Zum Inhalt springen

Leopold Blauensteiner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2006 um 18:02 Uhr durch Mblau (Diskussion | Beiträge) (hat Benutzer:Mblau/Leopold Blauensteiner nach Leopold Blauensteiner verschoben: Wollte sie veröffentlichen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Akademischer Maler

Professor Leopold Blauensteiner

Geboren am 16. Jänner 1880 in Melk an der Donau / Österreich – Gestorben am 18. Februar 1947 in Wien

Seine Eltern: Leopold Blauensteiner und Johanna Toscano del Banner

Sein Leben fällt in eine politisch konfliktreiche Zeit. Er war Waise. Sein Vater starb kurz nach seiner Geburt, seine Mutter 1887. Er kam in das Humanistische Gymnasium im Stift Melk. Schon als Student arbeitete er an der Restaurierung der Melker Pfarrkirche mit. Nach der Matura das Einjährigen-Freiwilligen-Jahr beim Militär. Dann begann er ein Malereistudium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Professor Griepenkerl und studiert auch einige Semester Kunstgeschichte. Privat nimmt er Unterricht bei Alfred Roller, der die Zeitschrift der neu gegründeten Sezession „Ver Sacrum“ leitet, in welcher Blauensteiner schon 1903 und 1904 mit Farbholzschnitten vertreten ist. Das ist sein erster Auftritt in der Öffentlichkeit. 1904 heiratet er Friedaricke Berger, die ihm drei Söhne schenkte. Im Jahre 1908 arbeitet er aktiv an der „Kunstschau“ mit. 1909 wird er Vorstandsmitglied der „Klimt-Gruppe“. Dann wandte er sich 1911 dem „Bund Hagen“ zu. Im 1. Weltkrieg rückte er zu den Ulanen ein und mustert 1916 als Ober-leutnant ab. 1924 ist er Mitglied der Künstlergruppe „Die Hand“, die in der Zedlitzhalle ausstellt. Er erwirbt ein Haus in Melk, wo er ab 1925 als Konservator des Denkmalamtes für den Bezirk Melk tätig ist und in seinem Atelier der Malerei nachgeht. Seit 1920 ist er Mitglied des Wiener Künstlerhauses.1927 erhält er den österreichischen Staatspreis. 1929 bekommt er für sein Gemälde „Funeralien“ ein Stipendium für ein Studienjahr in Italien, wo er sich bis 1930 aufhält. 1932 bekommt er die Staatspreis-Medaille und den Berufstitel Professor. 1933 tritt er der NSDAP bei um nach ihrem Verbot in Österreich sie wieder zu verlassen. 1934 tritt er der Volksfront bei. Er war Obmann des Vereins 1938 wurde er zum Präsidenten des „Wiener Künstlerhauses“ gewählt, dem er bis 1941 vorsteht. 1939 reaktiviert er seine Mitgliedschaft bei der NSDAP und wird zum Landesleiter der NS-Reichskulturkammer der bildenden Künste in Wien ernannt. Er wurde bald darauf aus dieser Position entlassen, aber dann wieder als ehrenamtlicher Leiter eingesetzt. Er verhinderte 1944, dass im Künstlerhaus eine Fertigung für die Heinkel Flugzeugwerke errichtet wurde. Er verhinderte die Vernichtung von Bildwerken der sogenannten „entarteten Kunst“ von Künstlern, wie Carry Hauser, Oskar Kokoschka, Egon Schiele und anderen und ließ diese zur Deponierung in das Bergwerk Altaussee bringen. Leopold Blauensteiner verlor im Weltkrieg zwei Söhne. 1945 wurde er auf Grund einer Anzeige von der russischen Besatzungsmacht verhaftet und später ins das Wiener Landesgericht eingeliefert. Nach einer Gerichtsverhandlung, in der er von national-sozialistischer Betätigung freigesprochen wurde, folgte seine Entlassung. Eine Haftentschädigung wurde mit der Begründung verweigert, dass „begründeter Verdacht“ bestand. 1947 stirbt er an Herzversagen. Er wurde 67 Jahre alt.

Leopold Blauensteiner war sehr produktiv. Zu seinen Hauptwerken zählen: „Funeralien im Stift Melk“, „Der tote Sohn“, „Die Strecke“, „Symphonie in Blau“, Familienbilder und Landschaften. Schon vor dem zweiten Weltkrieg war sein halbes Oeuvre verkauft. Studienreisen nach Italien, Dalmatien, Lothringen und Deutschland brachten viele Landschaftsbilder. Er beschickte Ausstellungen in Prag, Dresden, Berlin und anderen Städten. Obwohl er in erster Linie als Maler arbeitete, gibt es auch Möbelentwürfe und Entwürfe für Gitter, Laternen und anderes. Er gestaltete auch den Sitzungssaal der „Schlaraffia“ in Melk. Er führte auch unter Gustav Mahler Ausstattungen der Wiener Oper durch.

Seine Bilder sind vornehmlich in Privatbesitz. Eine Galerie in Bern mit dem Firmennamen Pollak, die nicht mehr existiert, kaufte viele Bilder. In Museen und Galerien des In- und Auslands ist er aber auch vertreten. Seine Werke besitzt das Österreichische Belvedere, die Albertina, das Museum der Hochschule für angewandte Kunst, das Wiener Rathaus, das Leopold Museum in Wien, das Rupertinum in Salzburg, das Nieder-österreichische Landesmuseum in St.Pölten und das Musee D´Orsay in Paris.