Papstname
Der Papstname wird vom jeweils neu gewählten Papst angenommen.
Wenn am Ende eines Konklaves der Name des neuen Papstes der Öffentlichkeit bekanntgegeben wird, spricht der Kardinalprotodiakon die lateinischen Sätze:
- „Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus Papam!
- Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum,
- Dominum [Vorname], Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem [Nachname],
- qui sibi nomen imposuit [Papstname].“
- („Ich verkünde euch große Freude: Wir haben einen Papst!
- Den herausragendsten und hochwürdigsten Herrn,
- Herrn [Vorname], der Heiligen Römischen Kirche Kardinal, [Nachname],
- welcher sich den Namen [Papstname] gegeben hat.“)
Bei dem hierbei proklamierten Papstnamen wird der neue Papst ab diesem Zeitpunkt und für den Rest seines Pontifikats - also üblicherweise bis zum Ende seines Lebens - genannt. Das Fest des Namenstages begeht er hingegen nach wie vor an dem Tag, dem sein Geburtsname zugeordnet ist. Die Tradition, bei der Wahl zum Papst einen neuen Namen anzunehmen, reicht zwar nicht bis zu den Ursprüngen des Papstamtes zurück, aber durch Abstimmung der Namen der modernen Päpste mit denen des Altertums und durch eine einheitliche Nomenklatur von den Anfängen bis heute trägt er auf seine Art zum Fortbestand dieser Institution bei.

Formen und Varianten von Papstnamen
Wie gewöhnliche Rufnamen variieren auch die Papstnamen in verschiedenen Sprachen. Fürgewöhnlich werden die Namen in die jeweilige einheimische Sprache „übersetzt“, sofern es in ihr ein Äquivalent für sie gibt. Deshalb wird ein Papst, der auf Latein Ioannes und auf Griechisch Ιωάννης (Ioánnis) heißt, auf Französisch Jean, auf Englisch John, auf Italienisch Giovanni, auf Ungarisch János und auf Deutsch Johannes genannt. Sofern nicht speziell angemerkt, sind die in diesem Artikel verwendeten Papstnamen die deutschsprachigen.
Namen und Sprachen
Nicht jede „Übersetzung“, die meist eine im Laufe der Jahrhunderte erfolgte Umformung oder phonetische und grammatikalische Anpassung ist, ist möglich oder notwendig. Einige seltene Namen behalten ihre lateinische oder griechische Form, weil es kein deutsches Äquivalent gibt (Hormisdas, Sisinnius); andere lateinische Namen sind unverändert auch auf Deutsch gängig (Pius, Leo).
In nicht-katholischen Ländern und Kulturen werden Papstnamen häufig anderen Sprachen entliehen. Auf Türkisch ist es üblich, Päpste mit ihrem französischen Namen mit vorangestellter Nummer zu bezeichnen. Johannes Paul II. und Benedikt XVI. heißen darum im Allgemeinen ikinci Jean Paul und onaltıncı Benoit. Mit zunehmender Verbreitung des Englischen findet man jedoch immer öfter die Formen ikinci John Paul bzw. onaltıncı Benedict. Man findet sogar die lateinischen oder italienischen Namen. Darüberhinaus wird bei diesen Formen manchmal die Rechtschreibung der Herkunftssprache beibehalten, manchmal der Name phonetisch geschrieben (Jan Pol).
Die kulturelle und sprachliche Dominanz eines Staates über einen anderen hat starken Einfluss auf die Namensgebung im dominierten Land, auch im Hinblick auf Papstnamen. Auf Aserbaidschanisch, einer dem Türkischen sehr nahen Sprache, benutzt man die russischen Papstnamen, weswegen Johannes Paul II. ikinci Ioann Pavel - auf Russisch Иоанн Павел второй (Ioann Pavel vtoroï) - genannt wurde. Auf Tagalog, der Amtssprache der Philippinen, werden die spanischen Papstnamen verwendet. In den protestantisch geprägten Ländern Nordeuropas werden am häufigsten die lateinischen Papstnamen verwendet, auch wenn in der jeweiligen Sprache ein Äquivalent existiert. Ausnahmen werden aber für die gewöhnlichsten Vornamen (Peter, Alexander) gemacht, und bei anderen kann die Orthographie derjenigen der Landessprache angepasst werden (zum Beispiel durch Ersatz von c durch k). Im Gegensatz dazu haben Sprachen in orthodoxen Ländern Entsprechungen für die Heiligen der frühen christlichen Kirche und können darum die Mehrzahl der Papstnamen übersetzen.
Darüberhinaus ist das Christentum in einigen arabischen Ländern seit langem ansässig, sodass es für katholische Heilige und damit auch für Päpste Namen auf Arabisch gibt. Diese Namen weichen zuweilen von ihrem strengen Äquivalent aus der moslemischen Tradition ab: Johannes wird als يوحنّا (yūḥannā) wiedergegeben, wenn ein katholischer Papst gemeint ist, aber als يحيی (yaḥyā), wenn Moslems den Propheten Johannes den Täufer meinen.
