Juliane von Nassau-Dillenburg
Juliane von Nassau-Dillenburg (* 1587; † 1643) war das fünfte Kind und die zweite Tochter von Graf Johann von Nassau-Dillenburg (1561-1623), der 1606 nach der Erbteilung seines Vaters als Johann I. Graf zu Nassau-Siegen wurde, und seiner Frau Magdalena Gräfin von Waldeck (1558-1599).
Juliane wurde am 22. Mai 1603 die zweite Gemahlin von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632) und gebar bis 1628 sieben Söhne und sieben Töchter. Um deren standesgemäße Versorgung sicherzustellen, erreichte sie bei Moritz, daß ihren Nachkommen ein Viertel der Landgrafschaft Hessens – die sogenannte Rotenburger Quart -- übertragen bekämen, wobei diese Gebiete allerdings weiterhin unter Kasseler Oberhoheit bleiben sollten. So entstanden mit den beiden Söhnen Julianes Hermann von Hessen-Rotenburg und Friedrich von Hessen-Eschwege zunächst die landgräflichen Nebenlinien "Hessen-Rotenburg" und "Hessen-Eschwege" und dann 1649 mit ihrem Sohn Ernst von Hessen-Rheinfels die Linie "Hessen-Rheinfels (jüngere Linie)". Obwohl Ernst nach dem Tod seiner kinderlosen Brüder schon 1655 bzw. 1658 sowohl Eschwege als auch Rotenburg erbte und damit all drei Teile der Rotenburger Quart in einer Hand vereinigte, entstanden auf Grund von Erbfällen, Zusammenlegungen und Teilungen im Laufe der nachfolgen 250 Jahre dennoch wiederum mehrfach neue bzw. neu-benannte Nebenlinien von teil-unabhängigen Landgrafschaften wie "Hessen-Rheinfels-Rotenburg", "Hessen-Eschwege-Wanfried" und "Hessen-Rotenburg-Eschwege".
Landgraf Moritz dankte 1627 ab und sein Sohn aus erster Ehe Wilhelm V. übernahm die Regierung in Hessen-Kassel. Juliane bezog 1629 mit ihren übrigen Kindern das Schloss Rotenburg in Rotenburg an der Fulda. Dort starb sie 1643.