Benutzer:Googolplexian1221/Ramanujan tau Funktion
In der Mathematik ist Ramanujansche tau-Funktion oder auch Ramanujansche -Funktion die Bezeichnung für eine bestimmte Folge ganzer Zahlen. Das -te Folgeglied wird allgemein mit beschrieben. Die Folge beginnt mit
und setzt sich bis ins unendliche fort. Benannt ist sie nach dem indischen Mathematiker Srinivasa Ramanujan, der bei seinen Überlegungen zur Zahlentheorie auf sie stieß und einige bedeutende Vermutungen über ihr Verhalten formulierte. Sie gehört zu den bedeutendsten und am intensivsten untersuchten Zahlenfolgen der Neuzeit.
Definiert werde kann die tau-Funktion als Koeffizienten des folgenden unendlichen Produktes:
Um dieses Bildungsgesetz, also die Art und Weise, wie zum Beispiel aus der Eingabe der Wert entsteht, zu erfassen, sind also lediglich Kenntnisse der vier Grundrechenarten und des Distributivgesetzes („Ausmultiplizieren von Klammern“) erforderlich. Dennoch gilt die tau-Funktion trotz eines stark entwickelten mathematischen Untersuchungsapparates bis heute in einigen Bereichen als noch nicht verstanden, da ihr Berechnungsschema nur sehr wenig Auskunft über die allgemeine Natur ihrer Werte preisgibt, besonders dann, wenn die Eingabewerte sehr groß gewählt werden. In etwa ist unbekannt, ob es eine natürliche Zahl gibt, sodass gilt.
Bereits Ramanujan vermutete, dass die tau-Funktion eine multiplikative Funktion ist, also für teilerfremde und das Gesetz erfüllt. Zum Beispiel gilt
Diese, besonders für die Zahlentheorie, bedeutende Eigenschaft, liegt bezüglich der Definition als Koeffizienten von keinesfalls auf der Hand. Dass sich die allgemeine Multiplikativität tatsächlich aus einer strengen „Hintergrundstruktur“ ergibt, konnte bereits 1917 durch Louis Mordell bewiesen werden. Eine weitere Vermutung Ramanujan's bezog sich auf das Wachstumsverhalten von . Ramanujan behauptete, dass mit stets die Ungleichung erfüllt sei, wobei die Anzahl der Teiler von bezeichnet. Diese Ramanujan-Vermutung widersetzte sich über lange Zeit hartnäckig alles Beweisversuchen, und konnte erst 1974 von Pierre Deligne im Rahmen seines Beweises der Weil-Vermutungen erbracht werden. Sein extrem anspruchsvoller Beweis nutzte dabei jüngst entwickelte Techniken aus der Grothendieck-Schule der algebraischen Geometrie, und zählt zu den großen mathematischen Fortschritten des 20. Jahrhunderts.
Ihre große Bedeutung erhält die Ramanujansche tau-Funktion dadurch, dass sie zu einem aus Sicht der Mathematik „einzigartigen Objekt“ korrespondiert. Es handelt sich dabei wieder um eine Funktion, die jedoch diesmal keine Zahlenfolge ist, sondern für alle komplexen Zahlen mit reellen und definiert ist. Diese Funktion trägt den Namen Diskriminante und wird verkürzend mit bezeichnet. In ihrem Definitionsbereich, der oberen Halbebene, ist die Diskriminante 1-periodisch, genügt also dem Gesetz , und komplex differenzierbar, also holomorph. Als solche kann sie in eine Fourier-Reihe entwickelt werden, ist also gewissermaßen bloß aus Werten von Sinus und Kosinus bzw. der komplexen Exponentialfunktion zusammengesetzt. Die tau-Funktion definieren nun die Diskriminante als deren Fourier-Koeffizienten:
Grundlagen
Definition und Berechnungsformel
Definiert wird die Ramanujansche tau-Funktion als Koeffizienten der Produkt-Entwicklung
Daraus ergibt sich direkt eine Möglichkeit zur Berechnung expliziter Werte. Es sind hierfür lediglich Kenntnisse über die vier Grundrechenarten und das Ausmultiplizieren von Termen in Klammern erforderlich. Betrachtet wird also das formale, nicht endende, Produkt
so ergibt sich der Wert als Zahl vor der Potenz , wenn man den ganzen Ausdruck ausmultipliziert. Man spricht dann auch davon, dass die Werte die Koeffizienten des oberen formalen Produktes bilden. Es ist für die Berechnung etwa des Wertes zweckmäßig, das Produkt ab dem Faktor abzubrechen, da der allgemeine Faktor nur noch Potenzen mit Exponenten mindestens verändern kann. Ähnliches gilt auch für die Zwischenterme, so sind in
nur die Terme bis wichtig, da ab nur noch höhere Exponenten als betroffen sind. Multipliziert man nach diesem Schema nun
aus, lässt sich direkt ablesen. Allgemein erhält man damit
Wertetabelle
Multiplikativität
Es liegt allgemein durch das Bildungsgesetz der Funktion in keiner Weise auf der Hand, dass die tau-Funktion diese Eigenschaft haben sollte. So führt etwa die Abänderung der Exponenten in den Faktoren zu etwa oder nicht zu dem gleichen Effekt.
Die Diskriminante
In ihrem Definitionsbereich, der oberen Halbebene, ist die Diskriminante 1-periodisch, genügt also dem Gesetz , und komplex differenzierbar, also holomorph. Neben ihrer Periodizität erfüllt die Diskriminante aber noch der Transformationsformel
Zusammen mit der Eigenschaft ist die Diskriminante damit im Wesentlichen eindeutig bestimmt, und jede weitere Funktion auf der oberen Halbebene, die sie mit ihr teilt, erfüllt mit einer Konstanten .