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Cottaer Spitzberg

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Cotta und der Cottaer Spitzberg auf der Oberreitschen Karte (1821)

Der Cottaer Spitzberg ist eine 390,8 m hohe Basaltkuppe am östlichen Rand der Sächsische Schweiz.

Der ehemals auch Cottaer Spitze genannte Berg befindet sich auf der Hochfläche zwischen den Tälern der Gottleuba im Osten und der Bahre im Westen. Er überragt das unmittelbar an seinen nördlichen Fuß liegende Dorf Cotta und die nähere Umgebung um mind. 70 m und tritt als deutliche Landmarke im Landschaftsbild in Erscheinung.

Entstanden ist der Cottaer Spitzberg beim teriären Durchbruch von Basalt durch die kreidezeitlichen Sandsteinsedimente des Elbsandsteingebirges. In einem geologisch weitgehend von Sandstein, Granit und Gneis geprägten Umfeld stellt der Berg somit eine geologische Besonderheit dar.

Blick von Nordosten auf den Cottaer Spitzberg

Hier reiht er sich in eine Reihe aufgesetzter vulkanischer Härtlingsgipfel ein, von denen der Stolpener Burgberg, der Wilisch und der Geising die bekanntesten sind. Am Felsgipfel des Spitzberges sind die grauschwarzen Säulen des Trachybasaltes aufgeschlossen. Sie ragen mit ca. 30 cm Mächtigkeit nahezu senkrecht empor und wurden im 19. Jahrhundert durch einen Steibruchbetrieb intensiv abgetragen. Erhalten blieb ein Reststück des Gipfels, weil auf diesem 1865 eine Triangulationssäule der mitteleuropäischen Gradmessung bzw. sächsischen Landesvermessung errichtet wurde. Diese Säule markiert den Punkt Vorlage:Koordinate Text Artikel.

Basaltkegel am Gipfel

Auch pflanzengeographisch ist der Cottaer Spitzberg bedeutsam. Allerdings hat der Steinbruchbetrieb die Vielfalt der lokalen Pflanzenwelt eingeschränkt. Arten wie das langblättrige Waldvöglein, die Prachtnelke oder die Borstige Glockenblume zählen zu den ehemals vorkommenden, heute aber nicht mehr vorhandenen Arten. Trotzdem stellt der Spitzberg nach wie vor einen botanisch interessanten Lebensraum dar. An der Nordseite befindet sich ein Eichen-Hainbuchenwald (unter anderem Winterlinde, Spitzahorn, Bergahorn, Esche) mit eingestreuten Arten wie dem Lungenkraut. Zudem ist der sonnenexponierte Berg auch Lebensraum für einige wärmeliebende Arten wie die Bunte Kronwicke und das Silber-Fingerkraut.

Aufgrund der geologischen und botanischen Besonderheit sind Teile des Berges seit 1979 als Flächennaturdenkmal geschützt.

Anfang der 1960er Jahre wurde in der Hochzeit des Kalten Krieges an der Ostseite des Berges eine kleine Bunkeranlage errichtet. Hierhin sollte sich im Falles eines Atombombenangriffes auf Dresden die regionale Führung des Landkreises Pirna flüchten. Auf der Dresden zugewandten Westseite wurde ein Beobachtungspunkt eingerichtet.

Schon seit jeher ist der Cottaer Spitzberg ein beliebtes Ausflugsziel, da der in der Spitze unbewaldete Basaltgipfel eine umfassende und nur im Nahbereich teils eingeschränkte Rundumsicht bietet. Bei guten Bedingungen reicht der Blick in Richtung


Literatur

  • Deutsche Akademie der Wissenschaften [Hrsg.] (1965): Pirna und seine Umgebung. Reihe Werte der deutschen Heimat Bd. 9. Berlin.
  • Peter Rölke [Hrsg.] (2004): Am Rande der Sächsischen Schweiz. Reihe Wander- & Naturführer Sächsische Schweiz Bd. 3. Dresden.