Vieldeutigkeit bestimmter Namen
Selbst in den „offiziellen“ lateinischsprachigen Päpstelisten kann es passieren, dass verschiedene Namen, die aber ähnlich klingen oder eine ähnliche Bedeutung haben, im Nachhinein fälschlicherweise durcheinandergebracht wurden. Zum Beispiel scheinen die ersten drei Päpste der Antike namens Sixtus den griechischen Namen Xystos (der Geglättete) getragen zu haben, oder aber den römischen Vornamen Sixtus (der Sechste). Die beiden Namen wurden zu einem einzigen Namen Sixtus vermischt, der in der Renaissance von zwei weiteren Päpsten wieder aufgegriffen wurde.
Die gleiche Vermischung ist aus lautlichen Gründen Martinus oder Martin widerfahren (siehe unten). Diese Verwirrung wird jedoch heute als Fehler angesehen, und die beiden Namen werden nunmehr als verschieden angesehen.
Zwischen 615 und 618 regierte ein Papst mit dem lateinischen Namen Deusdedit, wörtlich von Gott gegeben. Von 672 bis 676 regierte ein anderer Papst, dessen lateinischer Name Adeodatus genau dasselbe bedeutet. Es ist üblich geworden, die beiden Namen als Varianten ein und desselben anzusehen, und die beiden Päpste in Listen auf Latein als Adeodatus primus und Adeodatus secundus zu führen.
Auf den Fall des dritten Papstes, je nach Quelle Kletus oder Anaklet, wird im Artikel Anaklet eingegangen.
Geschichtliches
Namen der ersten Päpste

Man weiß nur wenig über die ersten Päpste, und dieses wenige beschränkt sich oft auf ihren Namen.
Es wird allgemein angenommen, dass uns die ersten Päpste mit ihren richtigen Namen überliefert sind. Angesichts der spärlichen Quellenlage lässt sich das aber nicht mit Sicherheit klären. Nach dem Evangelium nach Matthäus hieß der Apostel Petrus Simon, bevor ihm Christus den Beinamen Petrus durch einen Ausspruch verlieh, der nach katholischem Verständnis gleichsam das Papstamt begründet, das ihm als erstem übertragen wurde (Mt 16,18 EU):
- Tu es Petrus, et super hanc petram aedificabo Ecclesiam meam
- Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen
Von seinen unmittelbaren Nachfolgern weiß man wenig. Es gibt einige Unklarheiten in der Liste der ersten Päpste, insbesondere bei ihren Regierungszeiten und beim Namen und der zeitlichen Einordnung Papst Anaklets, der nach manchen Quellen auch Kletus genannt wird.
Die ersten Päpste können jüdischer, lateinischer oder griechischer Herkunft gewesen sein, oder aus dem vorderen Orient, Nordafrika oder einem anderen Teil des Römischen Reiches gestammt haben. Dessen ungeachtet sind die uns von ihnen überlieferten Namen praktisch durchgängig lateinisch oder griechisch, die beiden Amtssprachen des Reiches. Es ist Spekulation, ob es sich dabei um Übersetzungen ihres ursprünglichen Namens handelt, oder ob sie als römische Bürger - aber nicht notwendigerweise als ethnische Lateiner - neben ihrem muttersprachlichen Namen einen offiziellen griechischen oder lateinischen besaßen. Möglicherweise hatten sich einige von ihnen schon beim Eintritt in die neue Religion und noch vor ihrer Wahl zum Papst einen neuen Namen gegeben. Die uns überlieferten lateinischen Namen können ohne erkennbare Gründe oder Abgrenzung sowohl prænomina, nomina oder cognomina also Vornamen, Familiennamen oder Nachnamen sein.
Nur zwei Papstnamen sind hebräischer Herkunft, aber sie entstammen direkt dem Neuen Testament und tauchen recht spät auf, zu einer Zeit, als sich das Christentum bereits vollständig vom Judentum getrennt hat. Diese Namen sind Johannes (im Jahre 523, nach Johannes dem Täufer) und Zacharias (im Jahre 741, nach Zacharias, Johannes' Vater). Schließlich scheint ein Papst einen germanischen Namen getragen zu haben, nämlich Lando. Er war (von Johannes Paul I. abgesehen) der letzte Papst, der einen neuen Namen trug. Nach ihm nahmen alle neugewählten Päste Namen an, die mindestens ein Vorgänger schon getragen hatte, und bald bildete sich die Gewohnheit systematischer Namensänderung heraus.
Die ersten Päpste bis ins 6. Jahrhundert sind fast durchgängig heilig. Darum wurden die Namen, die sie trugen, für kommende Generationen zu Taufnamen, und werden zum Teil bis heute verwendet.
Ursprung der Namensänderung der Päpste
Der erste beurkundete Fall einer Namensänderung eines Mannes, der zum Papst gewählt wurde, ist der eines Mercurius im Jahre 533. Da er nicht den Namen einer heidnischen Gottheit tragen wollte, nannte er sich Johannes II.. Dies wiederholte sich, wenn ein Mann mit dem Namen eines heidnischen Gottes oder Kaisers gewählt wurde; 955 bestieg ein Octavian daher den päpstlichen Thron als Johannes XII..
Im Jahre 983 wurde Petrus Canepanova als Johannes XIV. Papst. Diesmal war der Grund, dass er einen zweiten „Papst Petrus“ nach dem ersten Papst und Apostel Petrus vermeiden wollte. Die anderen Träger dieses Namens oder einer Variante, die Papst wurden, änderten ihren Namen immer aus demselben Grund.
