Gruppe Wagner
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Gruppe Wagner | |
|---|---|
Flagge der Gruppe Wagner | |
| Aufstellung | 2014 |
| Staat | Russland |
| Typ | Paramilitärische Organisation |
| Hauptquartier | Sankt Petersburg[1] |
| Schlachten | Russischer Überfall auf die Ukraine 2022 |
| Führung | |
| Kommandeur | Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin[2] |
| Ehemalige Kommandeure |
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Gruppe Wagner (russisch Группа Вагнера) ist eine russische paramilitärische Organisation. Die Gruppe wurde ursprünglich zur hybriden Kriegsführung und für verdeckte Operationen genutzt und wurde als privates Militärunternehmen (PMC; russisch ЧВК (Частная военная компания)) dargestellt, um bei ihrem Einsatz im Mittleren Osten und Afrika verdeckt russische Interessen militärisch zu vertreten und die Kontrolle durch den Staat abstreiten zu können. Seit 2022 nimmt sie auch am russischen Überfall auf die Ukraine teil, wo sie offen Seite an Seite mit den regulären Streitkräften Russlands kämpft. Die Gruppe Wagner ist mit russischem Militärgerät ausgestattet und verfügt über eigene Luftkampfmittel. Ausrüstung und Kampfkraft entsprechen regulären Streitkräften. Angehörige der Organisation sind meist ehemalige Soldaten des russischen Militärs. Seit mindestens Juni 2022 rekrutiert die Gruppe auch russische Strafgefangene sowie ausländische Söldner.
Nach Videoaufnahmen aus Syrien und durch den deutschen Bundesnachrichtendienst abgehörten Funksprüchen in der Ukraine hat die Gruppe Wagner bei ihren Einsätzen Kriegsverbrechen in Form von Folter und Hinrichtungen begangen.
Aufgaben und Ziele
Die Gruppe Wagner operiert im Auftrag der Regierung der Russischen Föderation. Die Idee dazu stamme vom Generalstab der Streitkräfte der Russischen Föderation, dies nach einem Vortrag des Söldnerführers und ehemaligen südafrikanischen Offiziers Eeben Barlow am St. Petersburger Wirtschaftsforum 2010. Die Idee war, „Illegale“ für spezielle Aufgaben einzusetzen, um die öffentliche Aufmerksamkeit und die Anzahl der Probleme im Falle eines Scheiterns von Aktionen zu minimieren. Nachdem Waleri Gerassimow 2012 zum russischen Generalstabschef ernannt worden war, unterstützte er die Idee. Der dem russischen Machthaber Wladimir Putin nahestehende Oligarch Jewgeni Prigoschin wurde gewählt, die Gruppe zu leiten. Dies sei möglicherweise darauf zurückzuführen gewesen, dass er etwas mehr im Hintergrund stand als andere dem Präsidenten Putin nahe stehende Personen, welche für die Leitung in Frage gekommen wären. Prigoschin persönlich sei das Vorhaben eigentlich zu riskant gewesen, dennoch wurde der Auftrag umgesetzt und 2013 mit der Bildung des Teams begonnen.[3] Eine der ersten Publikationen über Wagner erschien im Oktober 2015.[4] Prigoschin bestritt noch 2019 nicht nur seine Beteiligung, sondern überhaupt die Existenz der Gruppe Wagner.[3] Im Jahr 2022 räumte er ein, die Gruppe Wagner gegründet zu haben.[5]
Seit Anfang des russischen Militäreinsatzes in Syrien im September 2015 begannen die Bemühungen in Russland, die Gruppe Wagner zu legalisieren. Ein dazu offensichtlich auf die Gruppe Wagner zugeschnittenes Gesetz geriet im Dezember 2016 aber ins Stocken, da das Verteidigungsministerium weder für das Budget aufkommen noch personelle Verluste als seine eigenen anerkennen wollte.[6] Formal war die Gruppe Wagner weiterhin nicht dem Verteidigungsministerium der Russischen Föderation unterstellt. Quellen berichten jedoch übereinstimmend von engen Verbindungen in Strategie und bei Operationen mit dem russischen Militärgeheimdienst Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije (GRU).[7] Dmitri Utkin, ehemaliger Soldat und Leiter der Gruppe, war anlässlich seiner Auszeichnung mit dem Tapferkeitsorden im Dezember 2016 im Kreml[8] und wurde mit dem Putin fotografiert.[9][10] Bereits 2018 gab es Eischätzungen, dass es sich bei der Gruppe Wagner mehr um eine paramilitärische Organisation als um ein Sicherheitsunternehmen handele.[11] Auch das Conflict Intelligence Team bezeichnete die Gruppe als quasi-Regierungswerkzeug – es wäre schwierig, sie ein privates Militärunternehmen zu nennen.[12] Wie bei Einsätzen privater Sicherheits- und Militärunternehmen habe auch der Einsatz von Wagner in diesem Fall für Russland den Vorteil, keine regulären Truppen in sicherheitspolitisch kritische und umstrittene Einsätze schicken zu müssen. Gefallene werden nicht als Gefallene der russischen Streitkräfte gewertet und veröffentlicht.[13]
Offizielle russische Stellen äußerten sich nicht zur Existenz privater russischer Kombattanten; es existiert eine Aussage von Wladimir Putin (als Ministerpräsident im Jahr 2012), wonach diese „ein Werkzeug für die Durchsetzung nationaler Interessen ohne direkte Beteiligung des Staates“ sein könnten.[14][15] Die meisten Informationen zur Gruppe Wagner stammen aus Recherchen der Mediengruppe RBK. Sie wertete öffentliche Ausschreibungen des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation aus, sprach mit Informanten aus Ministerien und Militär sowie ehemaligen Angehörigen der Gruppe.[13] RBK arbeitete mit dem Conflict Intelligence Team zusammen, das vor allem soziale Medien auswertet.[16] Informationen zur Existenz und Einsätzen der Gruppe wurden anfangs bei Beerdigungen gefallener Angehöriger sichtbar.[17] Die Zeitung Fontanka veröffentlichte Dokumente, die belegen, dass zwei russische Kämpfer der Einheit mit staatlichen Orden ausgezeichnet wurden. Sie starben im Winter 2015 bei der in diesem Zeitraum umkämpften ukrainischen Stadt Debalzewe (siehe Kampf um Debalzewe). Demnach erhielten auch in Syrien getötete Kämpfer der Gruppe Wagner Tapferkeitsorden.
Obwohl die Gruppe Wagner als Ganzes keine klare Ideologie verfolgt,[18] pflegen verschiedene Elemente der Organisation Verbindungen zu Neonazis und Rechtsextremisten.[19]
Organisation
Entstehung
Der Oberstleutnant der Reserve (Podpolkownik) Dmitri Utkin schied 2013 aus dem aktiven Militärdienst aus. Zuvor hatte er eine Speznas-Einheit des Militärgeheimdienstes Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije (GRU) befehligt. Seit 2014 kommandiert er eine private Einheit der Söldnergruppe Slawisches Korps und war einer der Überlebenden des Syrien-Einsatzes[17] (siehe Abschnitt Geschichte).[20] Utkin, der als ein großer Bewunderer des „Dritten Reichs“ und Adolf Hitlers gilt,[21] führte den Kampfnamen Wagner, nach dem deutschen Komponisten Richard Wagner, den Hitler sehr schätzte. Das neue Militärunternehmen wurde nach ihm benannt.
