhard von Clairvaux).

Hugo von Payens wurde zum ersten Großmeister dieses ersten geistigen Ritterordens (Verbindung von Mönchstum und Rittertum), der vorerst unter dem Namen Arme Miliz Christi bzw. Paupere Militie Christi bekannt wurde. Ihre (vordergründige) Aufgabe war die Sicherung der Pilgerwege nach Jerusalem. Nach der Ankunft dort bekamen sie von König Balduin II. die ehemaligen Stallungen Salomons im Jerusalemer Tempel als Behausung zugewiesen. Seit damals tragen sie den Namen Templer, Tempelritter, Tempelherren bzw. Templer Orden.

1127 bekommt der Orden die Päpstliche Approbation. Am 1. Adventsonntag 1127 ernennt Bernhard von Clairvaux Hugo von Payens im Beisein des Volkes und von 23 Rittern zum ersten Großmeister des Templer Ordens. Fürst und Abt Eduard gibt ihm die Weihe mit dem Schwert.

Am 13. Januar 1128 wird beim Konzil von Troyes die Unabhängigkeit des Templer Ordens anerkannt. Damit ist der Grundstein für den Erfolg der Templer gelegt.

Am 29. März 1139 wird die Organisation der Templer durch die Bulle "Omne datum optimum" durch Papst Innozent II. bestätigt und der Orden direkt dem Papst unterstellt. Dadurch war er für weltliche Herrscher nahezu unantastbar. So war er nicht nur von der Steuer befreit sondern durfte selbst Steuern erheben. Außerdem durfte er Geld gegen Zinsen verleihen, was normalen Christen verboten war. Die Templer begannen sich langsam immer mehr auf dieses Geschäft zu konzentrieren, was ihnen letztlich auch zum Verhängnis wurde.

Die Templer beschäftigten sich aber nicht nur mit dem Kriegshandwerk und Geldgeschäften, sie stellten damals die geistige Elite des Abendlandes dar und gründeten die erste gesamteuropäische Organisation. 15.000 Tempelritter verwalteten ca. 9.000 Besitzungen über ganz Europa verstreut, zu den bekanntesten zählen der Tempelhof in Berlin (jetzt Flughafen) und die beiden "Hauptquartiere" in Paris und London die jeweils "Temple" heißen.

Daneben beschäftigten sie sich mit für damalige Zeiten modernsten Formen der Wirtschaft (bargeldloser Zahlungsverkehr), mit Architektur (Bau der gotischen Kathedralen), mit Medizin (Verwendung von Antibiotika) und mit von katholischen Dogmen unabhängigen Wissenschaften.

Da König Philipp von Frankreich hoch verschuldet war, u.a. auch bei den Templern, wollte er an die Ordensreichtümer kommen und klagte den Orden der Ketzerei und Homosexualität an.

Am 13. Oktober 1307 wurden alle Templer in Frankreich verhaftet. Einigen jedoch gelang die Flucht und sie gingen in den Untergrund.

Am 22. März 1312 hebt Papst Clemens V. auf dem Konzil von Vienne unter dem Druck von König Philipp IV. (Philipp der Schöne) von Frankreich den Orden auf.

Am 18. März 1314 werden der letzte Großmeister des Templerordens Jacques de Molay zusammen mit Geoffroy de Charnay in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Seither lebt der Orden im Verborgenen, er trat mehrmals unter verschiedenen Namen in der Öffentlichkeit auf, und hat weiterhin einen bestimmenden Einfluss auf die abendländische Kultur.

Unter anderem 1319 gründen Alfonso von Portugal und der Templermeister Joao Lorenzo den Orden der Christusritter in Portugal, das sich nicht am Kreuzzug gegen die Tempelherren beteiligt hatte, weil dieser gegen seine Interessen war. Um die Templer so de facto weiterleben zu lassen, waren einige Kunstgriffe nötig.

Für Portugal lohnte sich das Asyl des Templerordens jedenfalls: Der Christusorden wurde staatstragend und steuerte viele Innovationen und Entdeckungen zur Seefahrt bei, bis er 1789 aufgelöst wurde. Bekannte Mitglieder sind unter anderem Heinrich der Seefahrer, Bartolomeu Dias, Vasco da Gama oder Pedro Cabral.

Zeichen des Ordens ist das rote Tatzenkreuz auf weißem Grund, die schwarz/weiße Templerfahne und das Siegel mit zwei Reitern auf einem Pferd.

Templerisches Gedankengut lebt unter anderen in folgenden Organisationen weiter: Rosenkreuzer, Alchimisten und Freimaurer (gemeint ist hier die ursprüngliche geistige Strömung und nicht die später verpolitisierte).

Templerwappen: Templerwappen mit Tatzenkreuz Templerfahne Templerfahne mit Tatzenkreuz Templersiegel Templersiegel Ritterschlag oder Schwertleite bei den Tempelrittern Templerfahne mit Tatzenkreuz