Diskussion:Hümmelchen
Tonumfang der Spielpfeife
Spielpfeifen ohne Klappen (Tonumfang eine große None) und mit zwei Klappen (Tonumfang eine Duodezime) spiele ich selbst. Wo aber gab oder gibt es eine Hümmelchenspielpfeife mit einem Tonumfang von über zwei Oktaven (c¹d¹e¹-d³)?--Arnulf zu Linden 20:14, 2. Aug 2006 (CEST)
In der Tat. Die Tabelle bei Praetorius geht von h1 bis c3. Das ist eine None. Das paßt auch zum Stich des Hümmelchens. Ich bin mir zwar nicht sicher, welchen Maßstab der Stecher benutzt (1:10 oder einen anderen?) , aber bei mir ergibt das für die Spielpfeife einen Annäherungswert von etwa 12 cm. Mein moderndes Hümmelchen mit c1 bis d2 hat eine Länge von 25 cm. Da muß man wohl ziemlich kleine Hände haben. Brauch man für die Garkleinflöte aber auch. Die Spielpfeife aus Schloß Ambras ist übrigens auch nur 12 cm lang,--Musicologus (Diskussion) 13:28, 3. Dez. 2018 (CET)
- Blockflöten sind wesentlich "weitgriffiger" als alle historischen Doppelrohrblätter von jeweils vergleichbarer Stimmlage bzw. einer Oktave tieferer Lage bei den zylindrischen Instrumenten. Der Unterschied ist im Bereich einer Terz, bei größeren Instrumenten auch mehr.
- Das liegt zum Teil an dem viel weiteren Innendurchmesser der Flöten, aber nur zum Teil. Warum genau das so ist weiß ich nicht.
- Zu Beginn des Theatrum musicum erklärt der Autor dass ein halber Fuß ein Viertel einer Braunschweiger Elle ist. Das sind 28,535 cm für den Fuß.
- Anhand dessen sind die Bordune und die Spielpfeife des Hümmelchens empfindlich größer als sie es für h1 bis c3 sein müssten. Würde man das nach dem Maßstab nachbauen erhielte man eine Pfeife mit ca. f oder fis als 6 Finger+Daumen-Ton. Eine Oktave über historischer Schäferpfeife.
- Zudem sieht man nichts von dem Tritonus Unterschied zwischen der Spielpfeife des Hümmelchens und des Dudeys. Das könnte bedeuten dass das Hümmelchen zu klein dargestellt ist. --2A01:598:90F0:682D:5422:FB16:46F4:6E0C 04:45, 28. Okt. 2022 (CEST)
Begrifflichkeit Hümmelchen
Als ich den Begriff Hümmelchen eingab, hatte ich eigentlich erwartet, einen Hinweis auf den regionalen Begriff für ein kleines Küchenmesser (s. Küchenmesser -> Allzweckmesser) zu bekommen. Sollte man das vielleicht noch als Begriffserklärung einbauen oder ist das unpassend? --Konstantinopel 16:08, 10. Okt. 2006 (CEST)
Herkunft des Wortes Hümmelchen
"diese Benennung ist wohl darauf zurückzuführen, dass das Hümmelchen zumindest optisch eine kleine Version der größeren Schäferpfeife ist."
Das ist so m.E. nicht haltbar, da ein Hümmelchen nicht notwendigerweise in den Abmessungen kleiner als eine Schäferpfeife ist. Von beiden Instrumenten gibt es nämlich mehrere Größen. Bei den Abmessungen gibt es Überschneidungen. "gestutzt" könnte sich auch auf die Lautstärke beziehen, denn Hümmelchen sind in aller Regel wesentlich leiser als Schäferpfeifen.--Arnulf zu Linden 03:57, 13. Jan. 2007 (CET)
Griffweise
"die Spielpfeifen ... werden mit barocker oder deutscher Blockflötengriffweise gespielt. Seltener sind Spielpfeifen mit offener Griffweise oder halbgeschlossener Griffweise."
Ich verstehe nicht viel von Dudelsackgriffweisen, aber ist die offene Griffweise nicht prinzipiell identisch mit der Blockflötengriffweise? Ist vielleicht gemeint "Seltener sind Spielpfeifen mit geschlossener oder halbgeschlossener Griffweise"? -- Lurchi5 12:42, 16. Apr. 2016 (CEST)
Hümmelchen von "humeln"
"Das Wort „Hümmelchen“ stammt vermutlich vom niederdeutschen Wort „hämeln, humeln“, was „stutzen“ bedeutet."
Gibt es dafür einen Beleg? Ich finde das Wort nirgendwo. -- Lurchi5 01:59, 17. Apr. 2016 (CEST)
Bilder/Stiche
Ich wäre dankbar, wenn ein fachkundiger Mitarbeiter mit der entsprechenden Software meine minderwertigen Beiträge etwas aufhübschen würde.--Musicologus (Diskussion) 08:52, 10. Dez. 2018 (CET)
Tonhöhe des historischen Hümmelchens und Größe der Spielpfeife
Es gibt hier ein ernsthaftes Problem im Artikel. Vermittels des historischen Beispiels der Elfenbeinminiaturpfeife kommt es so rüber als sei das historische Hümmelchen ein extrem hohes Instrument gewesen und als seien heutige Hümmelchen eine Oktave tiefer.
Das hört sich komisch an, ich glaube das ist falsch. Warum?
