Bundesamt für Verkehr
Das schweizerische Bundesamt für Verkehr (BAV) (frz. Office Fédéral des Transport, it. Ufficio Federale dei Transporti, engl. Federal Office of Transport) befasst sich mit dem öffentlichen Verkehr in der Schweiz, seien dies Eisen-, Seilbahnen, Busse und Schiffe. Es setzt die Politik der schweizerischen Exekutive (Bundesrat), des Parlaments und des Souveräns im Bereich des öffentlichen Verkehrs um. Das BAV ist dem Eidgenössischen Deprartement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation (UVEK) unterstellt. Im Amt arbeiten 266 (Stand Ende 2005) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 5 Abteilungen (Überwachung, Infrastruktur, Finanzierungen, Sicherheitstechnologie und Politik).
Das BAV engagiert sich für einen leistungsfähigen, umweltfreundlichen, sicheren und attraktiven öffentlichen Verkehr. Es erlässt Vorschriften für dessen Sicherheit und überwacht diese. Daraus ergibt sich eine enge Zusammenarbeite mit den Transportunternehmen und der Politik. Das Amt will durch optimale Rahmenbedingungen die Qualität des öV laufend verbessern. Hiermit soll eine umweltfreundliche Mobilitätspolitik unterstützt werden, die auf eine Senkung von Abgasen und Lärmimmissionen zielt. Im Zentrum stehen für die nächsten Jahrzehnte die vier Grossprojekte (Bahn 2000, NEAT, HGV-Anschlüsse und die Lärmsanierung des Eisenbahnnetzes) des FinöV-Fonds. Aktiv wirkt das Amt bei der Verlagerung des Strasssengüterverkehrs auf die Schiene mit und realisiert die Beschlüsse der Stimmbevölkerung. Die Anzahl alpenquerender Lastwagen hat seit 2001 abgenommen, derweil der Schienentransport stetig anwächst.
Das Bundesamt für Verkehr ist die Aufsichtsbehörde im öffentlichen Verkehr. Es kontrolliert die Transportunternehmen auf die Einhaltung der erlassenen Vorschriften. Einerseits geschieht dies durch nicht angekündigte Betriebskontrollen. Andererseits kommt diese Aufsichtsrolle auch bei der Behandlung von Plangenehmigungen, Konzessionen und der Erteilung von Betriebsbewilligungen zum Tragen. Ziel ist es, der Bevölkerung einen sicheren öffentlichen Verkehr zu präsentieren. Eine weitere wichtige Rolle umfasst jene des Bestellers. Das Amt formuliert den Transportunternehmen die Leitlinien der Bundespolitik im öffentlichen Verkehr. Dabei führt es keine Planungen der konkreten Projekte durch, das übernehmen die Transportunternehmen selber. Vielmehr geht es darum, die Bundespolitik zu vollziehen und Leitplanken festzulegen. Hierzu verteilt das BAV die vom Bund gesprochenen Subventionen in der Höhe von 3.2 Milliarden Franken (2005) an den öffentlichen Verkehr. Damit trägt das BAV Wesentliches an der Ausgestaltung des öV-Systems in der Schweiz bei. Für die Benützung der Schieneninfrastruktur müssen die Transportunternehmen einen Preis bezahlen, den so genannten Trassenpreis. Dieser wird durch das BAV festgelegt. Die Öffentlichkeitsarbeit, die Beantwortung parlamentarischer Vorstösse zum öV und die Replik auf Fragen und Anregungen aus der Bevölkerung gehören zu den Kernkompetenzen des Amtes.
Der Direktor des Bundesamtes für Verkehr ist Dr. phil.hist. Max Friedli