Kurz darauf, 996, wurde der erste Papst deutscher Herkunft, Bruno von Kärnten, zum Papst gewählt. Ihm folgte 999 der erste französische Papst, Gerbert von Aurillac. Beide trugen germanische Vornamen, die der päpstlichen Tradition fremd waren (obwohl ein Vorgänger, Lando trotz seiner italienischen Herkunft einen germanischen Papstnamen getragen hatte). Sie änderten ihre Namen darum und wurden zu Gregor V. bzw. Silvester II. Zu dieser Zeit waren germanische Vornamen bereits weit verbreitet, nicht nur in germanischen Ländern. Von nun an änderten alle, die einen solchen trugen, diesen, wenn sie Papst wurden. Die einzigen Ausnahmen machten zwei Gegenpäpste des 11. Jahrhunderts, die ihre germanischen Namen beibehielten: Theoderich und Albert.
Aus all diesen Gründen beschäftigte die Notwendigkeit einer Namensänderung bereits die Mehrzahl der Päpste zum Ende des 10. Jahrhunderts, aber der Brauch etablierte sich seitdem für alle Päpste gleich welchen Taufnamens. Der Vorgang erhielt eine symbolische Bedeutung: Der neue Papst war nicht mehr derselbe Mann wie vor seiner Wahl, und darum sollte auch sein Name nicht mehr derselbe sein. Dies gab der Übernahme des Papstamtes eine besondere Wichtigkeit, obwohl sie nie als Sakrament anerkannt wurde, wie es die Priester- oder Bischofsweihe ist.
Etwa bis zum Ende des 12. Jahrhunderts wurde man nicht, wie heute, im Augenblick der Wahl zum Papst, sondern durch die Inthronisation. Dies war aus mehreren Gründen erforderlich, insbesondere, weil man die Zustimmung des Kaisers abwarten musste, aber auch, weil viele Gewählte keine Bischöfe waren, zum Teil nicht einmal Priester, und darum erst geweiht werden mussten, bevor sie das Amt übernehmen konnten. Gregor VII., gewählt 1073, bestand auf der Tatsache, dass es die Inthronisation sei, die einen Mann zum Papst mache. Aufgrund der oft chaotischen politischen Lage lag bei vielen Päpsten eine längere Zeitspanne, bis zu mehr als einem Jahr, zwischen Wahl und Inthronisation. Bischof Wibert von Ravenna, vom Kaiser 1080 zum Papst ernannt (und heute als Gegenpapst angesehen), konnte erst 1084 in Rom inthronisiert werden; in den dazwischenliegenden vier Jahren betrachtete er sich nur als „gewählter Papst“ und nicht als amtierender. Er gab sich seinen Papstnamen Clemens III. erst bei seiner Amtseinführung. Man kann daher spekulieren, dass seine unmittelbaren Nachfolger Theoderich und Albert ihre Namen deshalb nicht änderten, weil sie nicht inthronisiert wurden, oder weil ihre eventuelle heimliche Inthronisation keine geschichtlichen Spuren ihres Papstnamens hinterlassen hat.
Seit 996 behielten nur zwei Päpste ihren Taufnamen bei: Adriaan Florisz Boeyens wurde im Jahre 1522 Hadrian VI., und Marcello Cervini bestieg den Papstthron als Marcellus II. im Jahre 1555. Giuliano della Rovere hatte sich 1503 möglicherweise gewünscht, seinen Namen behalten zu können, aber es gab keinen Vorgänger namens Julian, sodass er sich mit dem Namen Julius, der schon einmal getragen worden war, begnügte, und Julius II. wurde. Tatsächlich wählte seit Lando 913 kein Papst einen neuen Namen mehr. Zu Landos Zeit war das Papstamt von einigen römischen Familien, unter anderem den Theophylakten, in Beschlag genommen, und die Namen, die dabei aufkamen, zeigten wenig Abwechslung. Als bald darauf die Namensänderung Gewohnheit wurde, achteten alle Päpste bis Johannes Paul I. 1978 den Grundsatz, nur bereits vorher getragene Namen zu wählen.
