Buna-Werke
Buna-Werke ist der Name einer im Herbst 1935 in Schkopau zwischen Merseburg und Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) durch die I.G. Farbenindustrie AG errichtete Produktionsstätte für Kautschuk, hergestellt aus BUtadien-NAtrium. Während des Zweiten Weltkriegs unterhielten die Buna-Werke ein Zweigwerk in Auschwitz, in dem zahlreiche Zwangsarbeiter beschäftigt wurden. Auch der italienische Schriftsteller und Chemiker Primo Levi musste dort arbeiten. Zu DDR-Zeiten erwuchs aus den Schkopauer Buna-Werken ein umfangreiches Kombinat/VEB. In dieser Zeit stellte das Werk zwar zahlreiche Arbeitsplätze zur Verfügung, jedoch litt die Umgebung unter extremer Umweltverschmutzung insbesondere durch die technisch veraltete Carbid-Produktion.
Da in den Großbetrieben viele Arbeiter mit niedriger Qualifikation beschäftigt wurden, entwickelte sich für diese Chemiearbeiter das abwertende Wort „Bunabelzer“. Um den Wohnraumbedarf für die Arbeiter und Angestellten der Chemischen Werke Buna und Leuna zu decken, wurden in Halle und angrenzend Plattenbausiedlungen errichtet (bspw. Halle-Neustadt und Halle-Silberhöhe).
Nach der politischen Wende ab 1989 übernahm die amerikanische Dow Chemical große Teile der Produktionsanlagen, aber nur kleine Teile der Beschäftigten. Ein Großteil der veralteten Produktionsanlagen wurde abgerissen und der Boden saniert.