Zum Inhalt springen

Landkreis Osterholz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Oktober 2006 um 17:36 Uhr durch Horst~dewiki (Diskussion | Beiträge) (Landschaftsverband Stade). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen des Landkreises Osterholz
Lage des Landkreises Osterholz in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Verwaltungssitz: Osterholz-Scharmbeck
Fläche: 650,73 km²
Einwohner: 112.741 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 173,3 Einwohner je km²
Kreisschlüssel: 03 3 56
Kfz-Kennzeichen: OHZ
Kreisgliederung: 11 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Osterholzer Straße 23
27711 Osterholz-Scharmbeck
Website: www.landkreis-osterholz.de
Politik
Landrat: Dr. Jörg Mielke (parteilos)
Karte
Lage des Landkreises Osterholz in Niedersachsen

Der Landkreis Osterholz liegt im nördlichen Niedersachsen. Er grenzt im Westen an die Weser (westlich davon der Landkreis Wesermarsch), im Norden an den Landkreis Cuxhaven, im Osten an den Landkreis Rotenburg (Wümme) und im Süden an den Landkreis Verden und an die Stadt Bremen und damit an das Land Bremen. Kreisstadt ist Osterholz-Scharmbeck.



Politik

Partnerschaften

Seit April 2006 besteht eine Partnerschaft mit dem polnischen Landkreis Kwidzyn. Beide Gemeinden haben sich über das EU-Projekt „Baltic Rural Broadband“ kennengelernt, das sich mit dem Ausbau der Breitbandtechnologie im ländlichen Raum befaßt. In Kwidzyn leben auf rund 834 km² etwa 80.200 Einwohner, davon etwa die Hälfte in der gleichnamigen Stadt.

Kreistag

Kreistag Osterholz
Sitzverteilung:
SPD CDU Grüne Wählergemeinschaft Bürgerfraktion FDP WASG => Gesamt
15. September 1996 21 17 5 1 1 1 - = 46 Sitze
9. September 2001 21 16 4 2 1 2 - = 46 Sitze
10. September 2006 20 15 5 1 1 3 1 = 46 Sitze

Die nächste Kommunalwahl in Niedersachsen findet im September 2011 statt.

Landräte und (Ober-) Kreisdirektoren

Landrat von bis Partei aus
1. August Lange 11. Juni 1945 - 14. März 1946 SPD Osterholz-Scharmbeck
2. Louis Biester 15. März 1946 - 31. Oktober 1946 SPD Teufelsmoor
3. Wilhelm Ahrens 1. November 1946 - 31. März 1949 NLP/DP Lilienthal
4. Christian Evers 1. April 1949 - 4. Mai 1964 DP/CDU Ritterhude
5. Hinrich Winters 8. Juni 1964 - 14. Januar 1968 CDU Lilienthal
6. Walter Schlüter 15. Januar 1968 - 20. November 1972 SPD Osterholz-Scharmbeck
7. Heinrich Blanke 30. November 1981 - 20. November 1991 CDU Grasberg
8. Ludwig Wätjen 21. November 1991 - 31. Dezember 2004 SPD Osterholz-Scharmbeck
9. Dr. Jörg Mielke 1. Januar 2005 - heute parteilos Bremen

Landrat Dr. Jörg Mielke ist seit dem 1. Januar 2005 der erste gewählte Landrat seit Einführung der „Eingleisigkeit“ der Verwaltung im Landkreis Osterholz.