Bedeutung eines Herrschaftsnamens
Der Herrschaftsnamen, den ein neuer Papst sich gibt, kann viele Bedeutungen haben, und bei vielen ist uns der Grund ihrer Wahl unbekannt. Der neue Papst kann einen Namen zu Ehren eines besonderen Heiligen annehmen, zu Ehren eines Verwandten oder Vorgängers, sogar einer Kirche, in der er gewaltet hat, oder mehreren anderen Personen mit dem gleichen Namen. Als Gerbert von Aurillac der im Jahre 1000 amtierende Papst wurde, wählte er den Namen Silvester II. in Erinnerung an Silvester I., der Papst gewesen war unter Konstantin dem Großen, der das Christentum als römische Staatsreligion anerkannt hatte. Zahlreiche Päpste wählten ihre Namen als Reverenz an einen weit zurückliegenden und ruhmvollen Vorgänger, zum Beispiel an Gregor I. oder Leo den Großen, statt an einen näheren Vorgänger - bisweilen, um dem Papstamt nach den Verfehlungen der jüngeren Vergangenheit neuen Glanz zu geben. Insbesondere folgte auf die Zeit der großen Dekadenz des Papsttums vom 10. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts, in der die häufigsten Namen Johannes, Benedikt, Leo und Stephan gewesen waren, die Periode der sogenannten Gregorianischen Reformen, benannt nach Gregor VII., obwohl sie schon vor seiner Herrschaft begann. Als Reaktion auf die Päpste der näheren Vergangenheit wurden zahlreiche sehr alte Papstnamen wiederbelebt, und die Liste der Päpste von 1056 bis 1145 zeigt eine große Zahl von Namen, die von der Ordnungszahl II gefolgt werden. Diese Vornamen (und Gregor) wurden danach wiederum wiederverwendet, von woher eine neue Serie dieser Namen gefolgt von der III herrührt. Ebenso gibt es noch eine Serie mit IV, bevor sich das System in der V. Generation aufspaltet. Die Schändlichkeiten der theophylaktischen Epoche waren vergessen, und die Namen Johannes und Benedikt kamen wieder in Mode. Leo hingegen musste noch einige Jahrhunderte bis zu seiner Wiederbelebung warten, und Stephan wurde überhaupt nicht wiederverwendet, möglicherweise auch aufgrund der Nummerierungsschwierigkeiten, die mit diesem Namen verbunden wären.
Während des Großen Schismas nahmen die Päpste von Rom, Avignon und Pisa leicht voneinander unterscheidbare Namen an. Nach der Wiederherstellung des einheitlichen Papsttums entschlossen sich die Päpste zunächst, die Papstnamen der drei alten Gefolgschaften auszuschließen und außer Gebrauch gekommene Namen wiederaufleben zu lassen. Der erste von ihnen nannte sich nach dem Heiligen, der am Tag seiner Papstwahl Namenstag hatte, Martin von Tours. Er wurde zu Papst Martin V..
In der Zeit der Renaissance waren zahlreiche Namen in Gebrauch, einige gängig, andere alt und kaum mehr in Gebrauch, mit der einzigen Einschränkung, dass der Name mindestens einmal vorher benutzt worden war. Einige gingen so weit, ihren Taufnamen zu behalten: Hadrian VI., Marcellus II. und mit einer kleinen Änderung Julius II.. Ein anderer kürzte seinen Familiennamen ab: Kardinal Piccolomini wurde Pius II.. Rodrigo Borgia nannte sich Alexander VI. in erklärter Verehrung Alexanders des Großen. Die Renaissance erlaubte Bezugnahmen auf antike Heiden.
Die Pietas
Aber seit die Päpste ihren Namen im Augenblick des Antritts des Pontifikats ändern, ist der am häufigsten angeführte Grund eine Anlehnung an einen Vorgänger in jüngerer Vergangenheit, dessen Werk der neugewählte fortsetzen will oder dem er Ehre erweisen will. Pius III. war der Neffe von Pius II., Leo XI. der Großneffe von Leo X., und Alexander VIII. war am selben Tag zum Kardinal ernannt worden wie Alexander VII.. Diese Sitte nannte man Pietas, nach dem lateinischen Wort für Frömmigkeit.
Dieses Motiv für die Wahl des Herrschaftsnamens wurde oft geltend gemacht, wurde aber im 16. Jahrhundert immer häufiger und bald systematisch. Die neu gewählten Päpste wählten den Namen desjenigen Vorgängers, der sie zum Kardinal ernannt hatte, oder dank dem sie in der Hierarchie aufgestiegen waren. So war Clemens XIV. von Clemens XIII. zum Kardinal ernannt worden, dieser wiederum von Clemens XII., und dieser von Clemens XI. Clemens X. war ebenfalls von seinem Vorgänger Clemens IX. in den Kardinalsstand erhoben worden. Unter diesen Umständen ist zu verstehen, dass zwischen 1644 und 1774 vierzehn aufeinanderfolgende Päpste nur vier verschiedene Namen trugen.
Im Jahre 1799 verstarb in Frankreich Papst Pius VI., von Revolutionären verschleppt, was aus ihm fast einen Märtyrer machte. Es lag daher nahe, dass sein Nachfolger, 1800 im österreichisch besetzten Venedig gewählt, sich den Namen Pius VII. gab. Auch er wurde von den Franzosen verschleppt, diesmal nach Rom. Die lange Dauer beider Pontifikate und die Ereignisse, die sie prägten - bisweilen empfunden als Kampf der allgemeinen christlichen Weltordnung gegen die atheistische Revolution -, bewirkten, dass dieser Name unter den Päpsten im Schwange blieb und ihn zwischen 1774 und 1958 sieben von elf Päpsten wählten.
Die zeitgenössischen Päpste
Die Kontroverse um Pius' XII. Haltung während des Zweiten Weltkrieges und die Zäsur durch das Zweite Vatikanische Konzil während der Herrschaft seines Nachfolgers haben den Namen Pius unvermittelt aus der Mode kommen lassen. Er wird nicht nur mit der Vorstellung eines konservativen und rückwärtsgewandten Papstes in Verbindung gebracht, sondern auch mit dem gesamten Kampf zwischen Kirche und der modernen säkularisierten Welt. Pius XII. selbst (der an die Prophezeiung Malachias glaubte) sagte, er sei der letzte Papst Pius.
