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Die paragon arena ist ein noch nicht fertiggestelltes Fußballstadion in Paderborn, in dem der Zweitligist SC Paderborn 07 ab der Rückrunde der Saison 2005/06 seine Heimspiele austragen sollte. Baubeginn des Stadions war am 12. Juli 2005, die Bauzeit war auf sechs Monate veranschlagt. Seit November 2005 ruhen die Bauarbeiten, da das Oberverwaltungsgericht Münster die Baugenehmigung aufgrund von Anwohnerprotesten entzog.
Stadion
Der Bau der paragon arena wurde notwendig, da im Hermann-Löns-Stadion, der jetzigen Spielstätte des SCP, nur dank einer Sondergenehmigung durch den DFB Regionalliga- und Zweitligaspiele ausgetragen werden dürfen. Das neue Stadion, dessen Bausubstanz sich am Abe Lenstra Stadion im niederländischen Heerenveen sowie am (kleineren) Jade-Stadion in Wilhelmshaven orientiert, wird nahe der Bundesautobahn 33 auf dem Gelände Hoppenhof gebaut.
Das 115 Meter breite und 156 Meter lange reine Fußballstadion ist für 15.000 Zuschauer konzipiert, für die 5.800 Sitz- und 9.200 Stehplätze errichtet werden. Alle Tribünen sollen vollständig überdacht werden. Die sehr kurz angesetzte Bauzeit sollte durch den Einsatz von Fertigbauteilen ermöglicht werden. Die Baukosten waren bei rund 9 Millionen Euro angesetzt.
Namensgeber des Stadions ist der Elektronikhersteller paragon AG aus Delbrück. Die Firma fungiert ebenfalls als Teil der Stadionbetreibergesellschaft. Die Kooperation ist zunächst bis 2010 geplant.
Der Rohbau der Tribünen ist weitestgehend fertiggestellt, der Rollrasen ist verlegt.
Anwohnerproteste
Bereits Ende Juli 2005 forderten Anwohner des Stadions einen Baustopp, da die Arena in einem Wohngebiet liegt und Lärmbelästigung und erhöhtes Verkehrsaufkommen verursacht. Auch die Zahl der geplanten Parkplätze sei deutlich zu niedrig. Ob und wann der Bau fortgesetzt werden kann, ist offen. Die drohende Insolvenz der Betreibergesellschaft wurde durch die Auszahlung eines Teils des vereinbarten Zuschusses durch die Stadt Paderborn zunächst abgewendet. Mitte März 2006 wurde bekannt, dass weitere Investitionen in Höhe von rund 10 Millionen Euro für eine neue Verkehrsanbindung notwendig sind, um den Forderungen der klagenden Anwohner nachzukommen. Ein Parkhaus ist, wie es fälschlicherweise des Öfteren in den Medien zu lesen war, nicht nötig, so PSG-Geschäftsführer Martin Hornberger während einer Baustellenführung am 28. August 2006.
Aktuell verhandelt die Stadt Paderborn mit den Besitzern der anliegenden Flächen, wo Parkhaus und Parkplätze entstehen sollen. Um weitere Zeitverzögerungen zu vermeiden, würde die PSG (Paderborner Stadion Gesellschaft) gerne schon mal das Stadion auf Basis der bisherigen Baugenehmigung weiterbauen, die - einem Rückzug der Anwohnerklage vorausgesetzt - jederzeit wieder durch die Stadt erteilt werden könnte.
Trotz massiver Zugeständnisse der Stadt und der PSG an die Anwohner kam es bis heute zu keiner Einigung, weshalb die Stadt die Gespräche mit den Anwohnern im Juni 2006 ergebnislos abbrach.
Nun wird mit Hochdruck an einem neuen Bebauungsplan gearbeitet, wobei die angebotenen Zugeständnisse natürlich wieder nichtig sind.
Ende September 2006 gab die Stadt Paderborn den Erwerb weiterer Grundstücke und damit die benötigten Flächen für die benötigten Parkplätze bekannt. Nun stehen insgesamt über 7000 Parkplätze zur Verfügung, davon ca. 3500 direkt neben dem Stadion, und noch mal ebensoviele weitere in der Innenstadt, welche durch einen Shuttleservice eingebunden werden können.
Da die eingereichte Normenkontrollklage vor dem OVG Münster weiterhin bestand hat, ist zu vermuten, dass das Parkplatzproblem seitens der Kläger nur vorgeschoben ist. Am 30. September 2006 wird hier das Urteil verkündet, wobei zu erwarten ist, dass der alte Bebauungsplan dann endgültig für ungültig erklärt wird. Anstatt auf Basis des alten Plans die neue Parkplatzlösung umzusetzen, muss erst der inzwischen neuerstelle Bebauungsplan durch die behördlichen Instanzen, weshalb nicht vor dem Frühjahr 2007 weitergebaut werden kann. Bei einer geplanten Restbauzeit von 3 bis 4 Monaten kann dann voraussichtlich zur Saison 2007/2008 endlich der Ball in der paragon arena rollen.