Almersbach
Wappen | Karte |
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Wappen | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Altenkirchen |
Fläche: | 0,61 km² |
Einwohner: | 460 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 754 Einwohner je km² |
Höhe: | 235 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 57610 |
Vorwahl: | 02681 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | AK |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 32 001 |
Adresse der Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen: |
Rathausstr. 13 57610 Altenkirchen |
Offizielle Website: | Gemeinde Almersbach |
Politik | |
Ortsbürgermeister: | Klaus Quast (parteilos) |
Almersbach ist eine Gemeinde im rheinland-pfälzischen Landkreis Altenkirchen (Westerwald).
Geographie
Lage
Die Gemeinde Almersbach liegt im Tal der Wied und auf den das Tal umgebenen Anhöhen etwa zwei Kilometer südlich der Kreisstadt Altenkirchen.
Nachbargemeinden
Altenkirchen | Altenkirchen | Altenkirchen |
Schöneberg | ![]() |
Oberwambach |
Schöneberg | Fluterschen | Fluterschen |
Geschichte
Eine erste Mitteilung über Kirchspiel und Dorf Almersbach finden wir in einer päpstlichen Urkunde aus dem Jahre 1199. Im Januar 1261 begegnen wir dem ersten namentlich bekannten Geistlichen zu Almersbach: Ein Walter, Priester [sacerdos] zu Almersbach tritt in der Abtei Marienstatt als Zeuge einer Beurkundung auf. Wahrscheinlich gehörte er zu den Kanonikern des Stiftes St. Cassius in Bonn, das mit dem Zehnten auch bis ins Jahr 1576 das Patronatsrecht für Almersbach besaß. Scheinbar versorgten zumindest zeitweise mehrere Bonner Chorherren die Almersbacher Pfarre simultan. In den Grundmauern des Kloster, das nach der These eines Heimatforschers und des Volksmundes bei Almersbach gestanden haben soll, sind wohl die Fundamente eines alten und geräumigen Pfarrhofs, den die Bonner Chorherren als Pfarrer bewohnten und bewirtschafteten, zu vermuten. Innerhalb des ummauerten Pfarrhofs dürfte ein Hospiz für die Handelsleute und Pilger gestanden haben, denn Almersbach lag im Mittelalter an der bedeutenden Köln-Frankfurter-Straße, die unterhalb der Kirche die Wied durchquerte.
Ab 1343 war das Dorf Sitz eines Schiedsgerichtes. Graf Wilhelm von Wied erhielt am 7. Februar 1357 durch Kaiser Karl IV. Stadtrechte für Almersbach. Die Grafen zu Wied verpfändeten Kirchspiel und Dorf Almersbach 1459 an Sayn, lösten es aber 1483 wieder ein. Als Mitgift der wiedischen Grafentochter Johannetta kam das Kirchspiel 1489 endlich an Sayn.
1561 kam es zur Einführung der Wittenberger Reformation durch die Grafen von Sayn. Diese starben 1606 im Mannesstamm aus. Als am 12. September 1605 Graf Wilhelm von Sayn-Wittgenstein-Sayn die Regierung der Grafschaft übernahm, verfügte er den Übergang zum reformierten Bekenntnis. 1623 überließ sein Sohn Graf Ernst der Stiefmutter Anna Ottilie von Nassau-Saarbrücken das Kirchspiel Almersbach als Wittum, 1629 wurde Almersbach Witwenvermögen der Gräfin Louise Juliane. Nach deren Tod im September 1670 fiel Almersbach über Sayn-Altenkirchen an das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Zur Jahreswende 1688 wurde das Dorf von durchziehenden französischen Truppen geplündert und eingeäschert. 1741 erbten die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach die Grafschaft Sayn-Altenkirchen, 1791 traten diese die Grafschaft an Preußen ab, das Sayn-Altenkirchen infolge des Reichsdeputationshauptbeschlusses im Februar 1803 an das Herzogtum Nassau abgeben musste. Mit dem Wiener Kongress 1815 fiel Sayn-Altenkirchen wieder an Preußen und ging als Landkreis Altenkirchen im preußischen Regierungsbezirk Koblenz auf. Kirchspiel und Dorf Almersbach wurden dem Amt Altenkirchen zugeordnet. Mit dem Landkreis Altenkirchen kam Almersbach 1946 zu Rheinland-Pfalz.