In das Netzwerk der Gruppe Wagner ist die Task-Force Rusitsch eingegliedert, welche auf das in der rechtsextremistischen Szene beliebte Valknut-Symbol zurückgreift. Sie soll nach Belltower.News von Alexei Miltschakov und Jan Petrowski im Jahr 2014 gegründet worden sein. Zuvor nahmen diese an einem paramilitärischen Ausbildungsprogramm der „Russischen Reichslegion“ teil. Vertreter von Rusitsch posieren in sozialen Netzwerken mit Hitlergruß.[22] Ihr Gründer Miltschakow ist ein bekennender Neonazi, der durch Leichenschändungen während des Russisch-Ukrainischen Krieges aufgefallen ist. Unter anderem schnitzte er Hakenkreuze in die Gesichter von getöteten ukrainischen Soldaten.[23] Während der Russischen Invasion in die Ukraine 2022 deutete die Gruppe an, dass sie in Charkiw zum Einsatz kommen werde.[24] Laut einem internen BND-Dokument, über das der Spiegel am 22. Mai 2022 berichtete, soll Rusitsch spätestens Anfang April Teil der Kampfhandlungen auf ukrainischem Territorium geworden sein.[25][26][27]
Rekrutierung, Ausbildung
Die Angehörigen der Gruppe Wagner sind meist frühere Angehörige der Streitkräfte Russlands, The Daily Telegraph berichtete aber auch von serbischen Wagner-Kämpfern in Syrien.[28] Die Auswertung bekannt gewordener Todesfälle ergab, dass ehemalige Soldaten vom Dienstgrad eines Gefreiten bis hin zum Oberstleutnant (Podpolkownik) für die Gruppe Wagner kämpfen.[16] Laut RBK werden sie auf dem Truppenübungsplatz beim Dorf Molkino im Süden Russlands auf ihre Einsätze vorbereitet.[17] Ein ehemaliger Kämpfer berichtete, das Einsatztraining dauere ein bis zwei Monate und werde professionell durchgeführt. Weiter sagte er dem britischen Sender Sky News, die Organisation würde alle Personalunterlagen ihrer Mitglieder einbehalten. Er habe Schwierigkeiten gehabt, diese zurückzufordern, da es die Gruppe Wagner in Russland offiziell nicht gibt.[29]
Über die genaue Truppenstärke der Gruppe Wagner ist wenig bekannt; laut RBK soll sie bis zu 2.500 Mann in Syrien im Einsatz haben.[30][20] Der Investigativjournalist von Fontanka verfolgte über 2.000 Personen zurück und erwähnte im Sommer 2017 eine Zahl von 5.000 Personen, welche Verträge mit Wagner unterzeichnet hätten.[31]
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 senkte Wagner seine Rekrutierungs-Anforderungen gemäß Recherchen der BBC radikal; zuvor entlassene Angehörige seien kontaktiert worden; abgelehnte Bewerber von schwarzen Listen und auch Schulden oder das Fehlen eines Passes seien nun kein Hinderungsgrund mehr. Auch Ausländer, mit Ausnahme von Georgiern, würden akzeptiert. Ein Veteran berichtete der BBC, Veteranen unter sich sprächen von „Gesindel“, das seien keine Söldner, sondern ein Strafbataillon.[32] Spätere Berichte führten aus, dass das Verteidigungsministerium die Rekrutierung an sich gezogen habe – es habe gewissermaßen die Marke übernommen, aber nicht deren Regeln.[33] Unter Zuhilfenahme des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und russischen Gefängnisbehörden rekrutierte die Gruppe Wagner ab Ende Juni 2022 verurteilte Straftäter (laut Menschenrechtsorganisationen innerhalb von weniger als drei Monaten zwischen 1000 und 3000 Sträflinge aus mindestens 17 Strafkolonien) mit dem Versprechen einer Amnestie, einem monatlichen Sold von 100.000 Rubel (entsprach im Oktober 2022 etwa 1600 Euro), sowie einer ebenso hohen Einmalprämie – vorausgesetzt die Häftlinge verpflichten sich für einen sechsmonatigen Einsatz in der Ukraine. Im Falle eines Todes an der Front würden Angehörige laut dem Versprechen der Gruppe Wagner eine Entschädigung von fünf Millionen Rubel erhalten. Aus Strafkolonien würden laut einer russischen Menschenrechtsorganisation (Gulagu.net) jedoch nicht nur Kämpfer rekrutiert, sondern auch Bauarbeiter (für Befestigungsanlagen an der Front oder den Wiederaufbau von zerstörten Städten) und Sprengstoffspezialisten.[34] Im September 2022 kamen in den sozialen Medien Videos im Umlauf, bei denen Prigoschin persönlich in einem Straflager eine Rekrutierungsveranstaltung leitete.[2]
Laut Middle East Eye versucht die Organisation, Verluste auch mit der Anwerbung von Söldnern aus der Türkei, Serbien, Tschechien, Polen, Ungarn, Deutschland, Kanada, Moldau und Lateinamerika auszugleichen.[35]
Verluste
Laut Schweizer Tages-Anzeiger schätzen ehemalige Angehörige der Gruppe Wagner die Zahl der Gefallenen in Syrien auf „mindestens 100“.[13] Im März 2017 nannte die Nowaja gaseta neun Namen von offensichtlich Gefallenen allein aus den ersten drei Monaten des Jahres 2017,[36] bis September schrieb sie von mindestens einem Dutzend Getöteten.[37] Die Verluste der Gruppe Wagner in Syrien lagen nach Einschätzung von Aktivisten von 2015 bis Ende 2017 bei 72 oder 101 Personen, die nicht in den offiziellen Verluststatistiken der russischen Streitkräfte auftauchen.[38]
Finanzierung und Ausrüstung
Wie sich die Einsätze der Gruppe Wagner finanzieren, ist bisher nicht bekannt.
