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Drucklufthammer

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Drucklufthammer im Straßenbau

Der Drucklufthammer wird umgangssprachlich auch Presslufthammer genannt. Er ist eine mobile Maschine, in der ein Kolben durch Luft angetrieben einen Impuls auf ein Werkzeug, den Meißel, überträgt. Die Druckluft wird durch einen motorgetriebenen Kompressor erzeugt und dem Hammer über einen Verbindungsschlauch zugeführt. Drucklufthämmer gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, vom einhändig geführten leichten Gerät über schwere, beidhändig geführte Baugeräte bis zu Geräten die an Baggern angebracht werden.

Funktion

Wird der Kompressor gestartet, fließt die verdichtete Luft über den robusten Schlauch zum Drucklufthammer. Dort wird über einen handbetätigtes Ventil der Hammer in Bewegung gesetzt. Die Druckluft gelangt im Betrieb über einen Ventilmechanismus in den Arbeitszylinder des Gerätes. Ein Kolben wird durch die einströmende Luft in Richtung Meißelspitze beschleunigt und trifft dort auf ein Schlagstück. Durch das rasche Abbremsen wird eine grosser Impuls erzeugt. Diese Schlagenergie überträgt sich über das Schlagstück auf den Meißel. Die Rückholung des Kolbens in die Ausgangslage erfolgt dann wiederum gesteuert durch Luft oder eine Rückholfeder. Die Kombination aus hohem Impuls, kleiner Meisselspitze und dem beidhändigen Ansetzen des Werkzeugs ergibt eine enorme Kraft, die den Presslufthammer etwa beim Straßenbau (Aufbrechen von vorhandenen Straßen) oder beim Abbruch von Gebäuden, zu einem unverzichtbaren Werkzeug macht.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Durch Drucklufthämmer in den Körper eingeleitete Schwingungen können zu einer Berufskrankheit führen, weiter macht die dem Hammer rhythmisch entweichende Luft den Presslufthammer zu einem der lautetsten Werkzeuge im Hoch- und Tiefbau. Einige Hersteller bieten sowohl eine Vibrations- als auch eine Geräuschdämpfung an. Trotzdem sollte man unbedingt Ohrenschützer sowie eine Schutzbrille verwenden. Vor allem bei dem Stemmen von Beton können Betonsplitter das Auge treffen.

Entwicklung

Erste Presslufthämmer wurden, wo bereits Pressluft zur Verfügung stand im Bergbau und der Giessereitechnik eingesetzt.

Das Patent für Presslufthämmer wurde 1904 der Herner Firma Flottmann erteilt. Die Flottmann-Bohrhämmer kommen im Bergbau des Ruhrgebiets zum Einsatz und steigern die Förderleitung der Bergleute enorm.

Mit der Entwicklung mobiler Kompressoren eroberte sich der Drucklufthammer zahlreiche weitere Anwendungen, vor allem im Baugewerbe. Die Weiterentwicklung dieser Werkzeuge zielte immer darauf hin die Belastung für Mensch und Umwelt zu reduzieren. Maßnahmen waren: Gewichtsreduktion, Geräusch- und Vibrationsdämpfung. Eine Variante von Drucklufthämmern ist der Hydraulikhammer. Hier wird statt Druckluft Hydrauliköl als Trägermedium für die Energie eingesetzt.

Sonstiges

Eine zentrale Rolle spielt der Presslufthammer in dem Film der Blaumilchkanal