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E-Assessment

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E-Assessment ist die allgemeine Bezeichnung für den Vorgang des Prüfens mit Hilfe der Informationstechnologie, sprich “e”lektronischen Medien wie dem Computer. Sowohl die Durchführung als auch die Rückmeldungen verlaufen typischerweise online. Übersetzt ins Deutsche bedeutet „Assessment“ Festsetzung, Beurteilung, Einschätzung (Langenscheidt, 2004). Eingesetzt wird es insbesondere bei der Bewerberauswahl sowie im Bildungswesen.

E-Assessment in der Eignungsdiagnostik und Bewerberauswahl

In der Eignungsdiagnostik werden unter Online-Assessment- oder E-Assessment-Verfahren internetgestützte Instrumente zur Beurteilung und Vorhersage beruflich relevanter biografischer und psychologischer Variablen zur Abschätzung der Eignung verstanden (vgl. Konradt & Sarges, 2003). Dazu zählen typischerweise Bewerbungsformulare und Uploadfunktionen, Online-Tests und Online-Simulationen.

E-Assessment Verfahren können im Rahmen der Personalauswahl, des Personalmarketing, der Personaleinschätzung/ -förderung oder der Berufs- und Ausbildungsberatung eingesetzt werden. Verfahren, die dem Zweck der Selbsteinschätzung und Selbstauswahl dienen, werden zumeist als Self-Assessment Verfahren bezeichnet. Ein umfassendes Online- oder E-Assessment (teilweise auch Online-AC) beinhaltet die systematische Kombination verschiedener internetgestützter E-Assessment Verfahren zur Einschätzung der Eignung. Eine Möglichkeit E-Assessment-Verfahren im Bewerbungsverfahren einzubetten, ist in Form sogenannter (Online-)Rekrutierungsspiele.

E-Assessment im Bildungswesen

E-Assessment, also computergestützte Prüfungen und Online-Prüfungen, wird auch immer häufiger in (fast) allen Bereichen des Bildungswesen eingesetzt: Im Schulunterricht, in Semesterabschlussprüfungen an den Hochschulen, in Zertifzierungsprüfungen in der beruflichen Weiterbildung usw.

Einige Beispiele für computergestützte Prüfungen und Institutionen, die diese schon seit vielen Jahren und in größerem Umfang einsetzen lassen (vgl. Schaffert 2004, S. 4ff):

  • Zunächst ein Beispiel aus der allgemeinen Bildung: Schon seit 1998 werden in Österreich die theoretischen Führerscheinprüfungen am Computer abgelegt.
  • Bei den Schweizer Bundesbahnen werden die Lehrabschlussprüfungen seit 1972 mit Hilfe von speziellen Markierungskarten, die durch ein Computerprogramm ausgewertet wurden durchgeführt und werden inzwischen (natürlich) computergestützt durchgeführt.
  • Auch der US-amerikanische Educational Testing Service (ETS) hat schon jahrelange Erfahrung in der Durchführung der vielen computergestützten Prüfungen, z.B. den Aufnahmetests der Universitäten.
  • Die Firma Thomson Prometric hat sich auf die Verteilung sowie Administration von Prüfungen im Bildungsbereich spezialisiert, dort werden jährlich weltweit tausende Prüfungen, insbesondere im Bereich der Informationstechnologie computergestützt abgelegt.


Literatur

  • Konradt, U. & Sarges, W. (2003). E-Recruitment und E-Assessment. Göttingen: Hogrefe.
  • Schaffert, S. (2004). Einsatz von Online-Prüfungen in der beruflichen Weiterbildung: Gegenwart und Zukunft. Deutsches Institut für Erwachsenenbildung.
  • Schmidt, J. U. & Gutschow, K. (1999): Vom Papier zum Bildschirm. Computergestützte Prüfungsformen. Bielefeld: Bertelsmann.