Die Besoldung eines Angehörigen der Gruppe Wagner liegt laut The Moscow Times zwischen 80.000 Rubel pro Monat (1.380 US-Dollar) für den Dienst in einer Basis in Russland und 250.000 Rubel (4.300 $) für den aktiven Kampfeinsatz in Syrien.[16] Zur Anwerbung nicht-russischer Staatsangehöriger im Zuge des Russisch-Ukrainischen Krieges soll der Sold 2022 verdoppelt worden sein.[35] Angehörige erhalten beim Tod eines Kämpfers eine Wiedergutmachung.[16] Laut Institute for the Study of War (ISW) versuchte sich die Gruppe Wagner wiederholt von den Fähigkeiten der herkömmlichen russischen Streitkräfte abzugrenzen, um nicht der Verantwortlichkeit am Verfehlen militärischer Erfolge bezichtigt zu werden. Dies ging auch mit Ausrüstungsspenden an das russische Heer einher.[39]
Rechtlicher Rahmen und Geheimhaltung bis Herbst 2022
Die Gruppe Wagner war zumindest 2016 als Unternehmen in Argentinien registriert.[15]
Private Militärunternehmen waren in Russland per Gesetz bis 2017 grundsätzlich verboten. Die Teilnahme an bewaffneten Konflikten auf dem Gebiet eines anderen Staates wurde mit bis zu sieben Jahren Haft geahndet (Paragraf 359). Auf das Bewerben, Trainieren und Finanzieren einer solchen Gruppe stand bis zu 15 Jahre Gefängnis.[40] Kurz vor dem Jahreswechsel 2016/2017 unterschrieb Wladimir Putin eine Gesetzesänderung und am 9. Januar 2017 trat das Gesetz Nummer 53 über die Militärdienstpflicht in Russland in Kraft. Seit diesem Zeitpunkt gilt jeder Russe, der den Militärgrundwehrdienst absolviert hat oder Reservist ist, als russischer Militärangehöriger, wenn er „internationale terroristische Aktivitäten außerhalb des Territoriums der Russischen Föderation verhindert“.[41] Da fast jeder männliche Russe nach der Schule den Grundwehrdienst abgeleistet hat, betrifft das Gesetz fast alle. Mit dem Gesetz wird es möglich, russische Söldner weltweit einzusetzen, und es schafft laut Die Zeit die Voraussetzung, das russische Militär mit privaten Militärunternehmen legal auszubauen.[41]
Überraschend äußerte sich im Januar 2018 Außenminister Sergei Lawrow zur Übernahme militärischer Aufgaben im Ausland durch private Sicherheitsunternehmen und zum Fehlen eines rechtlichen Rahmens dazu.[11] Ein Publizist, der die Legalisierung der Söldnerunternehmen in Russland befürwortete, wurde Anfang November 2018 verhaftet und wegen Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen angeklagt.[42] Grigori Jawlinski berichtete im November 2018, dass Veteranen, die vom russischen Staat „angeheuert, ausgebildet, bewaffnet und heimlich in den Krieg geschickt“ wurden, eine rechtliche Anerkennung anstreben würden, um beim Staat dessen finanzielle und soziale Verantwortung einzufordern.[43]
Im Herbst 2022 bekannte sich Prigoschin öffentlich zur Gründung und zu seiner persönlichen Rolle in Wagner. Noch im Mai 2022 hatte Prigoschin gegenüber der New York Times die Existenz der Gruppe Wagner rundweg abgestritten und gleichzeitig erklärt: „Wo immer es russische Söldner gibt, reale oder eingebildete, verletzen sie niemals die Menschenrechte“[44][45] Anfang November 2022 eröffnete die Gruppe ein offizielles Hauptquartier und Technologiezentrum in der russischen Metropole St. Petersburg.[1]
Personelle Stärke Ende 2022
Der russische Ökonom Wladislaw Inosemzew nannte Ende November 2022 eine Gesamtstärke von ungefähr 37.000 Mann, darunter mehr als 11.500 aus Gefängnissen rekrutierte Strafgefangene.[46]
Einsatzstaaten und Menschenrechtsverletzungen
Ukraine
Nach der Annexion der Krim 2014 wurden Angehörige der Gruppe Wagner in der Region des Donbass in der Ukraine aktiv. Im September 2014 überfiel die Kampftruppe Rusitsch, angeführt von Alexey Milchakov, einen Konvoi der ukrainischen Freiwilligenverbandes Bataillon Ajdar.[47] Hier soll die Gruppe auch für Disziplinierungsmaßnahmen der Volksmiliz eingesetzt worden sein und hätte damit eine Art militärpolizeiliche Aufgabe übernommen.[20] Die Neue Zürcher Zeitung wies auf Angaben des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes Sluschba bespeky Ukrajiny (SBU) hin, welcher bis zu 2.000 Personen ermittelt haben will, die unter dem Dach von Wagner gekämpft hätten.[11]
Im Februar 2022 teilte das US-Verteidigungsministerium mit, man habe einige Indizien dafür, dass die Gruppe Wagner in der Ukraine eingesetzt werde.[48] Vermutet werden unter anderem Attentat-Versuche auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.[49] Der britische Militärnachrichtendienst Defence Intelligence berichtete im März 2022, dass russische PMCs „wahrscheinlich zum Kampf in der Ukraine eingesetzt“ werden.[50]
Laut späteren Berichten soll es sich um andere Gruppen gehandelt habe, die dem russischen Verteidigungsministerium noch näher stünden, während Wagner erst Ende März zum Einsatz gekommen sei. Dafür seien auch Kämpfer von Wagner aus Afrika abgezogen worden.[51] Laut einem Mitte März 2022 veröffentlichten Bericht der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte überprüfte die Gruppe Wagner zu jener Zeit die Aufnahme von 18.000 Syrern, die der Baath-Partei des syrischen Machthabers Bschar Al-Assad angehören, um sie im Krieg in der Ukraine einzusetzen.[52] Laut einem Bericht des Bundesnachrichtendienstes kämpfen zahlreiche Rechtsextremisten und Neonazis für Russland gegen die Ukraine. Eine dieser Gruppierungen ist „Rusitsch“ der Gruppe Wagner, die laut Bericht seit spätestens April 2022 an den russischen Kampfhandlungen auf ukrainischem Territorium teilnimmt.[53]
Augenzeugen des Massakers von Butscha berichteten, dass zu Beginn der Besatzung Butschas „junge Soldaten“ vor Ort gewesen seien, ehe sie durch andere Kräfte (darunter tschetschenische Truppen) abgelöst worden seien und die systematischen Angriffe auf Zivilisten damit einhergehend begonnen hätten. Funksprüche aus dem nördlichen Großraum Kiew, die vom deutschen Bundesnachrichtendienst abgehört wurden, deuten darauf hin, dass an den Ermordungen die Gruppe Wagner beteiligt war und dass die Hinrichtungen, Vergewaltigungen und Folterungen der Zivilisten durch russische Soldaten von der russischen Militärführung bewusst angeordnet wurden, um die örtliche Bevölkerung in Angst zu versetzen und ihren Durchhaltewillen zu brechen.[54]
