Terciopelo-Lanzenotter
Terciopelo-Lanzenotter | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bothrops asper | ||||||||||||
Garman, 1844 |
Die Terciopelo-Lanzenotter (Bothrops asper) ist eine in Mittelamerika und im Nordwesten Südamerikas weit verbreitete Schlangenart. Sie gehört zur Unterfamilie der Grubenottern. Weitere gelegentlich gebrauchte deutsche Namen für die Art sind Amerikanische Lanzenotter, Fere de lance oder Barba amarilla. Die Art bewohnt tropische Laub- und Regenwälder. Sie lebt dort überwiegend auf dem Boden, klettert jedoch auch zumindest einige Meter hoch auf Bäume oder Sträucher. Jungtiere von Bothrops asper ernähren sich überwiegend von kleinen Amphibien, Reptilien und Wirbellosen, ausgewachsene Tiere überwiegend von kleinen Säugetieren.
Die Terciopelo-Lanzenotter wird sehr groß, ist leicht erregbar, bewegt sich sehr schnell und ist extrem giftig. Sie ist innerhalb ihres Areals für den Großteil der Vergiftungen durch Schlangenbisse und jährlich für zahlreiche Todesfälle verantwortlich. Viele Patienten, die den Biss überleben, bleiben durch schwerste Gewebezerstörungen und Gliedmaßenverluste lebenslang behindert.
Beschreibung
Bothrops asper ist eine große, verglichen mit anderen Vertretern der Gattung relativ schlanke Lanzenotter. Geschlechtsreife Individuen sind meist zwischen 1,2 und 1,8 m lang, die größten Individuen erreichen eine Körperlänge von 2,5 m. Die Rückenschuppen stehen in der Körpermitte in 23-33, meist 25-29 Längsreihen.
Färbung und Zeichnung sind sehr variabel. Die Grundfarbe der Oberseite kann rotbraun, braun, olivgrün, graubraun, rosa oder fast schwarz sein. Die Oberseite des Kopfes ist im Normalfall ungezeichnet. Ein dunkler Streifen (Postokularstrefen) zieht sich vom Auge bis bis zum Mundwinkel und kann die hinteren 1 bis 2 Oberlippenschilder (Supralabialia) mit einschließen. Die Oberseite zeigt auf beiden Seiten des Rückens 18 bis 28 breit hell begrenzte, dunkelbraune bis fast schwarze Dreiecke, deren breite Basis zum Bauch zeigt. Häufig befinden sich in der bauchseitigen Verlängerung beider Schenkel des Dreiecks große, dunkle Punkte. Die Dreiecke können auf der Rückenmitte mit den Spitzen aufeinander stoßen, so das der Rücken eine sehr auffallende X-Zeichnung zeigt, oder gegeneinander versetzt sein. Zum Schwanz hin wird die Zeichnung immer enger, der Schwanz selbst ist meist einfarbig dunkelbraun oder schwarz. Die Bauchseite ist meist gelb, seltener cremefarben oder weißgrau und zeigt unregelmäßige, dunkle Flecken, die zum Schwanz hin dichter werden.
Männliche Jungtiere haben ein gelbes Schwanzende, bei weiblichen Jungtieren ist es einfarbig braun. Bei Männchen beginnt die gelbe Schwanzfärbung bei einer Körperlänge von etwa 100 cm zu verblassen, sie verschwindet bis zur Geschlechtsreife.
Image:Bothrops asper Area.PNG
Quellen
Literatur
- Jonathan A. Campbell, William W. Lamar: The Venomous Reptiles of the Western Hemisphere. Comstock; Ithaca, London. 2004. ISBN 0-8014-4141-2