Flughafen Erfurt-Weimar
| Flughafen Erfurt | |
|---|---|
| Kenndaten | |
| ICAO-Code | EDDE |
| IATA-Code | ERF |
| Koordinaten | |
| Höhe über MSL | 316 m (1.037 ft) |
| Verkehrsanbindung | |
| Entfernung vom Stadtzentrum | ca. 5 km westlich von Erfurt |
| Straße | B 7 bzw. A 71 ( |
| Nahverkehr | Stadtbahnlinie 4 zum Hbf |
| Basisdaten | |
| Eröffnung | 1935 |
| Betreiber | Flughafen Erfurt GmbH |
| Passagiere | 438.912 (2005) |
| Luftfracht | 4.855 t (2005) |
| Kapazität (PAX pro Jahr) |
800.000 |
| Beschäftigte | 150 |
| Start- und Landebahn | |
| 10/28 | 2600 m |
Der Flughafen Erfurt liegt westlich des Stadtzentrums im Ortsteil Bindersleben. Die Startbahnlänge beträgt etwa 2600 m. Der Flughafen ist als Verkehrsflughafen genehmigt und ist allwettertauglich.
Fluggesellschaften und Ziele
Linienflug
- Luftfahrtgesellschaft Walter (Düsseldorf, Hamburg, Köln, je zwei Flüge, Montag-Freitag)
- Lufthansa durchgeführt von Cirrus Airlines (München, je drei Flüge, Montag-Freitag)
Charterflug
Den größten Anteil am Passagieraufkommen hat jedoch der Charterverkehr, vorrangig in die Urlaubsregionen rund um das Mittelmeer, so etwa Air Berlin nach Djerba, Mallorca und auf die Kanaren.
Luftfracht
Luftfracht schlagen die beiden Logistik-Unternehmen TNT Express sowie Schenker auf dem Flughafen um.
Anfahrt
Mit dem Auto erreicht man den Flughafen über die Autobahn A71 sowie die Bundesstraße B7. Mit dem öffentlichen Personennahverkehr ist der Flughafen über die Straßenbahnline 4 mit dem Erfurter Hauptbahnhof verbunden.
Geschichte
1935 wurde der Fliegerhorst Erfurt-Bindersleben eröffnet, welcher nach dem Zweiten Weltkrieg sowjetischer Militärflugplatz wurde. 1956 erfolgte zur Nutzung für den zivilen Luftverkehr die Übernahme des Flughafens durch die 1955 in der DDR gegründete Deutsche Lufthansa, die 1963 in der Interflug aufging. Regelmäßige Linienflüge gab es zunächst nach Berlin-Schönefeld, Dresden, Heringsdorf und Barth. Diese wurden jedoch schrittweise und 1982 nach einer Ölkrise in der DDR wieder eingestellt. So fanden nur noch wenige Passagierflüge mit mit nur noch etwa 10.000 Passagieren jährlich statt. Erst nach der deutschen Wiedervereinigung wurde am 3. Oktober 1990 der Linienverkehr, zunächst nach Berlin-Tempelhof und Frankfurt am Main wiederaufgenommen.
In den darauf folgenden Jahren erhielt der Flughafen ein neues Abfertigungsgebäude (Terminal B), einen neuen Kontrollturm und neue Flugsicherungstechnik. Diese Arbeiten sind im wesentlichen im Jahr 1996 beendet worden.
Seit der politischen Wende wurden bis 2004 rund 220 Millionen Euro öffentliche Gelder in den Erfurter Flughafen investiert. Im Jahr 2004 sind 546.975 Passagiere auf dem Flughafen gelandet und gestartet, im Jahr 2003 waren es rund 506.000. Die Steigerung war der täglichen Ryanair-Verbindung nach London-Stansted zu verdanken, die allein für rund 70.000 Passagiere sorgte. Die Verbindung wurde allerdings im Januar 2005 wieder eingestellt.
Seit der Inbetriebnahme des ersten Teilstücks der A 71 von der Autobahn A 4 hat der Flughafen zumindest von Süden her fast direkten Autobahnanschluss. Die Verbindung nach Norden in Richtung Sömmerda soll bis 2007 fertiggestellt sein.
Ab dem 21. Juni 2005 ist der Flughafen durch die Fertigstellung einer neuen Trasse der Stadtbahn Erfurt schneller und komfortabler mit öffentlichen Verkehrsmitteln von der Innenstadt aus erreichbar geworden.
Der bisherige Geschäftsführer des Flughafens, Gerd Ballentin, wurde am 13. Januar 2006 vorübergehend festgenommen, nachdem er bereits Anfang Januar 2006 zurückgetreten war. Es besteht der Verdacht, dass er über Jahre Passagierzahlen gefälscht hat und damit dem Flughafen unrechtmäßig zu etwa neun Millionen Euro Fördermitteln verholfen hat.
Pläne, den Flughafen in Flughafen Erfurt-Weimar umzubenennen, wurden nicht verwirklicht.
Sonstiges
Meist erfolgen die Starts auf der in Ost-West-Richtung verlaufenden Bahn in Richtung Westen (Gotha) und die Landungen aus Richtung Osten. Dies sorgt zum einen für einen guten Ausblick über das Erfurter Stadtzentrum während des Landeanfluges, zum anderen aber auch für erhebliche Lärmbelästigung für die Menschen im Stadtzentrum.
An den Flughafen anschließend wurde ein Gewerbegebiet mit dem Namen Büropark Airfurt angelegt.
Flughafen-Gesellschafter
Der Flughafen wird von der Flughafen Erfurt GmbH betrieben, die zu 95 % dem Freistaat Thüringen und zu 5 % der Stadt Erfurt gehört.