Im Jahr 2022 rekrutierte Jewgeni Prigoschin persönlich im Namen der Gruppe Wagner in russischen Straflagern Gefangene für einen Kriegseinsatz in der Ukraine.[55][56][57] Dabei versprach er denjenigen, die sich für den Einsatz entscheiden, eine Begnadigung, sofern sie sechs Monate an der Front überleben. Er stellte auch klar, dass die Entscheidung der Gefangenen innerhalb von fünf Minuten erfolgen müsse und wenn sie dann an der Front stünden, sie sich nicht mehr umentscheiden könnten. Wer an der Front nämlich nicht kämpfen wolle, würde als Fahnenflüchtiger eingestuft und erschossen.[58] Der ukrainische Militärgeheimdienst schätzt die in Oktober 2022 Zahl der eingesetzten Wagnertruppen auf 8000 einschließlich der freiwilligen Strafgefangenen.[59]
Nachdem ein ehemaliger Wagner-Söldner, wegen angebliches Verrates, von Wagner-Söldnern mit einem Vorschlaghammer hingerichtet worden war, kommentierte Prigoschin dies im November 2022 mit den Worten: „Ein Hund empfängt den Tod eines Hundes [...] Nuzhin war ein Verräter.“[60][61]
Syrien
Zur Sicherung von Anlagen zur Erdölgewinnung und -verarbeitung der Regierung von Baschar al-Assad in Syrien wurden für das Jahr 2013 vermutlich 267 Männer in Sankt Petersburg rekrutiert.[62] Als Arbeitgeber trat ein in Hongkong registriertes Unternehmen namens Slawisches Korps auf. Der Einsatz in Syrien endete nach den vorliegenden Berichten desaströs, da die schlecht ausgerüsteten Söldner von Kämpfern des IS bei Homs[63] umzingelt wurden. Die Männer waren in As-Suchna, östlich von Palmyra, eingesetzt. Der Ort liegt an der Straße von Deir ez-Zor nach Homs. Die Einheit verlor die Kontrolle über die Erdöl-Anlagen und konnte nur knapp entkommen.[63] Wadim Gussew und Pawel Sidorow wurden 2014 wegen des Aufbaus einer 250-köpfigen Söldnertruppe als erste russische Söldner überhaupt von einem russischen Gericht verurteilt.[64]
Laut dem Verteidigungsministerium der Russischen Föderation tauchten erste Wagner-Kämpfer in Syrien kurz vor dem offiziellen Ausbau der russischen Basen im Oktober 2015 auf.[65] Zunächst seien dort 1.000 bis 1.600 Angestellte der Wagner-Gruppe gleichzeitig anwesend gewesen.[65] Gleichzeitig begannen Bemühungen, die Gruppe zu legalisieren.[6] Die Kämpfer nehmen an Operationen im Syrischen Bürgerkrieg teil,[17][16] Angehörige der Einheit sollen aber auch Kampftruppen von Präsident Assad trainieren. Auch eine Wagner-Einheit mit Kämpfern aus Serbien soll laut The Daily Telegraph in Syrien aktiv sein. Sie wird von dem bosnischen Serben Davor Savicic (Kampfname „Elvis“) geführt, der im jugoslawischen Bürgerkrieg gekämpft hat.[28] In Syrien ist auch die Ausstattung der Gruppe mit schwerem Gerät belegt: Die Gruppe Wagner operierte mit russischen T-90-Panzern und Panzerhaubitzen.
Von den beiden russischen Unternehmen Evro Polis und Stroitransgas ist bekannt, dass sie Verträge mit der syrischen Regierung abgeschlossen haben und Söldner einsetzen. Evro Polis profitiert von den Öl- und Gasquellen, die aus den Händen des IS erobert wurden und lässt sie laut New York Times durch Söldner bewachen. Die Phosphat-Mine von Stroitransgas war zeitweise unter der Kontrolle von Aufständischen und wurde von Söldnern befreit.[30]
Angehörige der Gruppe Wagner spielten bei der Rückeroberung der Stadt Palmyra aus der Hand des IS eine wichtige Rolle.[30] Ein ehemaliger Kämpfer der Gruppe Wagner erzählte dem britischen Sender Sky News, er und seine russischen Mit-Kombattanten hätten an vorderster Front gekämpft, es habe viele Verluste gegeben und die syrische Armee sei erst in zweiter Reihe nachgerückt.[29]
Am 7. Februar 2018 wurde bei Deir ez-Zor nahe Khusham (35°18′03″N 40°17′31″E) ein Kampfverband durch die amerikanische Luftwaffe zerschlagen, der gegen kurdische Truppen vorgerückt war, darunter, wie sich später herausstellte, war auch der Kampfverband Rusitsch ehemals Kampfverband „Viking“[47] der Gruppe Wagner. Das russische Außenministerium bestätigte Tage später den Tod von fünf russischen Bürgern[66] sowie die Behandlung von mehreren Dutzend Verletzten, welche in russischen Spitälern behandelt würden.[67] Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete jedoch von 300 Toten und Verwundeten der Einheit. Drei Transportflugzeuge hätten im fraglichen Zeitraum Verwundete aus Syrien nach Russland gebracht und 80 Männer seien nach einer Quelle aus der Gruppe Wagner getötet worden.[68] Den US-Medien wurden kommentarlos geheimdienstliche Telefonmitschnitte aus dem Vorfeld des Vorfalls zur Verfügung gestellt: Prigoschin hätte demnach die Aktion mit Personen auf Ministerebene in Russland sowie solchen in der russischen Präsidialverwaltung vorbereitet.[69] Im April 2018 starb der russische Investigativjournalist Maxim Borodin bei einem gemäß Ermittlern „unglücklichen Vorfall“: Der Journalist, der Recherchen über Aktivitäten der Söldnertruppe Wagner in Syrien anstellte, war in Jekaterinburg von seinem Balkon im fünften Stock gefallen.[70]
2018 kam es zu einem direkten Aufeinandertreffen von US-Militär und der Gruppe Wagner, in der Presse wurde von möglicherweise hunderten getöteter Wagnerkräften berichtet, die bei amerikanischen Luftangriffen umgekommen seien.[71] Rechercheure des SPIEGEL reduzierten die Anzahl auf etwa zwanzig getötete Russen, die dazu eher zufällig in Angriffen auf syrische Soldaten umgekommen seien.[72]
Im November 2019 identifizierten Journalisten der Nowaja gaseta auf einem Video im Internet einen russischen Staatsbürger als Kämpfer der Gruppe Wagner, als er gemeinsam mit Kameraden 2017 in einer Tankstelle bei Homs einen Syrer zu Tode folterte. Der Syrer war vermutlich zuvor desertiert und wurde von den offenbar betrunkenen Wagnerleuten mit einem Vorschlaghammer geschlagen und anschließend mit einem Feldspaten geköpft. Der Leiche wurden die Arme abgetrennt und der Körper wurde mit einem Brandbeschleuniger übergossen und angezündet.[73]
2021 erstatteten Hinterbliebene eines Syrers Anzeige in Russland wegen Mordes und Folter gegen mehrere Personen der Wagner-Gruppe. Ihre Vorwürfe stützen sich auf Videoaufnahmen, in denen mehrere Personen schwerste Körperverletzungen begehen, ehe sie ihr Opfer enthaupten und verbrennen. Rund um den Einsatz russischer Söldner in Syrien gibt es zahlreiche Berichte über Folter und Morde an Zivilisten. Zumeist werden sie Mitgliedern der Wagner-Gruppe zugeschrieben.[74]
Andere Eisnsätze
Armenien
Im Konflikt um Bergkarabach 2020 sollen rund 500 Wagnerkräfte Anfang November 2020 auf der Seite Armeniens gegen Aserbaidschan gekämpft, davon 300 auch an der Schlacht um Schuscha, kommandiert von Hauptmann Viktor Zlobov, teilgenommen haben.[75] Der Einsatz wird von der Wagner-Gruppe bestritten.