Sein Nachfolger Johannes XXIII. brachte einen Namen ans Tageslicht, der seit Jahrhunderten nicht mehr verwendet worden war, und zögerte auch nicht, Namen und Nummer eines Gegenpapstes anzunehmen, an dessen Illegitimität kein Zweifel bestand. Genau diese Unrechtmäßigkeit wollte er als erfahrener Kirchengeschichtler bekräftigen. Er bezog sich nicht auf einen Vorgänger, sondern auf einen Heiligen aus den ersten Tagen des Christentums und auf den Namen seines Vaters Giovanni (zu deutsch: Johannes).
Sein Nachfolger Paul VI. tat es ihm nach, indem er sich auf Paul von Tarsus berief. Den Brauch, sich mit seiner Namenswahl vor allem auf einen Heiligen zu beziehen, respektierend, erwiesen die folgenden Päpste ihren Vorgängern erneut Ehre: Johannes Paul I. bezog sich ausdrücklich auf seine beiden unmittelbaren Amtsvorgänger; nach seinem plötzlichen Tod titelte die Zeitung Le Monde am 10. Oktober 1978: „Auf der Suche nach Johannes Paul II.“, der am 16. Oktober auch gewählt wurde.
Benedikt XVI. wies zur Begründung seiner Namenswahl explizit auf den heiligen Benedikt von Nursia und auf Papst Benedikt XV. hin, der während des Ersten Weltkrieges zum Frieden ermahnt hatte.
Nummerierung der Päpste
Ursprung
Als alle Päpste verschiedene Namen trugen, gab es keine Gefahr der Verwechslung in den Listen. Im Jahre 257 war Sixtus, der heute als Sixtus II. aufgeführt wird, der erste Papst, der einen bereits zuvor verwendeten Namen trug. Dies geschah im Laufe der Zeit immer öfter. Mit Pelagius II. begann man bei zwei Päpsten des gleichen Namens, von denen kurz vor dem anderen geherrscht hatte, dem zweiten den Zusatz junior zu geben. Als es drei Päpste des gleichen Namens gab, hängte man an den Namen secundus junior an. Um angesichts dieses komplizierten Systems ein Durcheinander zu vermeiden, hängte man ab Gregor III. (731-741) gelegentlich eine Nummer an den Papstnamen an, auf offiziellen Dokumenten wurde dies aber erst ab dem 10. Jahrhundert zur Regel. Dieser Usus entstand also ungefähr zeitgleich mit der systematischen Änderung der Papstnamen. Ab Leo IX. (1049-1054) erschien die Nummer auch auf päpstlichen Bullen und auf dem Fischerring.
Die Päpste, die vor der Einführung der Nummerierung geherrscht hatten, wurden aus praktischen Gründen im Nachhinein durchnummeriert. Denjenigen Päpste, die einen niemals wieder verwendeten Namen getragen hatten, wurde dabei aber nachträglich keine Nummer gegeben, da dies unnötig ist. Nichtsdestominder gab sich Albino Luciani 1978, als er Papst wurde, einen noch nie zuvor verwendeten Namen und auch zu seinen Lebzeiten schon die Nummer „der Erste“. Darin folgte er dem Beispiel moderner europäischer Monarchen (wie Louis Philippe I., Baudouin I. oder Juan Carlos I.). Er wurde also zu Papst Johannes Paul I., bevor es einen Johannes Paul II. gab.
Die Gegenpäpste, die vor der Einführung der Nummerierung gelebt hatten, wurden im Allgemeinen nicht a posteriori durchnummeriert, mit Ausnahme Felix' II. - der zwar nicht als legitimer Papst, aber lange Zeit fälschlicherweise als Heiliger angesehen wurde und deshalb noch lange auf den Listen geführt wurde -, sowie Bonifatius' VII. und Johannes' XVI., was Fehler bei der Nummerierung nachfolgender Päpste gleichen Namens hervorgerufen hat.
Die nach der Einführung der Nummerierung aufgetretenen Gegenpäpste nahmen in jedem Falle den Brauch der Nummerierung an, da sie sich als rechtmäßige Päpste ansahen. Da die Kirche sie aber nicht anerkennt, wurden ihr Name und ihre Nummer stets als noch unbelegt angesehen, und wenn ein später lebender, legitimer Papst diesen Namen annahm, nahm er auch die Nummer mit an. Während des Großen Schismas herrschten zum Beispiel die Gegenpäpste Clemens VII., Benedikt XIII., Johannes XXIII. und Clemens VIII., was spätere, legitime Päpste nicht davon abhielt, ebenfalls als Clemens VII., Clemens VIII., Benedikt XIII. und Johannes XXIII. zu regieren.
Nummerierungsfehler
Bei näherer Betrachtung der Liste der Päpste fallen einige Anomalien bei der Nummerierung bestimmter Namen auf. Der Großteil davon geht auf Gegenpäpste, die zu bestimmten Zeiten doch als legitim angesehen wurden, zurück, aber andere sind schlichte Fehler.

