Epe (Westfalen)
Epe ist ein Dorf in Nordrhein-Westfalen im Kreis Borken an der niederländischen Grenze im nördlichen Münsterland und liegt an der Dinkel. Epe ist seit 1975 ein Stadtteil von Gronau. Die Einwohnerzahl beträgt ca. 15.000 (2005).
Geografie
Naturräumliche Lage
Epe liegt in einer Niederung der Dinkel in einer Höhe von 41 m über NN. Der höchste Punkt in der Bauerschaft Am Berge ist 57 m über NN. Zwei Bäche bilden ungefähr die Grenze der Gemarkung: Im Osten der Goorbach, im Westen der Flörbach. Westlich der Dinkelniederung an der Grenze zu den Niederlanden liegt das Amtsvenn, ein Moor- und Heidegebiet. Teile des Moores zwischen Epe und Alstätte sind heute Naturschutzgebiet.
Nachbarorte
Nachbarorte sind: Gronau, Metelen, Nienborg, Graes und Alstätte
Bauernschaften
Neben dem eigentlichen Dorf gehören eine Reihe von Bauernschaften zu Epe. Das sind (im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend) Kloster, Riekenhof, Am Berge, Storkerhook, Füchte, Gerdingseite, Langeseite, Lasterfeld, Brinkerhook, Wieferthook, Kottigerhook und Sunderhook.
Am Berge ist die flächenmäßig größte Bauernschaft, Kottigerhook die größte nach Einwohnerzahl.
Die in der Nähe des Dorfes gelegenen Bauernschaften haben durch die Ausdehnung der Bebauung und die Ausweisung von Industriegebieten ihren bäuerlichen Charakter verloren. In den Bauernschaften westlich der Dinkel (Langeseite, Lasterfeld, Brinkerhook, Wieferthook, Kottigerhook, Sunderhook) mit ihren Höfen und überwiegend landwirtschaflicher Nutzfläche ist das ursprüngliche Bild der Landschaft noch erhalten.
Geschichte
Überblick
1188 Erste urkundliche Erwähnung im Güterverzeichnis des Grafen Dale
bis 1803 Epe gehört zum Fürstbistum Münster
1815 Epe wird preußisch
1875 Die Eisenbahnlinie von Gronau über Epe nach Dortmund wird eröffnet
1881 Gründung der ersten Textilfabrik (Weberei der Gebr. Laurenz aus Ochtrup)
1886 Einsturz der Kirche
1897 Gründung der Baumwollspinnerei Germania
1926 Der Eper Park wird angelegt
1946 bis 1950 Für 2000 Flüchtlinge wird im Südosten eine Siedlung gebaut, sie erhält den Namen Rübezahlsiedlung
Bevölkerungsentwicklung
1905: 4803
1925: 6173
1932: 7032
1939: 7622
1946: 9479
1950: 9875
1972: 13000
2005: 15000
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
Die Katholische Pfarrkirche St. Agatha ist eine neugotische Hallenkirche, die Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde, nachdem die Vorgängerkirche 1886 eingestürzt war. Der Turm hat eine Höhe von 65 Metern und ist das Wahrzeichen des Ortes.
Die Katholische Filialkirche St. Antonius Epe ist ein moderner Kirchenbau aus den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Der 35 Meter hohe Campanile steht 10 Meter abseits vom Kirchenbau.
Erholung
Der Eper Park am Ufer der Dinkel wurde 1926 angelegt.
Im Südosten liegt das Sport- und Freizeitzentrum "Eper Bülten" mit Freibad, Fußballplatz, Tennisanlage, Reitplatz, Angelteichen und Minigolfbahn.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Epe ist über die A31, die B54n und die B474 zu erreichen. Epe liegt an der Bahnstrecke von Dortmund über Coesfeld nach Enschede.
Wirtschaft
Der Kavernenspeicher Epe liegt im Südwesten. In leeren Salzstöcken wird dort unterirdisch in mehr als 30 Kavernen Erdgas gespeichert. Das Arbeitsvolumen beträgt 352 Mio m³. Damit gehört die Anlage zu den größten in der Welt. Betreiber sind die Firmen Eon Ruhrgas, RWE, sowie die niederländischen Firmen Essent und NUON.
Epe hat eine Molkerei, die Naturkostläden in ganz Deutschland beliefert.
Persönlichkeiten
Engelbert Dinkelborg, OFM, geb. 7. November 1918 in der Bismarckstr. 16 (später Gasstr.) als Sohn des Leiters der Eper Gasanstalt, † 31. Dezember 1991, war von 1959 bis 1991 Bischof (Dom Edilberto) der Diözese Oeiras-Floriano im Nordosten von Brasilien