- Praetorius hat auch die Bordune der Schäferpfeife versehentlich eine Oktave zu hoch angegeben.
- Beide mir bekannte Bildquellen zeigen größere Instrumente. Sowohl das Gemälde im Artikel als auch ein Stillleben von Edwaert Collier https://www.christies.com/lot/lot-edwaert-collier-a-globe-a-casket-of-5958468/?from=salesummary&intobjectid=5958468&sid=3d867881-c4cb-464b-9d6d-7f14131fd50e
- Eine Spielpfeifenlänge von 12 cm mit 7 vorderständigen Löchern ist für die meisten erwachsenen Menschen physisch nicht spielbar, da die Finger zu breit sind. Selbst wer die Grifflöcher decken kann wird meist nicht in irgend einer normalerweise sackpfeifenartigen Weise verzieren können da man keinen Platz zum "Ausholen" hat. Die Grifflöcher sind viel enger zusammen und viel kleiner als bei einer modernen Garkleinblockflöte. Solch ein Instrument muss fast eine Kuriosität gewesen sein. Oder sind die 12 cm eine falsche Angabe?
- Bau winziger Rohrblätter dürfte schwer sein.
- ein derart hohes Bordunpaar klingt extrem schrill. Das ist wirklich seltsam. Es gibt nichts vergleichbares bei rezenten Sackpfeifen, erst recht nicht mit zylindrischer Bohrung
- der Dudey ist mit einer noch wesentlich extremeren Lage der Spielpfeife von zweigestrichenem es bis dreigestrichenem d angegeben. Das ist, es sei denn man nimmt eine besondere Art der Griffweise an (die eventuell auch den seltsam geringen Tonumfang erklären könnte) völlig unmöglich, und selbst wenn man eine flageoletartige Griffweise mit 6 Grifflöchern annimmt immer noch scharf an der Grenze des Möglichen. Das kann eigentlich nicht sein. Spätere kleine Sackpfeifen wie Musette und Northumbrian smallpipes (von denen es keine kleineren Bauformen gibt!) wären demgegenüber riesengroß.
- Der Zeichner hat die Spielpfeifen von Dudey und Hümmelchen sehr ähnlich dargestellt. Das kann aber nicht mit den genannten Tonumfängen einhergehen. Der Dudey muss 6 Grifflöcher mit einer kleineren Spielpfeife haben, das Hümmelchen 8 mit einer erheblich (Tritonus) größeren. Wurde das Hümmelchen aus Unkenntnis zu klein dargestellt wie ein Dudey?
- Der Vergleich zwischen den Spielpfeifen von Hümmelchen und großem Bock im Theatrum musicum ergibt, da man die Länge des Horns als überwiegend nicht klingend annehmen muss (andernsfalls wäre das Bild auch da verzerrt) schon auf den ersten Blick niemals das Verhältnis 1:4 das man bräuchte um den Angaben des Tonumfangs zu entsprechen.
Ich habe mal die Bildtafel von Praetorius nachgemessen und mein modernes Hümmelchen. Ausgehend von einer Braunschweiger Elle als 2 Fuß komme ich bei Praetorius zu:
Hümmelchen Spielpfeife 15,4 cm / Hümmelchen Bordune 23,5 cm und 16,3 cm
Schäferpfeife Spielpfeife auf der Bildtafel (als Vergleich) 38,8 cm (das ist im möglichen Bereich wie bei fast allen Blasinstrumenten im Theatrum).
Mein eigenes Hümmelchen in C-Soprankrummhorn-Stimmung mit fc' Bordunen: Bordune 33 und 22 cm, Spielpfeife 19,2 cm bis zum Stimmloch und 22,8 cm total.
Wenn man die Maßstabsgetreue der Bildtafel ernst nimmt ist eine angegebene und zudem wie oben dargelegt aus anderen Gründen höchst extreme Stimmung mit h'-c''' und Bordunen eingestrichenes f und zweigestrichenes c - nicht möglich. Dazu müsste das Instrument noch wesentlich kleiner sein, selbst wenn es sich um einen "leisen" Kammerton von ca. 405 Hertz handeln sollte als Bezugssystem. Es wäre in dieser Größe ca. eine Oktave unter der Schäferpfeife wenn der Maßstab stimmen sollte. Also in einer ganz anderen Lage. Es wäre aber für die meisten Hände noch eindeutig spielbar. Die Abbildung im Theatrum deckt sich daher nicht mit dem angegebenen Tonumfang und nicht mit der 12 cm Miniaturpfeife. Aber die beiden detaillierten gemalten Abbildungen passen zu einem Instrument in tiefer Diskantlage, so dass man vielleicht dazu neigen kann dass das Hümmelchen bei Prätorius im Theatrum zu klein dargestellt wurde oder in verschiedenen Größen existiert hat, aber dass dabei die extrem kleinen Größen wahrscheinlich in der Minderzahl waren.
Wenn man mal annimmt dass die Sackgröße des Instruments einigermaßen normal war kann man an den Proportionen erahnen, dass das Instrument im Theatrum musicum zwischen der von Prätorius angegebenen und der modernen Stimmung liegen muss. Die beiden gemalten Bildquellen dagegen lassen von Proportionen und Größe her Stimmtöne im Bereich des heutigen Hümmelchens oder höchstens 1 bis 2 Töne höher erwarten.
--2A01:598:90F0:682D:5422:FB16:46F4:6E0C 01:57, 28. Okt. 2022 (CEST)