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Karl Hilgenreiner

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Karl Hilgenreiner (* 22. Februar 1867 in Friedberg/Hessen; † 9. Mai 1948 in Wien) war ein katholischer Moraltheologe und Politiker.

Biografie

Nach dem Theologiestudium am Germanicum und an der Gregoriana in Rom erfolgte die Priesterweihe 1891. Es folgte eine Promotion zum Dr. phil. (1888) und zum Dr. theol. (1892) sowie die Berufung zum außerdortlichen Professor für Kirchenrecht und christliche Gesellschaftslehre an der Karls-Universität Prag (1898), wo er 1905 ordentlicher Professor und in der Folge mehrfach Dekan und Rektor wurde.

Sein wissenschaftliches Hauptwerk ist das "Kirchliche Handlexikon" (1907/1912). Zusammen mit Robert v. Mayr-Harting entwarf er 1919 das Programm für die Deutsche Christlichsoziale Volkspartei, deren Vorsitzender er wurde und die er von 1920 bis 1939 im Parlament als Senator vertrat. Die Partei schloß sich 1938 der Sudentendeutschen Partei Konrad Henleins an und gab damit den Widerstand gegen Hitler auf. Karl Hilgenreiner kam 1944 in deutsche und 1945 in tschechische Haft, wurde aber schließlich nach Österreich abgeschoben, wo er am Rande von Wien eine Stelle als Hilfskaplan fand. Sein jüngerer Bruder Heinrich Hilgenreiner war ebenfalls Professor an der Karls-Universität Prag.

Ausgewählte Werke

  • Die kirchliche Vorzensur und das Partikularrecht, 1901.
  • Kirchliches Handlexikon (herausgegeben gemeinsam mit Michael Buchberger), 2 Bände, München 1907 bzw. 1912.
  • Die römische Frage nach dem Weltkrieg, 1915.

Sekundärliteratur

  • Franz Hieronymus Riedl: Bischof Wenzel Fried und Prälat Karl Hilgenreiner und das Nationalitätenproblem in Böhmen an der Jahrhundertwende. In: Humanitas ethnica. Menschenwürde, Recht und Gemeinschaft. Festschrift für Theodor Veiter, Wien 1968, S. 226-241.