- Bonifatius VII., Benedikt X. und Alexander V.: Wie beschrieben wurde, sieht die katholische Kirche die Herrschaft eines Gegenpapstes als null und nichtig an, und wenn ein legitimer Papst später den Namen eines Gegenpapstes annimmt, nimmt er auch seine Nummer mit an. Die Nummern dreier Gegenpäpste wurde trotzdem nicht wiederverwendet: Bonifatius VII., Benedikt X. und Alexander V.. Die ihnen folgenden Päpste des gleichen Namens nannten sich Bonifatius VIII., Benedikt XI. und Alexander VI.. Es gilt dabei zu beachten, dass Alexander V. ein Papst aus Pisa während des Großen Schismas war, und die Unrechtmäßigkeit der Pisaer Päpste war zu Alexanders VI. Zeit noch Gegenstand der Diskussion. Der Name eines anderen Papstes aus Pisa, Johannes XXIII. (1410-1415) wurde von Johannes XXIII. (1958-1963) erst fünf Jahrhunderte später angenommen, als die Polemik verebbt war.
- Felix II.: Gleichermaßen wird Felix II. heute als Gegenpapst angesehen. Felix III. und Felix IV. trugen zu ihren Lebzeiten keine Nummern, da dieser Brauch erst nach ihnen aufkam und sie rückwirkend nummeriert wurden. Es wäre daher vorteilhaft, sie Felix II. bzw. Felix III. zu nennen, wie es auch einige Listen tun, aber der Umstand, dass es später einen Gegenpapst Felix V. gab, spricht dafür, die Namen bei Felix III. und Felix IV. zu belassen.
- Johannes XVI. und Johannes XX.: Der erste ist der Name eines Gegenpapstes, aber es gab weder einen Papst noch einen Gegenpapst namens Johannes XX. Als 1276 Pedro Julião unter dem Namen Johannes Papst wurde, gab es bereits zahlreiche Vorgänger desselben Namens, die in den vielen kursierenden Listen jener Zeit unterschiedlich nummeriert waren. Einige zählten dabei die Gegenpäpste als vollwertig mit, darunter den, den man heute Johannes XVI. nennt, eine andere zählte Johannes XIV. zweimal als zwei verschiedene Personen. Pedro Julião aber wurde fälschlicherweise Johannes XXI. statt Johannes XIX. oder Johannes XX.
- Martin II. und Martin III.: Es gab weder Päpste noch Gegenpäpste namens Martin II. oder Martin III. Der Fehler wurde im Jahre 1281, als Simon de Brion Papst wurde und den Namen Martin annahm, gemacht: Man hielt zu Unrecht den Namen Marin(us) für identisch mit Martin und führte die Päpste Marinus I. und Marinus II. als Martin II. bzw. Martin III. auf. So wurde Simon de Brion zu Martin IV.. Der Fehler wurde später für die beiden Päpste namens Marinus korrigiert, aber die falsche Nummerierung Martins IV. und später Martins V. hatte Bestand.
- Stephan IX. oder Stephan X.? Stephan (II.) wurde 752 gewählt und starb unmittelbar darauf, noch vor der Weihe. Da es damals die Inthronisation und nicht die Wahl war, die den Amtsantritt eines Papstes markierte, wurde er sofort aus den Listen gestrichen. Seine sieben Nachfolger desselben Namens trugen zu Lebzeiten keine Nummern, man führte sie aber im Nachhinein als Stephan II. bis Stephan VIII. Als 1057, nach Einführung der Nummerierung, ein neuer Stephan gewählt wurde, nannte er sich natürlich Stephan IX.. Ende des 16. Jahrhunderts begann man den früh verstorbenen Stephan doch als rechtmäßig anzusehen und hätte eigentlich die folgenden Päpste nun Stephan III. bis Stephan X. nummerieren müssen, obwohl der letzte schon zu seinen Lebzeiten die Nummer IX geführt hatte. Aber in der Annuario Pontificio von 1961, die de facto eine offizielle Liste liefert, ist der erste Stephan (II.) wiederum nicht aufgeführt und seine Namensnachfolger als Stephan II. bis Stephan IX. gelistet. In halboffiziellen Listen findet man beide Nummerierungen. Das gleiche Problem hätte sich aus sehr ähnlichen Gründen bei einem weiteren, nur sehr kurz amtierenden Papst, Coelestin II., ergeben können, aber sein Ausschluss aus der Liste hat nie für Widerspruch gesorgt (und ihn damit letztlich fälschlicherweise zum Gegenpapst gemacht). Da zu seiner Zeit die Nummerierung der Päpste schon gang und gäbe war, nannte sich sein Nachfolger ebenfalls und selbstverständlich Coelestin II.. Ein weiterer früh verstorbener Papst, Gregor XI., ist möglicherweise gänzlich eine Legende, und seine Nummer wurde vom rechtmäßigen Papst Gregor XI. wiederverwendet.
Zusammenfassende Tabelle der Papstnamen
Die Liste der Annuario Pontificio zählt von Petrus bis Benedikt XVI. 265 Päpste. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass sie Benedikt IX. dreimal zählt; er wurde, je nach Quelle, zum erstenmal im Alter von 12 oder 20 Jahren Papst, wurde gestürzt, wurde erneut Papst, verkaufte seine Würde an Gregor VI., wurde noch einmal Papst, wiederum verjagt und exkommuniziert - um der Legende nach schließlich Mönch zu werden und für seine Sünden Buße zu tun.