Belarus
Belarussische Behörden haben im Juli 2020, einige Zeit vor der belarussischen Präsidentschaftswahl, 32 Mitglieder der Gruppe Wagner verhaftet. Belarus meldete, es sollten 200 Kämpfer im Staat ankommen. Anscheinend sollten diese die Wahlen destabilisieren.[76] Im August 2020 wurden die Söldner freigelassen und nach Russland überstellt.[77]
Sudan
Gemäß einem Bericht der BBC ist die Gruppe Wagner auch im Sudan im Einsatz.[11] Sie soll die Regierung des damaligen sudanesischen Präsidenten Umar al-Baschir im Konflikt gegen den Südsudan unterstützen. Dabei sollen die Wagnerkräfte die Bedingungen für gute Geschäfte russischer Unternehmen gewährleisten und besonders Gold-, Uran- und Diamantminen schützen. Wladimir Putin pflegte ein gutes Verhältnis zu al-Bashir und bot sich als Schutzmacht gegen die USA an.[78] Die Zahl der Wagner-Truppen werden Anfang 2021 auf 300 geschätzt.[79]
Zentralafrikanische Republik

Anfang 2018 wurde der Einsatz von mindestens rund 170 Angehörigen der Gruppe Wagner in der Zentralafrikanischen Republik bekannt. Dokumentiert sind Lieferungen von Waffen, Munition, Militär-Lkw vom Typ Ural-4320 und logistischem Equipment in den Staat. Dort bildet die Gruppe Wagner unter anderem Truppen der Regierung aus.[80][81] Der Ableger nennt sich laut Le Monde offenbar Sewa Security Services.[82] Die Filmemacher Orhan Dschemal, Kirill Radchenko und Alexander Rastorgujew wurden im Juli 2018 während der Dreharbeiten zu einem Film über die Gruppe Wagner in der Zentralafrikanischen Republik von Unbekannten getötet.[83][84][85] Mehrere Varianten der angeblichen Umstände widersprachen sich, insbesondere der überlebende Fahrer der Journalisten erzählte unglaubhafte Details.[86][87] Ein Zeuge verstarb unter ungeklärten Umständen, während Pjotr Wersilow (Ex-Ehemann von Nadeschda Tolokonnikowa), der eigene Recherchen im Fall angestellt hatte, einen Tag nach Erhalt von Informationen am 11. September 2018 in Moskau mit Medikamenten vergiftet wurde.[88]
Im April 2019 sagte US-General Stephen J. Townsend vor dem US-Senat aus, die Gruppe Wagner stellte in der Zentralafrikanischen Republik die Leibwache für Präsident Faustin-Archange Touadéra und würden bei der Ausbildung von Milizen helfen.[89] Anfang 2021 werden an die 450 Wagner-Söldner gezählt; deren Basis befindet sich im Berego Palace.[79] Ende Mai 2021 lieferten sich Wagner-Einheiten mit der Armée de terre tchadienne an der Grenze zum Tschad Scharmützel und töteten 6 Soldaten.[90]
Libyen
Schon 2015 soll Chalifa Haftar Russland darum gebeten haben, Waffen und Personal zu senden sowie für ein halbes Jahr jegliche Resolutionen des Sicherheitsrats zu blockieren, da er überzeugt war, das Land in einer solchen Zeit blutig erobern zu können, was in Russland zunächst nicht als glaubwürdig eingestuft wurde.[91] Schon ab Frühjahr 2018 gab es Informationen, dass Wagner auch in Libyen eingesetzt werden könnte.[92] Im November 2018 machte die Nowaja gaseta publik, dass Jewgeni Prigoschin bei einer Zusammenkunft des russischen Verteidigungsministers Schoigu mit dem von Russland unterstützten Machthaber im östlichen Libyen, Chalifa Haftar, zugegen war.[93] Nachdem die Nowaja gaseta dies offengelegt hatte, gab die Staatliche RIA eine Erklärung heraus, welche die Anwesenheit Prigoschins, „Putins Koch“, mit einem Kulinarischen Programm zu rechtfertigen suchte – was wiederum die Nowaja gaseta mit der Feststellung der Kürze des Treffens als höchst unglaubwürdig bezeichnete.[94] Als Chalifa Haftar sich Ende März 2019 anschickte, seine Truppen gegen die Hauptstadt Tripolis in Marsch zu setzen, um sich als Militärmachthaber an die Spitze des Landes zu putschen, gingen Beobachter davon aus, dass er rund 300 Angehörige der Gruppe Wagner neben seinen Milizen einsetzte.[95][96] Im November 2019 berichtete die New York Times, dass sich die Präsenz der Russen auch in den Feldspitälern hatte feststellen lassen; anstelle von großen Wunden hatten Verletzte und Tote vermehrt kleine Eintrittslöcher und keine Austrittswunden aufgewiesen, was ein Markenzeichen der russischen Scharfschützen sei.[97] Die russische Recherche-Seite Meduza hatte schon im Oktober von mindestens zehn getöteten Russen berichtet und auf aufgefundene persönliche Gegenstände von Russen hingewiesen sowie auf Aussagen zu über 30 Getöteten.[91]
Die libysche Regierung dokumentierte nach einer Stellungnahme von Anfang Dezember 2019 zwischen 600 und 800 Wagnerkräfte, die sich bisher auf Seite des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar im Bürgerkrieg betätigt hatten.[98]
Ein vertraulicher Bericht der Vereinten Nationen sprach von 122 Wagner-Angehörigen, die sich in Libyen befinden. 39 dieser Personen sollen Scharfschützen sein. Auch wurden in den Jahren 2018 und 2019 Flüge direkt von oder im Auftrag der Wagner-Gruppe durchgeführt, die als Ziel den Osten Libyens hatten. Damit umgingen sie ein Waffenembargo der UN.[99] Im Januar 2020 war von mehr als 500 Wagner-Kämpfern die Rede, im Frühling 2020 wurde die Anzahl mit 800 bis 1200 angegeben.[100][101]
Ebenfalls in Zusammenhang mit der Gruppe Wagner gebracht wurde der Aufbau eines etwa 70 Kilometer langen Systems an Schützengräben und Befestigungsanlagen von Sirte bis zur Luftwaffenbasis Al-Dschufra.[102] Bis Ende 2020 wuchs die Truppenstärke auf ca. 2000 Mann; sie haben ihre Basen in Sirte und al-Dschufra,[79] wo sie große militärische Anlagen bauen.[103]
Im Februar 2020 gelangten investigative Reporter der britischen BBC in den Besitz eines Samsung-Tabletcomputers, das ein Angehöriger der Gruppe Wagner wohl beim Abzug der Gruppe im Frühjahr 2020 in Libyen zurückgelassen hatte. Der Tabletcomputer wurde in einer signalabschirmenden Umgebung ausgewertet, um seine Geolokalisierung oder Löschung von remote zu verhindern. Die Auswertung des Inhalts erlaubte Einblicke in die Operationen der Gruppe Wagner in Libyen. Demnach waren bis zu 1000 Wagner-Kämpfer im Zeitraum zwischen September 2019 und Juli 2020 in Libyen aktiv. Die Gruppe beging dort zahlreiche Menschenrechtsverbrechen, wie die Tötung von Gefangenen und unbewaffneten Zivilisten, sowie die Platzierung von Landminen in Wohngebieten. Die BBC gelangte außerdem in den Besitz einer „Einkaufsliste“ von Wagner, in der modernste Waffen (automatische Gewehre, Radarsysteme, Artillerie etc.) geordert wurden. Die ließ auf enge Verbindungen zur russischen Armee schließen.[104]
Mali