Das seit 1784 an der Wied betriebene und zur Papierfabrik erweiterte Hammerwerk erwarb 1838 der Solinger Fabrikant Ferdinand Jagenberg. 1893/94 wurde an der Koblenz-Olper Provinzialstraße ein neues Schulhaus errichtet, das bis zur Schließung der Schule im Jahre 1966 genutzt wurde. 1922 wurde das Dorf elektrifiziert und auch der Spiel- und Sportverein Almersbach/Fluterschen wurde gegründet. Die Nationalsozialisten planten zunächst eine Zusammenlegung der Dörfer Almersbach und Fluterschen, dann die Gemeinde Almersbach nach Altenkirchen einzugemeinden, doch der Kriegsbeginn durchkreuzte diese Vorhaben. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform von 1969 gab es seitens der Landesregierung erneut die Idee zur Eingemeindung der Gemeinden Almersbach, Helmenzen, Mammelzen und Michelbach nach Altenkirchen. Doch der damalige Altenkirchener Stadtbürgermeister Dr. Emil Haas sprach sich dagegen aus.
Einwohnerzahlen

Jahr | Einwohner |
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1576 | 5 Räuche, 19 Kommunikanten |
1582 | 9 Räuche |
1667 | 1 Rauch |
1745 | 6 Feuerstellen |
1787 | 16 Haushalte |
1817 | 41 |
1853 | 139 |
1885 | 192 |
1910 | 222 |
1919 | 260 |
1933 | 251 |
1961 | 378 |
2003 | 460 |
2004 | 483 |
Wappen
Das Wappen der Gemeinde wurde von der Grafikerin Elke Nechen unter Mitwirkung der Historikerin Kerstin Seelbach gestaltet. Die Genehmigungsurkunde wurde am 25. März 2004 ausgestellt. Im Rahmen einer Einwohnerversammlung wurde das Wappen am 27. Mai 2004 eingeführt. Bei der Gestaltung des Wappens sollten sowohl die Stadtrechte symbolisiert werden wie das Flüsschen Wied und der der Ortschaft namengebende Almersbach, an deren Ufer die Gemeinde liegt. Ebenso berücksichtigt wurden die spätromanische Kirche und das alte Hammerwerk im Tal der Wied.
Blasonierung
Unten goldenen Zinnenschildhaupt von Rot über Gold durch einen silber-blauen Wellenbalken geteilt, oben ein blau bewehrter und gezungter goldener leopardierter Löwe, unten ein betagleuchteter roter Kirchturm, begleitet vorn von einem roten Hammer, hinten von einem roten Mühlrad.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Romanische Kirche
Sehenswert ist die auf einem Bergrücken über der Wied gelegene romanische Pfeilerbasilika mit ihren mittelalterlichen Fresken. Ihr Patrozinium lässt sich nicht mit Sicherheit klären. Die ältestete, vom Glockengießer Peter van Echternach um das Jahr 1500 gegossene Glocke ist Johannes Baptist geweiht. Oberhalb des Dorfes wird das Tal des Almersbaches Johannistal genannt. Auch ein Johannisberg befindet sich in unmittelbarer Nähe.
Literatur (Auswahl)
- Margot Bitterauf-Remy: Die Kunstdenkmäler des Kreises Altenkirchen. Düsseldorf 1935.
- Matthias Dahlhoff: Geschichte der Grafschaft Sayn. Dillenburg 1874.
- Bruno Dierdorf (et al.): Almersbach im Westerwald. Beiträge, Berichte und Bilder zur Geschichte, Kultur und Wirtschaft, Almersbach 1999.
- Günter Fleischer: Die Almersbacher Kirche und der Salomonische Tempel in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 2001, 89ff.
- Martin Göbler: Die Glocken der ev. Pfarrkirche zu Almersbach in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 1989, 81ff.
- Jakob Rausch (Hrsg.): Geschichte des Kreises Altenkirchen. Altenkirchen 1921.
- Anka Seelbach: Die Renovierung der Kirche zu Almersbach im Kriegswinter 1915/16 in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 2003, 129-134.
- Martin Sinemus: Die Geschichte der evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Altenkirchen (Westerwald). Saarbrücken 1933.
Weblinks
- Homepage der Ev. Kirchengemeinde Almersbach
- Informationen zur Almersbacher Kirche aus der Feder des Heimatforschers Günter Fleischer
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