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Boeing 717

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Die Boeing 717 war bis zum Produktionsende 2006 das kleinste Verkehrsflugzeug der Boeing Company. Für Kurz- und Mittelstrecken mit geringem Aufkommen konzipiert, konkurrierte sie somit mit dem Airbus A318 oder der Embraer 190. Insgesamt wurden 155 Exemplare ausgeliefert[1].

Datei:Boeing 717 Midwest 2003 PD.jpg
Boeing 717

Geschichte

Die Ideen für die Boeing 717 gehen auf das Jahr 1995 zurück, als McDonnell Douglas unter der Typenbezeichnung MD-95 den Bau einer erneuerten Version der auf der Douglas DC-9 basierenden MD-90 plante. Nach der Übernahme von McDonnell Douglas durch Boeing 1997 wurde das Projekt unter dem Namen Boeing 717-200 (eine 717-100 wurde nie angeboten) fortgeführt, so dass am 2. September 1998 mit der Flugerprobung begonnen werden konnte. Die Zertifizierung erfolgte 1999 erstmals gemeinsam durch die Federal Aviation Administration (FAA) und die europäischen Joint Aviation Authorities (JAA). Als Triebwerk diente der BMW-Rolls-Royce BR-715 Turbofan.
Die erste von insgesamt 155 Boeing 717 wurde im Herbst 1999 an die Fluggesellschaft AirTran Airways ausgeliefert. Die Flugzeuge wurden in den ehemaligen McDonnell Douglas Werken in Long Beach, Kalifornien hergestellt.

Boeing kündigte am 14. Januar 2005 an, die Produktion der 717 im Jahr 2006 wegen mangelnder Nachfrage einzustellen. Die letzten beiden produzierten Maschinen (Nr. 154 und 155) wurden am 23. Mai 2006 an Midwest Airlines und AirTran Airways ausgeliefert[2].

Versionen

Boeing 717-100X

Achtung: Es existierte unter dem Namen Boeing 717-100 bei Boeing intern noch ein Flugzeug, das man unter Boeing 367-80 findet.
Die Boeing 717-100X oder auch McDonnell Douglas MD-95-10 war eine geplante Variante der 717-200. Sie sollte für durchschnittlich 86 Passagiere ausgelegt werden, was durch eine Verkürzung des Rumpfes um je 1,93 m vor und hinter der Tragfläche erreicht werden sollte; wegen der veränderten Statik wäre, wie auch beim Airbus A318 geschehen, das Seitenleitwerk erhöht worden. Da eine solche Variante aber nur relativ schlechte direkte Betriebskosten haben und mit mehreren Flugzeugen in Konkurrenz treten würde, verfolgte Boeing ab Anfang Dezember 2003 diese Planungen nicht weiter.

Boeing 717-200

Die Boeing 717-200 oder auch McDonnell Douglas MD-95-30 ist die einzige gebaute Variante der 717. Sie ist für durchschnittlich 100 Passagiere auslegt. Boeing bot auch noch eine "HGW" (entspricht High Gross Weight)-Version an, bei der die Abflugmasse erhöht und damit die Reichweite gesteigert wurde. Allerdings verkaufte sich diese Version kein einziges Mal.

Boeing 717-300X (MD-95-50)

Die Boeing 717-300X oder auch McDonnell Douglas MD-95-50 war eine geplante Variante der 717-200. Sie sollte für durchschnittlich 130 Passagiere ausgelegt werden, was durch eine Verlängerung des Rumpfes erreicht worden wäre, wobei vor den Tragflächen der Rumpf um 2,41 m und hinter den Tragflächen um 1,45 m vergrößert worden wäre. Dieses Flugzeug wurde vor allem durch die geplante Großbestellung verschiedener Fluggesellschaften in der Star Alliance bekannt, wo die 717-300 gegen die Airbus A318, Bombardier CRJ 900 und Embraer 190/195 antrat. Letztlich entschieden sich jedoch alle gegen die verlängerte Version und somit war das Ende der 717-300 besiegelt.

Technische Daten

Kenngröße Boeing 717-100X Boeing 717-200 Boeung 717-300X
Länge zwischen 33,95 m und 35,9 m 37,81 m 42,15 m
Spannweite 28,45 m 34,09 m 34,09 m
Höhe 8.9 m
Tragflügelfläche 92.97 m²
Maximales Startgewicht ? 49.895 kg (BGW)
54.884 kg (HGW)
56.245 kg
Reisegeschwindigkeit Mach 0.77/811 km/h
max. Passagiere ~100 134 145
Reichweite mit max. Zuladung   verm. mehr als 2.645 km 2.645 km verm. weniger als 2.645 km
Dienstgipfelhöhe   11.277 m
Antrieb  2 BMW Rolls-Royce BR71X mit weniger als 82,3 kN  2 BMW Rolls-Royce BR715 mit je 82.3 kN  2 BMW Rolls-Royce BR715 mit je 93,4 kN

Quellen

  1. Auflistung aller Aufträge auf Boeings Orders and Deliveries-Seite
  2. Boeing-Mitteilung zum Produktionsende
Commons: Boeing 717 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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