Einsteinhaus Caputh
Das Einsteinhaus in Caputh, ca 6 km südlich von Potsdam und Berlin wurde von 1928 bis 1932 von Albert Einstein und seiner Frau Elsa bewohnt. Das Einsteinhaus in Caputh ist seit Ende Mai 2005 im Einsteinjahr wiedereröffnet.
Geschichte
Auf Anregung des Oberbürgermeisters von Berlin Gustav Böß sollte Einstein ein Geschenk erhalten zu seinem 50. Geburtstag. Als die Presse allerdins von der Idee erfuhr, ein Haus und Grundstück zu verschenken, wurde der Plan schnell fallen gelassen. Einstein finanziert daraufhin sein Heim selber.
Das Sommerhaus wurde im Jahre 1929 von dem Architekten Konrad Wachsmann (1901–1980) erbaut, einem Pionier des industriellen Bauens. Das Haus liegt direkt am märkischen Wald mit Blick auf den Templiner See und den Schwielowsee. Caputh hatte zur Zeit Einsteins ca. 3000 Einwohner, die hauptsächlich vom Kleingewerbe, wie z.B. dem Obstanbau, der Fischerei und vom Handwerk lebten.
Aufgrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 kehrten Albert und Elsa Einstein von Reise in die USA nicht mehr nach Deutschland zurück. Das Haus wurde dannach an das benachbarte Jüdische Kinderheim Caputh vermietet. Im Zuge der Enteignungen während der NS-Zeit ging das Haus 1935 in den Besitz der Gemeinde Caputh über, nachdem Einstein enteignet wurde. Zunächst war es Kindergarten und Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen, während des Zweiten Weltkrieges wurde das Haus von der Wehrmacht genutzt.
Von 1945 bis 1978 diente das Haus verschiedenen Mietern als Wohnhaus. Es wurde unter Denkmalschutz gestellt und 1979 durch die Akademie der Wissenschaften der DDR restauriert, zum 100. Geburtstag Einsteins. Danach diente es zwischnezeitig als Gästehaus und Gedenkstätte. Alle Verhandlungen über eine Rückgabe des widerrechtlich enteigneten Hauses bzw. eine Entschädigung von Einstein und seinen Erben scheiterten.
Heute trägt die Hebräische Universität Jerusalem das Haupteigentum, nach einem langen Restitutionsverfahren. Die Universität Jerusalem besitzt eebenfalls den Nachlass Albert Einsteins.
Architektur
Auf direkten Wunsch ließ sich Einstein ein Holzhaus bauen. Das Haus ist teilweise unterkellert, es wurde in einer Kombination von ortsfester Fachwerkbauweise und Tafel- und Plattenbauweise gebaut. Bei dieser Technik besteht das Grundgerüst aus miteinander verbundenen Holzbalken. Die Außen- und die Innenwände sowie die Decken werden mit Holzplatten bzw. Brettern hergestellt. Als Material wurde zum größten Teil Oregonpinie und galizisches Tannenholz verwendet.
Innen ist das Haus relativ dunkel gestaltet, die Zimmer sind zahlreich, aber dafür klein und nur spartanisch eingerichtet.
Gäste
Zahlreiche Nobelpreisträger und bekannte Persönlichkeiten waren Gast in Einsteins Haus. Einige von ihnen waren:
- Max Born
- Fritz Haber
- Otto Hahn
- Max von Laue
- Gerhart Hauptmann
- Käthe Kollwitz
- Max Liebermann
- Heinrich Mann
- Erwin Schrödinger
- Max Planck
- Arnold Zweig
Zitate
- "Das Segelschiff, die Fernsicht, die einsamen Herbstspaziergänge, die relative Ruhe, es ist ein Paradies." (Albert Einstein, 1929)
- "Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt" (Albert Einstein zu seinem Sohn)
- "mein dickes Segelschiff" (Albert Einstein über sein Schiff am See)
- "Der Schwielow ist breit, behaglich, sonnig und hat die Gemütlichkeit aller breit angelegten Naturen." (Theodor Fontane)