Die Regierung von Mali verhandelte im September 2021 mit der Gruppe Wagner über den Einsatz von 1000 Wagnerkräften,[105] öffentlich gemacht hatte dies die Agentur Thomson Reuters. Man wolle Beziehungen aufbauen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten und noch sei nichts mit Wagner unterzeichnet, erklärte daraufhin ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. In der Vergangenheit hatte Mali schon einmal mit sowjetischen bzw. russischen Kräften kooperiert. Nach dem Abzug der bisherigen Kolonialmacht Frankreich bat Modibo Keïta, der erste Präsident des neu entstandenen Landes, 1961 die Sowjetunion um Hilfe beim Aufbau der einer eigenen Armee. Diese militärische Zusammenarbeit dauerte bis in die 1990er Jahre.[106]
Frankreich und Deutschland drohten im Herbst 2021 mit dem Abzug ihrer Truppen aus dem Antiterroreinsatz, sollte die Gruppe Wagner in Mali zum Einsatz kommen.[106][107] Im Januar 2022 wurden genau diese dort gesichtet.[108] Nach Angaben der französischen Streitkräfte soll ein Großteil des 450 Personen starken russischen Kontingents vor Ort aus Wagnerkräften bestehen.[109] Die Rede war später von bis zu 1000 Russen und seit deren Ankunft sei die Gewalt angestiegen; bei einer Aktion inklusive einer „Säuberung“ am 1. April sollen laut Zeugenaussagen gegenüber unter anderem Human Rights Watch keineswegs Jihadisten getötet worden sein, sondern bis zu 300 Zivilisten.[110]
Bis August 2022 zog Frankreich seine Truppen ab; ein Feldlager wurde umgehend von der Gruppe Wagner übernommen.[111] Grund für den Abzug waren die brutalen Operationen der Gruppe Wagner mit der malischen Armee ohne Unterscheidung zwischen Militanten und Zivilisten. Dies sei so, seit das malische Militär gemeinsame Operationen mit der Gruppe Wagner durchführe, so ein Ermittler von Amnesty International.[112] Durch eine gezielte russische Desinformationskampagne war eine feindselige Stimmung gegen Frankreich geschürt worden. Da eine solche Kampagne befürchtet worden war, überwachten die Franzosen ihren ehemaligen Stützpunkt in Gossi mit Drohnen und konnten nach zwei Tagen eine Inszenierung eines „Leichenfundes“ dokumentieren, laut französischen Angaben gebe es „keine Zweifel“ an der Beteiligung von Wagner-Mitgliedern an der Inszenierung. Zeitgleich veröffentlichten pro-russische Internetprofile, die wahrscheinlich der Wagner-Gruppe zuzuordnen sind,[113] Aufnahmen von Leichen und behaupteten, dass dies Resultate der Präsenz des französischen Militärs seien.[114][115] Mitte 2022 sollten sich zwischen 800 und 1000 Mann der Einheit im Land befinden. Sie sollten unter anderem die Aufgaben wie Sicherung der Infrastruktur gegen Rebellen, Rückgewinnung verlorener Strukturen, u. a. nördlicher Rohstoffminen, Personenschutz, (Des)Informationskampagnen und Politische Beratung wahrnehmen.[116]
Das Projekt All Eyes On Wagner konstatierte im November 2022, nach einem Jahr der Anwesenheit Wagners, dass dieses der Regierung im Kampf gegen die Rebellen nicht nur keine Hilfe war, sondern die Lage zusätzlich verschärft worden sei. Die gesammelten Informationen aus offenen Quellen, Medienberichten, Augenzeugenberichten und Menschenrechtsberichten über die Verbrechen russischer Söldner umfassten Massaker, Vergewaltigungen, Raubüberfälle und Angriffe auf Zivilisten.[45]
Mosambik
Ende August 2019 wurden 160 bis 200 Wagnerkräfte in den Norden Mosambiks entsandt. In der Provinz Cabo Delgado gibt es einen muslimischen Aufstand, die Ahlu Sunnah Wa-Jama führt dort seit 2017 einen Guerilla-Krieg. Im September landete ein Antonow An-124-Transporter am Flughafen Nacala und entlud mindestens einen Mi-17-Helikopter. Drei Mi-17 sollen dort im Einsatz gewesen sein. Im Oktober und November 2019 wurden die Wagnerkräfte in mehrere Gefechte verwickelt, zwölf Männer fielen und wurden teilweise geköpft, eine größere Anzahl wurde verletzt. Im Dezember 2019 wurde die Wagner-Söldnereinheit, die für diese Art von Kriegsführung nicht richtig ausgestattet war, aus den umkämpften Gebieten abgezogen.[117][118][119]
Im Verlauf des Oktobers 2019 wurden sieben Wagnerkräfte bei Kämpfen gegen Islamisten getötet und zahlreiche verwundet.[117]
Weitere afrikanische Staaten
Es gibt Hinweise, dass sich Abteilungen von Wagner in Madagaskar[120], Guinea, Guinea-Bissau, Angola, Kongo und Simbabwe befinden, wo sie unter anderem russische Unternehmen beschützen, die dort verschiedene Tätigkeiten von Bergbau bis Bau betreiben. Sie treten dort auch als Regierungsberater auf. Zudem soll es vertragliche Zusicherungen für den Bau von Militärbasen in sechs afrikanischen Ländern geben, nämlich in der Zentralafrikanischen Republik, Ägypten, Eritrea, Madagaskar, Mosambik und im Sudan.[79] Die Moskauer Zeitung „Kommersant“ berichtete im April 2018, Jewgenij Prigoschin finanziere russische Politikberater für afrikanische Staaten, in denen Wahlen bevorstehen.[121]
Venezuela
Nach Medienberichten soll eine Einheit der Gruppe Wagner 2019 nach Caracas geflogen sein, um die Macht von Staatspräsident Nicolás Maduro im Konflikt mit dem Parlamentspräsidenten Juan Guaidó zu sichern. Das russische Außenministerium stützt dessen Regime und verurteilte jegliche Einmischung der Vereinigten Staaten. Größe der Einheit, Einsatzzeitraum und andere Eckdaten sind jedoch unklar.[122][123] Laut Guardian und Reuters waren Wagnerkräfte schon vor der Präsidentschaftswahl in Venezuela 2018 eingetroffen.[124]
Gegenmaßnahmen
Sanktionen
Die Gruppe Wagner steht seit 2017 auf der Sanktionsliste der USA gegen russische Unternehmen und Personen.[125][126] Im Dezember 2021 setzte auch die EU die Gruppe Wagner wegen „schwerer Menschenrechtsverstöße“ auf eine Sanktionsliste. Somit wurden in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefroren, ein Einreiseverbot gegen betroffene Personen verhängt und ein Geschäftsverbot in der EU erlassen.[127][128]
Ukrainische Hackingkampagne
Im September 2022 wurden die Website und der Telegram-Kanal der Wagner-Gruppe gehackt – auf der Homepage erschienen u. a. Bilder getöteter Wagner-Kämpfer sowie Embleme ukrainischer Einheiten im Telegram-Kanal.[129]
Ermittlungen und Zivilklage im Jahr 2022
Im November 2022 reichten ukrainische Opfer von Russlands illegaler Invasion vor dem Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs eine Zivilklage gegen die Wagner Group und ihren Gründer Jewgeni Prigoschin ein. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, dass das Klageschreiben Prigoschin zugestellt worden sei. Zu den Organisationen, die die Klage als Ermittler unterstützen, gehören das investigative Recherchenetzwerk Bellingcat und ein unabhängiges Kollektiv von Forschern, Ermittlern und Bürgern, das sich auf Faktenüberprüfung und Open-Source-Untersuchungen spezialisiert haben.[130]
Rundfunkberichte und Reportagen
- Marko Rösseler, Olga Sviridenko, Martin Herzog, Nobert Hahn: Russlands Schattenarmee – die Story in der WDR-Mediathek (43 Min.), abrufbar bis 4. März 2023[veraltet]
- WDR-Doku: Kämpfen, foltern, töten – Russische Söldner im Ausland auf YouTube, 2. Februar 2021.
