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Paupitzscher See

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Der Paupitzscher See ist ein künstlicher Tagebaurestsee, der durch Flutung aus dem ehemaligen Tagebau Goitzsche entsteht. Er befindet sich nördlich von Delitzsch, zum größeren Teil in Sachsen und teilweise in Sachsen-Anhalt. Nördlich davon ist die viel größere Goitzsche. Der See gehört zum Naturschutzgebiet (NSG) "Paupitzscher See" und zum Landschaftsschutzgebiet (LSG)"Goitzsche".

Für den Tagebau wurde 1975 der Ort Paupitzsch umgesiedelt. An ihn erinnern heute ein eisernes Kreuz und ein Findling am Standort der ehemaligen Kirche.

Daten

  • Wasserspiegelhöhe: 77 m ü. NN
  • Speicherraum: 9 Mio m³
  • Wasseroberfläche: 100 ha = 1 km²
  • maximale Wassertiefe: 17 m

Naturschutzgebiet

Der Paupitzscher See hat sich seit der Einstellung des Braunkohleabbaus um 1980 zu einem einzigartigen Naturrefugium entwickelt. Auch nach Abschluss der Flutung und Sanierung wird der See als ein Naturschutzgebiet für die Öffentlichkeit gesperrt bleiben. Er wird auf natürliche Weise der Renaturierung überlassen. Nach den Sanierungsplänen der LMBV gehört das NSG „Paupitzscher See“ zu den wertvollsten Bereichen der ehemaligen Bergbauregion Goitzsche. Es hat sich zu einem europaweit bedeutsamen Flora-Fauna-Habitat (FFH) entwickelt. Durch ungestörte Sukzession und eine dynamische Entwicklung mit (gewollten) Rutschungen und Erosionen entstand ein Biotop, das für zahlreiche gefährdete und seltene Arten ein Rückzugsgebiet ist. Das Gebiet entwickelt ständig neue Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten und zieht immer wieder weitere Arten an.

Wegen der naturbelassenen Böschungen ist ein direkter Zutritt nicht möglich. Von zwei Aussichtsplattformen hat man aber gute Überblicke über den See.

Wächter der Goitzsche

In der Nähe des Sees stehen die "Wächter der Goitzsche". Sie sind Zeugen der Umwandlung der Tagebaulandschaft. Die 10 über zwei Meter großen Eisenfiguren stehen nicht weit vom Paupitzscher Eck, nahe dem Paupitzscher See. Sie haben jeweils einen roten Brustschild und rote Fahnen und sind um einen großen Findling aus dem Tagebau arrangiert. Um die Wächter herum hat der Künstler Anatol Herzfeld einen Kreis aus etwa 70 kleinen Findlingen angeordnet. Mit der Hilfe von Kindern aus einer Schule in Holzweißig entstanden Motive, die Herzfeld gemeinsam mit einem Steinmetz in die Findlinge meißelte. Diese Botschaften und Bilder der Kinder von ihrer Heimat und von ihrem Alltag werden noch lange von der Verwandlung des Ortes und der Landschaft berichten.

Siehe auch:

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