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Friedrich-Spee-Kolleg

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Vorlage:Koordinate Artikel Das Friedrich-Spee-Kolleg ist eine Bildungseinrichtung des Zweiten Bildungswegs in Neuss. Es führt als Weiterbildungskolleg Erwachsene in Tagesform zur Hochschulreife. Dabei kann sowohl die Fachhochschulreife als auch die allgemeine Hochschulreife erlangt werden.

Gründung

Friedrich Spee von Langenfeld - zeitgenössisches Gemälde

Die Gründung des erzbischöflichen Friedrich-Spee-Kollegs in Neuss geht auf Initiative und Förderung des 1971 verstorbenen Prälaten Johannes Becker zurück. Die ersten konkreten Pläne für die später Friedrich-Spee-Kolleg genannte Bildungseinrichtung wurden bereits Anfang 1963 geschmiedet. Schon am 11. Juni 1963 startete der Lehrbetrieb der Schule mit 23 Studierenden. Ab der zweiten Aufnahmerunde wurden auch Frauen zugelassen.

Die Namensgebung, wie unschwer zu erkennen ist, geht auf Friedrich Spee von Langenfeld zurück.

Startschwierigkeiten in den Gründungsjahren

In den 1970er Jahren kam es immer wieder zu großen, vor allem personellen Engpässen, da der Lehrbetrieb durch nebenamtliche und nebenberufliche Lehrer gedeckt worden war. Doch trotz dieser Einstiegsschwierigkeiten entwickelte sich das Spee-Kolleg mehr und mehr zu einer angesehenen Institution.

Die Gebäude

Schild mit dem Gebäude des ehemaligen Collegium Marianum im Hintergrund
Einfahrt

Zunächst mussten sich die Lehrenden und Studierenden in einem baufälligen Gebäude an der Breiten Straße 96 dem Schulstoff hingeben. Als auch die pädagogische Hochschule (PH) mit in dasselbe Gebäude einzog, wurden die Verhältnisse fast unerträglich. Im Jahre 1971 schließlich hatte man endlich ein neues Gebäude ins Auge gefasst. Am Patrozinium des gleichen Jahres wurde das neue Schulgebäude an der Paracelsusstraße feierlich eingeweiht. Das Gebäude zeichnet sich v.a. durch ein großes Platzangebot gepart mit modernen Einrichtungsgegenständen und Medien aus. Auch heute profitieren die ca. 350 Studierenden von der erstklassigen Ausstattung. Neben modernen Physik und Chemieräumen verfügt das Friedrich-Spee-Kolleg über mehrere Filmräume, die allesamt mit Video und DVD und zum Teil mit Beamern ausgestattet sind. Neben dem hellen und großen Atrium besticht auch eine kleine Cafeteria, die in allen Pausen geöffnet ist.

Das Unterrichtsangebot

Der Unterricht am Friedrich-Spee-Kolleg entspricht den aktuellen Richtlinien für die gymnasiale Oberstufe im 2. Bildungsweg. In der zweisemestrigen Einführungsphase (E-Phase) wird im Klassenverband unterrichtet. Hier wird der Fokus auf den Unterrichtsstoff der Mittelstufe gelegt und somit eine fundierte Grundlage für den Eintritt in die sich anschließende, 4-semestrige Hauptphase (H-Phase). In den H-Phasen-Semestern wird wie an Gymnasien des 1. Bildungsweges kursweise unterrichtet. Man wählt 2 Leistungskurse und 6 Grundkurse, fakultativ ist die Wahl weiterer Grundkurse möglich, sofern der Stundenplan dies zulässt.

Die Leistungskurse werden aus zwei so genannten Leistungskursschienen angeboten. Das Angebot umfasst aktuell folgende sechs Fächer:

  1. Latein, Englisch, Biologie
  2. Deutsch, Geschichte, Mathematik

Man kann jeweils nur ein Leistungskursfach aus jeder Schiene nehmen. Weiterhin gilt Religion als Pflichtbindung, das bis zum Abitur durchgängig, zumindest mündlich, belegt werden muss. Dabei muss Religion nicht zwangsläufig eines der 4 Prüfungsfächer sein.

Am Friedrich-Spee-Kolleg werden, zusätzlich zu den 6 bereits genannten, noch folgende, weitere Unterrichtsfächer angeboten:

  • Griechisch
  • Chemie
  • Physik
  • Philosophie
  • Volkswirtschaftslehre
  • Kunst
  • Musik

Die Marianer und das Friedrich-Spee-Kolleg

Bis zum Ablauf des Schuljahres 2005/2006 besuchten auch die Vorseminaristen des Erzbischöflichen Collegium Marianum das Friedrich-Spee-Kolleg. Das Collegium Marianum ist ein Vorseminar für geistliche Berufe und die Schwestereinrichtung des Friedrich-Spee-Kollegs; die Vorseminaristen streben einen kirchlichen Beruf an und machten in Vorbereitung auf das Theologiestudium im Friedrich-Spee-Kolleg ihr Abitur nach.

Zum Schuljahr 2006/2007 zog das Collegium Marianum jedoch aus finaziellen Gründen von Neuss nach Bonn in das erzbischöfliche Theologenkonvikt Collegium Albertinum, wo es als eigenständige Einrichtung bestehen bleibt. Leider war der Umzug auch mit einem Schulwechsel der Marianer verbunden. Sie besuchen jetzt das Bonnkolleg.

Ein kleiner Teil der "Marianer" blieb jedoch als Außenkommunität in Neuss zurück. Der Grund dafür war, dass diese Studierenden bereits in den Hauptsemestern des Ausbildungsganges waren und somit der Ortswechsel, welcher mit einem Schulwechsel verbunden wäre, nicht mehr in Frage kam.

Der letzte Marianer wird voraussichtlich Ende 2008 das Friedrich-Spee-Kolleg verlassen.