- Putins Lieblingssöldner: Die verschwiegene Schattenarmee. (Video; 12:35 min.) In: SRF Rundschau. SRF, 15. September 2021.
- Welt Nachrichtensender: Putins Privatarmee: Söldnertruppe „Gruppe Wagner“ operiert weltweit im Auftrag Russlands auf YouTube, 26. Dezember 2021 (Laufzeit: 2:41 min).
- Zentralafrika: Russische Präsenz mithilfe zweifelhafter Söldner. (Mediathek-Video; 5:46 min.) In: Weltspiegel. Das Erste, 27. Februar 2022.
- Nick Sturdee, Nader Ibrahim, Andrei Erastov: Russlands Schattenarmee – Kampfeinsatz in Libyen in der ZDF-Mediathek (44 Min.), abrufbar bis 31. Dezember 2024[veraltet]
- ZDFinfo Dokus & Reportagen: „Gruppe Wagner“ – Russlands Schattenarmee im libyschen Kampfeinsatz auf YouTube, 6. März 2022 (Laufzeit: 44:08 min).
- ZDFheute Nachrichten: Die Verbrechen der russischen Söldner „Gruppe Wagner“ | Frontal auf YouTube, 4. Mai 2022 (Laufzeit: 8:30 min).
- Alexandra Jousset, Ksenia Bolchakova: Putins Schattenarmee – Die Gruppe Wagner (ZDFinfo) in der ZDF-Mediathek (58 Min.), abrufbar bis 31. März 2031
- Carol Valade, Clément Di Roma: Zentral-Afrika: Die Söldner aus Russland (ARTE Reportage) in der Arte-Mediathek (25 Min.), abrufbar bis 30. Mai 2025[veraltet]
- Die Söldner der Gruppe Wagner:„unser Ziel ist die westliche Welt“ I frontal auf YouTube
- Shafagh Laghai, Nikolaus Steiner: Gefährlicher Bundeswehreinsatz: Putins Söldner in Mali (Monitor vom 25. August 2022) in der WDR-Mediathek (10 Min.), abrufbar bis 30. Dezember 2099
- Spiegel TV: Privatarmee "Wagner": Ein Ex-Söldner packt aus auf YouTube, 22. November 2022 (Laufzeit: 14:22 min).
Literatur
- Marat Gabidullin: Wagner – Putins geheime Armee: Ein Insiderbericht. Russlands brutale Schattenarmee und seine Söldner. 1. Auflage. Ullstein Verlag, Deutschland 2022, ISBN 978-3-430-21085-0 (304 S., ullstein-buchverlage.de – französisch: Moi, Marat Ex-Commandante de l'armée Wagner. Übersetzt von Christiane Koschinski, Jörg Lukas).
- Michael Riepl: Russian Contributions to International Humanitarian Law. A contrastive analysis of Russia’s historical role and its current practice. In: Kölner Schriften zum Friedenssicherungsrecht – Cologne Studies on International Peace andSecurity Law – Études colonaises sur le droit de la paix et de la sécurité internationale. Nr. 16. Nomos, Baden-Baden 2022, ISBN 978-3-7489-1321-4, S. 300–323, doi:10.5771/9783748913214 (Dissertation, Universität Köln, 2021; CC-BY 4.0).
Weblinks
Einzelnachweise
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- ↑ a b Andreas Rüesch: «Ich hole euch lebendig raus, aber ich bringe nicht alle lebendig zurück»: Der Chef der Kampfgruppe Wagner spielt Schicksalsgott für russische Gefangene. In: Neue Zürcher Zeitung. 16. September 2022, abgerufen am 17. September 2022.
- ↑ a b Privatarmee für den Präsidenten: die Geschichte des heikelsten Auftrags von Prigoschin, The Bell, 29. Januar 2019
- ↑ «Славянский корпус» возвращается в Сирию, Fontanka, 16. Oktober 2015
- ↑ Russischer Unternehmer Prigoschin gesteht Gründung der Wagner-Söldnertruppe. In: spiegel.de. 26. September 2022, abgerufen am 26. September 2022.
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- ↑ «Готовил сюрприз Асаду с 6 по 9 февраля и обсуждал это с Кремлем». Washington Post опубликовала фрагменты выводов разведки США о контактах «кремлевского повара» Пригожина с топовыми чиновниками России и Сирии накануне разгрома «вагнеровцев» под Дейр-эз-Зором. In: Nowaja gaseta. 23. Februar 2018, abgerufen am 12. August 2021 (Titel auf Deutsch: „Ich bereitete vom 6. bis 9. Februar eine Überraschung für Assad vor und besprach dies mit dem Kreml.“).
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- ↑ Reporter bei Recherche für Kreml-Kritiker in Afrika getötet orf.at, abgerufen am 1. August 2018.
- ↑ Павел Каныгин: Убийство в ЦАР: «Русские журналисты имели при себе оружие»? Невероятные подробности, рассказанные африканским водителем съемочной группы. И при чем здесь разведка ЦАР. In: Nowaja gaseta. 18. August 2018, abgerufen am 12. August 2021 (russisch, Titel in Deutsch: Mord in der Zentralafrikanischen Republik: „Russische Journalisten hatten Waffen“? Unglaubwürdige Details vom afrikanischen Fahrer der Crew erzählt.).
- ↑ Тюрбанутые. Если «вагнеровцы», разозленные тем, что на них падает подозрение, найдут убийц — это будет одна история. А если СК РФ будет разыскивать «арабов в тюрбанах» — совсем другая. In: Nowaja gaseta. 1. August 2018, abgerufen am 12. August 2021 (russisch, Titel auf Deutsch: Turbiert.).
- ↑ Ходорковский рассказал о гибели «при странных обстоятельствах» свидетеля по делу об убийстве журналистов в ЦАР. In: Nowaja gaseta. 20. September 2018, abgerufen am 12. August 2021 (Titel auf Deutsch: Chodorkowski erzählte über den Tod „unter merkwürdigen Umständen“ eines Zeugen im Falle der Ermordung von Journalisten in der Zentralafrikanischen Republik).
- ↑ Richard Sisk: US General Troubled by Russian Mercenaries in Africa. military.com, 3. April 2019.