(Ober)-Kreisdirektoren

von bis
1. Hinrich Horstmann 21. Juni 1946 - 31. Oktober 1946
2. Dr. Otto Stegemann 6. Januar 1947 - 31. Dezember 1953
3. Hermann Brünjes (kommissarischer Amtschef) 1. Januar 1954 - 30. September 1954
4. Jasper-Wilhelm Gottschalk 1. Januar 1954 - 30. Mai 1974
5. Hans-Dieter von Friedrichs 1. Juni 1974 - 31. Dezember 2004

Wirtschaft

Im Schatten des Oberzentrums Bremen wurde bereits 1970 festgestellt, dass der Landkreis Osterholz hinter der industriellen Entwicklung anderer niedersächsischer Kreise zurückgeblieben war. Dabei kann ins Feld geführt, daß durch die Gebietsreform von 1939 mit der Abgabe der höher entwickelten Gemeinden (Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Lesum und Schönebeck) 75% der Industrie wieder an Bremen verloren gegangen waren. Auf Grund mangelnder Standortvoraussetzungen und der Nähe zu Bremen konnte der Landkreis Osterholz diesen Verlust bis heute nicht kompensieren.

Es wird deshalb u.a. auf ein touristisches Konzept insbesondere im Teufelsmoor gesetzt.

Die an Bremen angrenzenden Gemeinden Schwanewede, Ritterhude und Lilienthal haben ihre Einwohnerzahlen durch Zuzüge aus Bremen erheblich steigern können.


Arbeitslosenquote

Arbeitslosenstatistik
Monat in (%) Männer Frauen Offene
Stellen
Januar 2006 8,9 2.706 2.270 247

Verkehr

Straße

Durch das Kreisgebiet verläuft in Süd-Nord-Richtung die Autobahn A 27 von Walsrode über Bremen, Ritterhude und Schwanewede nach Bremerhaven und Cuxhaven.

Eisenbahn

Geschichte

Der Landkreis hat seinen Namen Osterholz dem ehemaligen Kloster (1184-1650) in der Kreisstadt zu verdanken, dessen Basilika als Klosterkirche St. Marien erhalten ist.

Der Landkreis Osterholz selbst wurde 1885 aus den ehemals hannoverschen Ämtern Osterholz und Lilienthal gebildet. 1931 wurde der aufgelöste ehemalige Kreis Blumenthal eingemeindet.

1939 musste der Landkreis die 'gewonnenen' Gemeinden (Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Lesum und Schönebeck) an die Stadt Bremen aber wieder abgeben.

Bei der Kreisreform der 1970er Jahre wurde das Kreisgebiet nur unwesentlich verändert.

In den 1980er Jahren wurden die Ortschaften Wilstedter Moor und Tarmstedter Moor aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) eingemeindet.

Kultur

Zur Pflege kultureller Einrichtungen wurde der Landschaftsverband Stade als eingetragener Verein gegründet.

Religion

Traditionell ist das Gebiet des heutigen Landkreises Osterholz evangelisch-lutherisch geprägt. Die Gemeinden gehören zur Landeskirche Hannover. Insbesondere nach dem Krieg haben sich durch Zuzug vieler Heimatvertriebener, Gastarbeiter aus Südeuropa und Aussiedler aus Ostmittel- und Osteuropa große katholische Gemeinden gebildet, die zum Bistum Hildesheim gehören. Durch die hohe Zahl der Kirchenaustritte sind beide großen christlichen Kirchen Umstrukturierungsprozessen unterworfen. Ferner leben im Kreisgebiet viele Muslime, Angehörige von Freikirchen und Zeugen Jehovas.

Städte und Gemeinden

(Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2005)

Einheitsgemeinden

Samtgemeinde mit ihren Mitgliedsgemeinden:

Literatur

  • Murken, Jens, "De Geschicht is lögenhaft to vertellen, ober wohr is se doch...". Der Landkreis Osterholz 1932-1948. Zeitgeschichte im Gespräch, Münster 1999, ISBN 3-89688-047-0.
  • Johann Segelken, Osterholz-Scharmbecker Heimatbuch, 4.Auflage; OHZ 1987, Saade-Verlag
  • Gerhard Stalling AG / Landkreis Osterholz (Hrsg.), Der Landkreis Osterholz, Oldenburg 1970, Gerhard Stalling Verlag AG