Vereinigung katholischer Edelleute in Österreich
Die Vereinigung katholischer Edelleute in Österreich war ein Zusammenschluss österreichischer Adliger. Knapp vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges gegründet nahm sie die Arbeit aber erst 1922 auf. Die Vereinigung wurde 1938 von den Nationalsozialisten verboten.
Zweck der Vereinigung war nach deren Statuten u.a. die Pflege adliger Gesinnung sowie die Förderung der katholischen Überzeugung. Des weiteren war eine Zielstellung die Schaffung einer Matrikel für bis zum Inkrafttreten des österreichischen Adelsaufhebungsgesetzes zur Führung eines Adelstitels berechtigten Familien sowie die Unterstützung wirtschaftlich schwächer gestellter Mitglieder.
Verschiedene Versuche, einen Nachfolgeverband des Adels in Österreich zu gründen, scheiterten seit 1945 durch die fragwürdige Anwendung des Adelsaufhebungsgesetzes von 1919, welches merkwürdigerweise einen solchen Verein bis zu seinem Verbot 1938 durch die Nationalsozialisten gestattete.
Als eine inoffizielle Nachfolgevereinigung der Vereinigung katholischer Edelleute in Österreich wurde 1954 hauptsächlich von Kindern und Enkeln der in der Vereinigung der katholischen Edelleute führenden Tätigen der St. Johanns Club unter der Patronanz des Malteser-Ordens gegründet. Dieser Club kann aber nicht als Adelsverband angesehen werden, da ihm auch nichtadlige Mitglieder angehören.
2005 gelang es einer größeren Anzahl österreichischer Edelleute trotz größter Schwierigkeiten, unter Beibehaltung fast gleichlautender Statuten eine offizielle Nachfolgeorganisation unter der Bezeichnung Vereinigung der Edelleute in Österreich V.E.Ö. zu gründen. Das obige katholische Überzeugung wurde in christliche Überzeugung geändert, um auch nichtkatholischen in Österreich und in seinen ehemaligen Kronländern lebenden Adligen die Aufnahme in die Vereinigung zu ermöglichen.