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Rolf Rendtorff

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Rolf Rendtorff, * 10. Mai 1925 in Preetz/Holst. geboren, ist ein deutscher evangelischer Theologe; Prof. em. Dr. theol., der über viele Jahre in Heidelberg wirkte. War kurze Zeit Rektor.

Vita

1942-45 bei der Kriegsmarine, zuletzt Leutnant zur See.

1945-1950 Studium der evangelischen Theologie in Kiel, Göttingen und Heidelberg

1950 Promotion in Heidelberg bei Gerhard von Rad

1953 Habilitation in Göttingen für Altes Testament

1958 Professor für Altes Testament an der Kirchlichen Hochschule Berlin

1962/63 Rektor der Kirchlichen Hochschule in Berlin (Evang. KiHo)

1963 ordentlicher Professor für Alttestamentliche Theologie an der Universität Heidelberg

1964/65 Dekan der Theologischen Fakultät

Rendtorff gehörte 1965 zu den Mitbegründern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, in der er für Verständigung zwischen Israelis und Deutschen genau so eintrat wie für Verständigung zwischen Palästinensern und Israelis

1967-69 Universitätsgremien : 67/68 Wahlsenator, 1968/69 Mitglied der Grundordnungs-Versammlung

Januar 1970 bis November 1972 : Rektor der Universität - als so genannter Reformrektor versuchte er immer wieder zwischen konservativer Professorenschaft (z. B. dem Bund Freiheit der Wissenschaft), Kultusministerium von Baden-Württemberg und der Reformen und Veränderungen einfordernden Studentenschaft zu vermitteln. Diese Konflikte führten zu seinem Rücktritt von diesem Amt (siehe auch: Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre, Begriff der 68er Generation, Außerparlamentarische Opposition).

Gastprofessuren in Jerusalem, Pretoria, Chicago und Rom.

1990 Emeritus

Werk

Mitherausgeber der Studien "Christen und Juden" I (1975) und II (1991).

Zahlreiche Publikationen zum christlich-jüdischen Dialog


  • Das Werden des Alten Testamentes. Berlin, Evangelische Verlagsanstalt. 1960.
  • Das Alte Testament. Eine Einführung. Neukirchen 5. Aufl. 1995.
  • Väter Könige Propheten. Kreuz-Verlag Stuttgart, 1967.
  • Gottes Geschichte. Ein Stundenbuch. Der Anfang unseres Weges im Alten Testament. Hamburg Furche 1964 - 2. Aufl. 123 Seiten.
  • Scheitert die Hochschulreform? Heidelberg zum Exempel. Gemeinsam mit: Nuissl, Ekkehard, Wolff-D. Webler. Rowohlt 1973
  • Studien zur Theologie der alttestamentarischen ...
  • Israel und sein Land. Theologische Überlegungen zu einem politischen Problem, 1975.
  • Thema: Juden, Christen, Israel. Ein Gespräch. Mit einer Entgegnung von Nathan Peter Levinson. Gemeinsam mit: Helmut Gollwitzer. Radius Verlag, 1978. ISBN 3871735337
  • Arbeitsbuch Christen und Juden. Zur Studie des Rates der EKD, 1979 (4.Aufl. 1989)
  • Leviticus. Biblischer Kommetar Altes Testament, Band III /1. 1. Neukirchen-Vluyn, Neukirchener Verlag, 1985.
  • Die Kirchen und das Judentum. Dokumente von 1945-1985 (mit Hans Hermann Henrix) 1988
  • Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Die evangelische Kirche und das Judentum seit 1945; Ein Kommentar, 1989
  • Christen und Juden heute. Neue Einsichten und neue Aufgaben, 1998.

Literatur

  • Erhard Blum, Christian Macholz, Ekkehard W. Stegemann: Die Hebräische Bibel und ihre zweifache Nachgeschichte. Festschrift für Rolf Rendtorff zum 65. Geburtstag. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn, 1990,
  • Jürgen Kegler: Dialog mit dem Judentum. Zum 65. Geburtstag von Rolf Rendtorff, Evangelische Kirchenzeitung für Baden (Aufbruch), 42, 1990, 5


Wirken

Rendtorff setzte sich seit einer ersten Israelreise im Jahre 1963 intensiv mit dem Judentum und dem Staat Israel auf christlicher Basis auseinander, es müßte besser heißen: zusammen. 1965 gehörte er zu den Mitbegründern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, deren langjähriger Vizepräsident er war. 1977 Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten. Siehe dazu seine Reflexionen über Christen und Juden (Weblinks).

Innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland ist er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen des Deutschen Evangelischen Kirchentages; viele Jahre war er Vorsitzender der Studienkommission Kirche und Judentum der EKiD.


Ehrungen

  • 2002 die Buber-Rosenzweig-Medaille des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR)