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Birkenrindentexte

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Als Birkenrindenurkunden, (russisch берестяны́е гра́моты, wiss. Transliteration berestjanye gramoty) werden die seit 1951 bei archäologischen Ausgrabungen im Stadtgebiet von Nowgorod gefundenen, auf Birkenrinde geschriebenen Texte in slawischer Sprache bezeichnet.

In der Zwischenzeit wurden mehr als 1000 Texte auf Birkenrinde in Nowgorod und in benachbarten Städten geborgen. Die ältesten Texte stammen aus dem 11. Jh. und reichen in jüngeren Formen bis ins 15. Jh. Sie sind nicht in der allgemein verbreiteten altostslawischen oder russisch-kirchenslawischen Schriftsprache verfasst, sondern im so genannten Altnowgoroder Dialekt. Inhaltlich bieten die Texte einen interessanten Einblick in das Alltagsleben jener Zeit, denn es handelt sich im Allgemeinen um Privatbriefe, Mitteilungen oder Rechnungen aller Bevölkerungsschichten. (Daher ist Birkenrindenurkunde eine etwas irreführende Bezeichnung; richtiger wäre es, von Birkenrindenbriefchen oder Birkenrindenzetteln zu sprechen.)