Ebenso zählt die Liste Leo VIII. und Benedikt V. als legitime Päpste, die jedoch zur gleichen Zeit regierten und Rivalen waren. Umgekehrt schließt sie die Päpste von Avignon und Pisa aus, die während des Großen Schismas Gegenspieler der römischen Päpste waren.
Unter Beachtung dieser Seltsamkeiten, die an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden, gibt es daher 263 Namen legitimer Päpste, die sich in folgender Weise auffächern:
Johannes | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | X | XI | XII | XIII | XIV | XV | XVII | XVIII | XIX | XXI | XXII | XXIII | ||
Gregor | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | X | XI | XII | XIII | XIV | XV | XVI | |||||||
Benedikt | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | XI | XII | XIII | XIV | XV | XVI | ||||||||
Clemens | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | X | XI | XII | XIII | XIV | |||||||||
Innozenz | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | X | XI | XII | XIII | ||||||||||
Leo | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | X | XI | XII | XIII | ||||||||||
Pius | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | X | XI | XII | |||||||||||
Stephan | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | ||||||||||||||
Bonifatius | I | II | III | IV | V | VI | VIII | IX | |||||||||||||||
Urban | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | |||||||||||||||
Alexander | I | II | III | IV | VI | VII | VIII | ||||||||||||||||
Hadrian | I | II | III | IV | V | VI | |||||||||||||||||
Paul | I | II | III | IV | V | VI | |||||||||||||||||
Coelestin | I | II | III | IV | V | ||||||||||||||||||
Martin | I | IV | V | ||||||||||||||||||||
Nikolaus | I | II | III | IV | V | ||||||||||||||||||
Sixtus | I | II | III | IV | V | ||||||||||||||||||
Felix | I | III | IV | ||||||||||||||||||||
Sergius | I | II | III | IV | |||||||||||||||||||
Anastasius | I | II | III | IV | |||||||||||||||||||
Honorius | I | II | III | IV | |||||||||||||||||||
Eugen | I | II | III | IV | |||||||||||||||||||
Silvester | I | II | III | ||||||||||||||||||||
Viktor | I | II | III | ||||||||||||||||||||
Lucius | I | II | III | ||||||||||||||||||||
Kalixt | I | II | III | ||||||||||||||||||||
Julius | I | II | III | ||||||||||||||||||||
Pelagius | I | II | |||||||||||||||||||||
Adeodatus | I | II | |||||||||||||||||||||
Theodor | I | II | |||||||||||||||||||||
Marin | I | II | |||||||||||||||||||||
Agapitus | I | II | |||||||||||||||||||||
Damasus | I | II | |||||||||||||||||||||
Paschalis | I | II | |||||||||||||||||||||
Gelasius | I | II | |||||||||||||||||||||
Marcellus | I | II | |||||||||||||||||||||
Johannes Paul | I | II | |||||||||||||||||||||
Petrus (Peter) | I | ||||||||||||||||||||||
Linus | I | ||||||||||||||||||||||
Anaklet | I | ||||||||||||||||||||||
Evaristus | I | ||||||||||||||||||||||
Telesphorus | I | ||||||||||||||||||||||
Hyginus | I | ||||||||||||||||||||||
Anicetus | I | ||||||||||||||||||||||
Soterus | I | ||||||||||||||||||||||
Eleutherus | I | ||||||||||||||||||||||
Zephyrinus | I | ||||||||||||||||||||||
Pontianus | I | ||||||||||||||||||||||
Anterus | I | ||||||||||||||||||||||
Fabianus | I | ||||||||||||||||||||||
Cornelius | I | ||||||||||||||||||||||
Dionysius | I | ||||||||||||||||||||||
Eutychianus | I | ||||||||||||||||||||||
Cajus | I | ||||||||||||||||||||||
Marcellinus | I | ||||||||||||||||||||||
Eusebius | I | ||||||||||||||||||||||
Miltiades | I | ||||||||||||||||||||||
Marcus | I | ||||||||||||||||||||||
Liberius | I | ||||||||||||||||||||||
Siricius | I | ||||||||||||||||||||||
Zosimus | I | ||||||||||||||||||||||
Hilarius | I | ||||||||||||||||||||||
Simplicius | I | ||||||||||||||||||||||
Symmachus | I | ||||||||||||||||||||||
Hormisdas | I | ||||||||||||||||||||||
Silverius | I | ||||||||||||||||||||||
Vigilius | I | ||||||||||||||||||||||
Sabinianus | I | ||||||||||||||||||||||
Severinus | I | ||||||||||||||||||||||
Vitalian | I | ||||||||||||||||||||||
Donus | I | ||||||||||||||||||||||
Agatho | I | ||||||||||||||||||||||
Konon | I | ||||||||||||||||||||||
Sisinnius | I | ||||||||||||||||||||||
Konstantin | I | ||||||||||||||||||||||
Zacharias | I | ||||||||||||||||||||||
Valentin | I | ||||||||||||||||||||||
Formosus | I | ||||||||||||||||||||||
Romanus | I | ||||||||||||||||||||||
Lando | I |
Namenswahl
Es steht theoretisch jedem Papst frei, den Namen anzunehmen, der ihm beliebt. Seit 913 hat aber nur ein Papst einen zuvor unbenutzten Namen angenommen; der nächste wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Namen annehmen, der schon von einem oder mehreren Vorgängern getragen wurde. Eine Anekdote besagt, dass Karol Wojtyła am Tage seiner Wahl zu Ehren des Schutzheiligen von Polen den Namen Stanislaus I. annehmen wollte, dass ihn die Kardinäle aber davon abbrachten, diesen neuen und der päpstlichen Tradition fremden Namen zu wählen. Es ist nicht bekannt, ob diese Geschichte wahrheitsgemäß oder bloße Legende ist.
