Żórawina
Vorlage:Infobox (Polen)Żórawina (deutsch Rothsürben) ist ein Ort mit 1.900 Einwohnern in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Der Ort ist Sitz einer Gemeinde, in der 7.882 Menschen (2005) leben. Żórawina liegt 14,5 km südlich vom Breslauer Stadtzentrum und gehört dem Powiat Wrocławski an. Durch Żórawina führt die Eisenbahnstrecke von Breslau nach Strzelin, die polnische Autobahn A4 verläuft einem Kilometer nordöstlich des Ortes.
Geschichte
Im Jahre 1937 erfolgte eine Umbenennung in Rothbach.
Sendeanlage
Rothsürben wurde 1932 Standort des Reichssenders Breslau mit einer Sendeleistung von 60 kW (später 100 kW) im Mittelwellenbereich. Als Antennenturm wurde, wie bei den meisten deutschen Sendestellen seinerzeit, ein freistehender Holzturm verwendet, in dem der Antennendraht aufgehängt war. Beim Sender Rothsürben war der Turm 140 Meter hoch. Er trug auf seiner Spitze einen achteckigen Bronzering mit 10,6 Meter Durchmesser zur elektrischen Verlängerung. 1940 wurde eine zweite Sendeantenne in Form einer Dreiecks-Flächenantenne, welche an drei 49,9 Meter hoch Stahlrohrmasten aufgehängt war, errichtet. Sowohl der Holzturm als auch die Dreiecksflächenantenne wurden bis zur Betriebseinstellung wegen der vorrückenden sowjetischen Truppen am 7. Februar 1945 verwendet. Nach 1945 wurde auf dem Areal, welches bei 17°01' östlicher Länge und 50°59' nördlicher Breite liegt, wieder eine Sendeanlage errichtet, allerdings in Form eines abgespannten 140 Meter hohen Sendemasten für Mittelwelle. Dieser Mast trägt heute zahlreiche Antennen für Funkdienste im UKW-Bereich. Daneben existiert noch ein zweiter 260 Meter hoher Sendemast. (Quelle: Archiv für das Post- und Fernmeldewesen", Nr. 5/6, 1973)
Gemeindegliederung
Zur Landgemeinde Żórawina gehören u.a. die Ortschaften Jaksonów (Jackschönau), Pasterzyce (Pasterwitz), Przecławice (Prisselwitz) und Szukalice (Tschauchelwitz), früher eine wichtige Zuckerfabrik (In Klammern die deutschen Ortsnamen vor 1937).
Sehenswürdigkeiten
Die alte Kirche stammt aus dem Jahre 1278. Zur Reformationszeit erfolgte von 1597 - 1604 ein Umbau im Stil der Spätrenaissance. Aber bereits 1653 wurde die Kirche wieder den Katholiken übertragen. Die recht kleine Dorfkirche ist überaus reich verziert mit Epitaphien und Wandmalereien der Renaissance; außerdem findet sich im Inneren eine drei Seiten umfassende Orgel-Empore, deren Brüstung mit 17 Gemälden der Lebensgeschichte Jesu geschmückt ist, und eine Loge des protestantischen Stifters. Das Äußere wird von zahlreichen Anbauten an das Kirchenschiff dominiert. Künstler am Hofe Kaiser Rudolfs II. in Prag haben bedeutende Kunstwerke für diese Kirche geschaffen, unter anderem eine lebensgroße bronzene Christus-Statue des niederländischen Hofbildhauers Adriaen de Vries aus dem Jahre 1603 (heute allerdings im Nationalmuseum Warschau) und eine Kopie des Gemäldes Die Taufe Christi des Hofmalers Bartholomäus Spranger aus dem Jahre 1604, da das Original im Nationalmuseum Breslau hängt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Erhardt von Röder, preußischer General
Literatur zum Sender Rothsürben
- Walther Drechsel: Turmbauwerke. Bauverlag GmbH, Wiesbaden (Deutschland), 1966; S. 224-226.