X-Cacal Guardia
X-Cacal Guardia (auch Xcacal oder Tixcacal Guardia) ist eine abgelegene, aus mehreren Weilern bestehende Maya-Ortschaft mit etwa 4300 mayathansprachigen Einwohnern (1995) im Gebiet der heutigen Gemeinde (municipio) Felipe Carrillo Puerto im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo. Das Dorf X-Cacal selbst, das knapp 400 Einwohner (1995) hat, ist bis heute als Standort eines Sprechenden Kreuzes ein religiöses Zentrum der Maya der unmittelbaren Umgegend.
Nach der Einnahme von Chan Santa Cruz durch mexikanische Truppen unter General Nicolás Bravo fanden Maya-Kämpfer (Cruzoob) mit ihren Angehörigen in X-Cacal eine Zuflucht und pflegten weiter den Kult des Sprechenden Kreuzes. Die Cruzoob von X-Cacal führten den Guerrillakampf fort und erkannten erst 1935 als letzte der aufständischen Maya in einem Friedensvertrag die mexikanische Herrschaft an. Kulturell konnten sie sich (ähnlich wie die nahe gelegenen Maya-Ortschaften Chumpón und Chancah Veracruz) bis heute quasi eine Autonomie bewahren, wozu auch die aus der Zeit des Kastenkriegs stammende militärische Organisation gehört.