Zum Inhalt springen

Johann Boldewan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Oktober 2006 um 07:53 Uhr durch Torsten Schleese (Diskussion | Beiträge) (e). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Johann(es) Boldewan, (* um 1485 in Greifenberg,† um 1529 in Hamburg) war ein deutscher evangelischer Theologe der Reformationszeit

Leben

Über Boldewan liegen sehr geringe Lebensdaten vor. Aufgrund seines Immatrikulationseintrages 1503 an der Universität Greifswald kennt man seinen Herkunftsort. Nach seinem Studium begab er sich offenbar nach Belbruck und gehörte dort den Prämonsteratenorden an. In diesem Orden wurde er 1511-1512 "praepositus monialium" in Stolp, kehrt dann nach Belbruck zurück und wird am 15. März 1514 als Pleban von Treptow an der Rega genannt. Ein Jahr später ist er Prior und war mit Leitungsaufgaben betraut. In dieser Funktion erscheint er als Abt der Klosters Pudagla von 1515-1517. Am 28. April 1517 wird er erstmalig als Abt des Klosters Belbruck genannt und leistete am 28. Juni des selben Jahres dem Bischof von Cammin Martin I. Karith traditionell den Oboedienzeid.

Im Zuge der Einflüsse der Reformation schloss sich Boldewan jener in Pommern aufkeimenden Bewegung an. Aufgrund der gegen die Reformation eigeleitetenden Gegenmaßnahmen wurde er 1522, nach dem Weggang Johannes Bugenhagens, aufgrund der Beschlüsse des Wormser Edikts, wegen "lutherischer Ketzerei" von seiner Funktion entbunden. Daraufhin begab er sich nach Wittenberg, von wo er aus auf eine Pfarrstelle in Belzig vermittelt wurde. Als Bugenhagen seine kirchenordnende Tätigkeit in Hamburg durchführte, regte er an das Boldewan an die Petrikirche in Hamburg vermittelt wurde und seine Bestrebungen zu Hamburger Kirchenordnung unterstützen sollte. Nach dem Weggang Bugenhagens soll er kurz darauf, dort verstorben sein.

Literatur

  • Hans Günter Leder: Johannes Bugenhagen Pomeranus- Vom Reformer zum Reformator. Studien zur Biographie (= Greifswalder theologische Forschungen 4), hg. Volker Gummelt 2002. ISBN 3-631-39080-7