Seit Beginn des Brauchs, bei der Wahl zum Papst einen neuen Namen anzunehmen, hat nur Johannes Paul I. gewagt, einen neuen zu wählen, und auch er hat ihn nur aus den Namen seiner unmittelbaren Vorgänger kombiniert. Wählte der nächste Papst trotz allem einen völlig neuen Namen, so hätte er dazu unbestritten das Recht, und hängte diesem Namen dann auch die Bezeichnung „der Erste“ an. Andernfalls wird der Name zwangsläufig einer der folgenden, alphabetisch geordneten sein:
- Adeodatus III. (oder Deusdedit III.), Agapitus III., Agatho II., Alexander IX., Anaklet II.¹ (oder Kletus II.), Anastasius V., Anicetus II., Anterus II.
- Benedikt XVII., Bonifatius X.
- Cajus II. (oder Gajus II.), Coelestin VI., Clemens XV.³, Cornelius II.
- Damasus III., Dionysius II., Donus II.
- Eleutherus II., Eugen V., Eusebius II., Eutychianus II., Evaristus II.
- Fabianus II., Felix V.¹ (oder IV.), Formosus II
- Gelasius III., Gregor XVII.³
- Hadrian VII.³, Hilairus II., Honorius V., Hormisdas II., Hyginus II.
- Innozenz XIV.
- Johannes XXIV., Johannes Paul III., Julius IV.
- Kalixt IV., Kletus II. (oder Anaklet II.¹), Konon II., Konstantin II.¹
- Leo XIV., Lando II., Liberus II., Linus II.³, Lucius IV.
- Marcus II., Marcellus III., Marcelinus II., Marinus III., Martin VI., Miltiades II.
- Nikolaus VI.
- Paschalis III.¹, Paul VII., Pelagius III., Pius XIII.³, Peter II.³⁴ , Pontianus II.
- Romanus II.
- Sabinianus II., Sergius V., Severinus II., Silverius II., Simplicius II., Siricius II., Sissinius II., Sixtus VI. (oder Xystus VI.), Soterus II., Stephan X. (oder XI.), Silvester IV.¹, Symmachus II.
- Telesphorus II., Theodorus III.
- Urban IX.
- Valentin II., Viktor IV.¹², Vigilius II., Vitalian II.
- Zacharias II., Zephyrinus II., Zosimus II.
Anmerkungen:
¹ Diese Namen wurde in der Vergangenheit von Gegenpäpsten getragen. Die katholische Kirche betrachtet sie deshalb als immer noch frei verfügbar. Den Namen dieser Gegenpäpste müssen noch die von Albertus, Christophorus, Dioskur, Eulalius, Hippolyt, Laurentius, Novatian, Philipp, Theodoricus und Ursinus hinzugefügt werden, die jeweils nur einmal verwendet wurden. Die Namen und Nummern der anderen Gegenpäpste wurden von rechtmäßigen Päpsten wiederverwendet, außer denen von Felix II., Johannes XVI., Bonifatius VII., Benedikt X. und Alexander V., worüber weiter oben diskutiert wurde.
² Zwei verschiedene Gegenpäpste hießen Viktor IV.: Gregor Conti und Ottavio di Montecelio.
³ Diese Namen werden im Augenblick oder wurden vor kurzer Zeit von verschiedenen, selbsternannten Päpsten sedisvakantistischer Gruppen geführt. Von keinem Staat anerkannt und ohne eine nennenswerte Anhängerschaft, werden sie nicht einmal als Gegenpäpste angesehen, sondern als Sektenoberhäupter. Sie sind hier nur angeführt, weil man sie häufig auf Webseiten als Oberhäupter der Römisch-Katholischen Kirche vorgestellt findet.
⁴ Es ist unwahrscheinlich, dass ein Papst der römisch-katholischen Kirche diesen Namen wählen wird, da er der Tradition nach dem Apostel Petrus vorbehalten ist. Petrus Canepanova gab sich aus diesem Grunde 983 als einer der ersten Päpste einen neuen Namen und wurde Papst Johannes XIV.. Ihm folgten weitere sieben Päpste, die ebenfalls Peter (ital. Pietro) als Taufnamen trugen. (siehe auch Gegenpapst Peter II.)
Es wurde bisher auch kein anderer Name eines der zwölf Apostel gewählt (Der Papstname Johannes geht zurück auf den Propheten Johannes den Täufer, nicht auf den Apostel Johannes).
Bibliographie
- B. U. Hergemöller, Die Geschichte der Papstnamen, Münster 1980
- Philippe Levillain (Hrsg.), Dictionnaire historique de la Papauté, Fayard, 2003, 1776 Seiten. (ISBN 2-21361-857-7)
Siehe auch