- ↑ Russland schickt die Söldnerplage. In der Zentralafrikanischen Republik schützen brutale russische Kämpfer die Regierung. Dabei legen sie sich mit Frankreichs Verbündetem Tschad an. 10. Juni 2021, abgerufen am 14. Juni 2021.
- ↑ a b Sie selbst wussten nicht wirklich, wohin sie wollten: Im Bürgerkrieg in Libyen starben 10 bis 35 russische Söldner. Meduza, 9. Oktober 2019.
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- ↑ In dieser Küche wird etwas vorbereitet. Nowaja gaseta, 9. November 2018.
- ↑ Feldküche. Nowaja gaseta, 10. November 2018.
- ↑ Alec Luhn, Dominic Nicholls: Russian mercenaries back Libyan rebel leader as Moscow seeks influence in Africa. telegraph.co.uk, 3. März 2019.
- ↑ Patrick Wintour, Chris Stephen: Battle for Tripoli escalates as fighting nears Libyan capital. The Guardian, 7. April 2019.
- ↑ Russian Snipers, Missiles and Warplanes Try to Tilt Libyan War. New York Times, 5. November 2019.
- ↑ Libyan officials cite evidence of Russian mercenaries in war. aljazeera.com, 5. Dezember 2019.
- ↑ Russische Sicherheitsfirma kämpft in Libyen gegen Regierung. Laut UN-Experten kämpft eine mit Russland verbundene Militärfirma im libyschen Bürgerkrieg gegen die von den Vereinten Nationen unterstützte Regierung. In: Zeit Online. 7. Mai 2020, abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ In Libyen sprach man über den Rückzug der Söldner von „PMC Wagner“ von der Front in Tripolis. Nowaja gaseta, 13. Januar 2020.
- ↑ UN confirms Russian mercenaries are fighting in Libya: diplomats. AFP, 7. Mai 2020.
- ↑ Foreign fighters were meant to leave Libya this week. A huge trench being dug by Russian-backed mercenaries indicates they plan to stay. In: CNN. 22. Januar 2021, abgerufen am 23. Januar 2021.
- ↑ Nick Paton Walsh, Sarah El Sirgany: Foreign fighters were meant to leave Libya this week. A huge trench being dug by Russian-backed mercenaries indicates they plan to stay. 22. Januar 2021, abgerufen am 12. April 2021 (englisch).
- ↑ Nader ibrahim, Ilya Barabanov: The lost tablet and the secret documents – Clues pointing to a shadowy Russian army. BBC News, August 2021, abgerufen am 11. August 2021 (englisch).
- ↑ Was sollen russische Söldner in Mali? 15. September 2021, abgerufen am 15. Januar 2022.
- ↑ a b Berlin und Paris: Aufregung um russische Söldner in Mali. Deutsche Welle, 15. September 2021, abgerufen am 16. September 2021.
- ↑ Mali: Russische Söldner könnten UN-Einsatz gefährden. In: tagesschau.de. Abgerufen am 16. September 2021.
- ↑ Claudia Bröll: Russische Söldner in Mali gesichtet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Januar 2022.
- ↑ Small bands of mercenaries extend Russia’s reach in Africa. In: The Economist. 15. Januar 2022, ISSN 0013-0613 (economist.com [abgerufen am 16. Januar 2022]).
- ↑ Russische Söldner und malische Soldaten sollen 300 Zivilisten erschossen haben – es ist womöglich das schlimmste Kriegsverbrechen seit Beginn des Konflikts, NZZ, 7. April 2022
- ↑ Französische Spionage oder ein von Russen inszeniertes Massengrab, SRF, 30. April 2022
- ↑ ‘The Killings Didn’t Stop.’ In Mali, a Massacre With a Russian Footprint., New York Times, 31. Mai 2022, teilweise zitiert ohne Bezahlschranke in blick.ch
- ↑ Russische Söldner präsentieren in Mali ein Massengrab und machen Frankreich dafür verantwortlich – doch eine Drohne enttarnt die Inszenierung, NZZ, 26. April 2022; „Verdächtig ist aber, dass das im Januar 2022 eingerichtete Twitter-Konto (auf dem die Anschuldigungen veröffentlicht worden waren) zuerst mit dem Profilbild eines Kolumbianers versehen war, das von einem Nutzer des russischen Netzwerks VKontakt stammt“
- ↑ French accuse Russian mercenaries of staging burials in Mali. 22. April 2022, abgerufen am 23. April 2022 (englisch).
- ↑ Russische Söldner inszenieren Massengrab – Mali macht Frankreich verantwortlich. In: Der Spiegel. 27. April 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 27. April 2022]).
- ↑ The Wagner Group in Mali: A Special Report. In: Soldier of Fortune Magazine. 14. Juli 2022, abgerufen am 16. September 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b Russian mercenaries allegedly killed in Mozambique. In: defenceweb.co.za. 1. November 2019, abgerufen am 12. April 2021 (englisch).
- ↑ Pjotr Sauer: 7 Kremlin-Linked Mercenaries Killed in Mozambique in October — Military Sources. Army sources told The Moscow Times about two separate incidents involving ambushes by Islamic State-linked insurgents. 31. Oktober 2019, abgerufen am 12. April 2021 (englisch).
- ↑ Pjotr Sauer: In push for Africa, Russia’s Wagner mercenaries are ‘out of their depth’ in Mozambique – The Moscow Times. The secretive Kremlin-linked group is growing in scope and ambition, winning contracts normally reserved for local security firms. Many believe it is not up to the job. 20. November 2019, abgerufen am 12. April 2021 (englisch).
- ↑ The Wagner Group in Mali: A Special Report. In: Soldier of Fortune Magazine. 14. Juli 2022, abgerufen am 16. September 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Auf der Jagd nach Diamanten und Uran. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Januar 2019.
- ↑ Are Russian ‘mercenaries’ in Venezuela? What we know. In: The Defense Post. 26. Januar 2019, abgerufen am 16. September 2021 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Sergey Sukhankin: Russian mercenaries on the march: next stop Venezuela? – European Council on Foreign Relations. In: ECFR. 1. Februar 2019, abgerufen am 16. September 2021 (britisches Englisch).
- ↑ Russian mercenaries reportedly in Venezuela to protect Maduro, The Guardian, 25. Januar 2019
- ↑ Andrew E. Kramer: Russia Deploys a Potent Weapon in Syria: The Profit Motiv In: The New York Times, 5. Juli 2017. Abgerufen am 4. August 2017 (englisch).
- ↑ Die USA verhängten Sanktionen gegen PMCs ‚Wagner‘ und Unternehmen des Geschäftsmanns Prigoschin. Nowaja gaseta, 20. Juni 2017.
- ↑ Wagner-Gruppe. EU sanktioniert russische Söldner. In: Tagesschau.de, 13. Dezember 2021.
- ↑ Söldnertruppe »Wagner«: EU beschließt Sanktionen gegen russische Firma. In: Der Spiegel. 13. Dezember 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
- ↑ Abbildung der gehackten Website, 19. September 2022, Abbildung der gehackten Telegramkanals, 19. September 2022
- ↑ Georgi Gotev: Verfahren gegen Wagner-Gruppe vor britischem Obersten Gerichtshof eingeleitet. 2. November 2022, abgerufen am 13. November 2022 (deutsch).